Gipfel am Rande des Steinernen Meer - 15/06/2017
Das Steinerne Meer ist eine faszinierende Region in den Alpen. Das karge Karstplateau ist von zahlreichen Gipfeln umgeben, die leicht zu erwandern sind. Diesmal habe ich die Gipfel in der Umgebung des Riemannhauses zur Erkundung ausgewählt. Vor einiger Zeit habe ich von einem Boot auf dem Königssee die erhabene Schönfeldspitze (2653 m) oberhalb des Steinernen Meers erblickt. Mein nächstes Wanderziel stand somit fest.
Der Wanderung auf die Schönfeldspitze ist sehr lang, so dass ich bereits 5 Uhr aufstehen musste, um kurz nach 6 Uhr „in der Nähe“ des Parkplatz Sandten bei Maria Alm zu sein. Ich schreibe bewusst „in der Nähe“, da die letzten Kilometer hinauf zum Parkplatz eine schmaler, steiniger und steiler Forstweg ist. An eine steilen Stelle musste ich kurz stoppen und beim Versuch wieder anzufahren drehten die Räder auf dem losen Schotter durch. Ich konnte mich nur zurück bis zur nächsten Wendestelle rollen lassen und dann weiter unten am Wegrand parken.
Der Parkplatz Sandten (ca. auf 1130 m) existiert wirklich und viele andere Autos haben den „Aufstieg“ geschafft. Hinter einer Schranke setzte sich der stark ausgewaschene Forstweg bis zur Talstation der Materialseilbahn (ca. auf 1594m) zum Riemannhaus fort. Ein Latschenweg führt ab der Talstation immer weiter direkt auf die senkrechte Felswand zu. Direkt unterhalb des Sommersteins beginnt ein gesicherter Felssteig, der sich bis zum Riemannhaus (2177 m) hinaufzieht (Aufstieg ca. 1,5 h).
Der Blick vom Riemannhaus über das Steinerne Meer war beeindruckend, gefiel mir aber dennoch nicht. Die Sonne schien, der Himmel war blau, aber bis auf wenige Stellen war die gesamte Karstebene noch mit einer geschlossenen Schneedecke überzogen. In der Ferne war die imposante Schönfeldspitze zu erkennen. Ich hatte mit Schnee gerechnet, aber nicht mit so viel.
Der lange Zustieg durch den Schnee und der Aufstieg auf die Schönfeldspitze mit leichten Klettereien im ersten Schwierigkeitsgrad waren mir allein zu riskant, so dass ich mich dazu entschied die Gipfel in der Umgebung des Riemannhauses zu besuchen. Ich überquerte ein größeres Schneefeld und erreichte in ca. 30 min den Sommerstein (2308 m). Nach weiteren 30 min erreichte ich den Schönegg (2389 m) gefolgt vom einsamen Wurmkopf (2451 m). Der Wurmkopf ist der unmittelbar nächste Gipfel zur Schönfeldspitze und erlaubt einen direkten Blick auf den ausgesetzten Aufstieg. Kurz war ich versucht, doch noch die Schönfeldspitze zu versuchen, aber ich entschied mich am Ende doch zum Riemannhaus zurück zu kehren und zum Abschluss noch den Haus- und Hüttelgipfel zu besteigen.
Das Breithorn (2504 m) hat mich schon den ganzen Tag „angelacht“, war aber auch immer wieder in Wolken gehüllt. Der Weg führte zunächst von der Hütte fast waagerecht über Schneefelder zum Berg hin. Die Wandermarkierungen waren schwer zu finden, aber ich folgte den breiten Spuren meiner Vorwanderer. Nach ca. 1 Stunde erreichte ich den Gipfel und genoss den tollen Ausblick über das verschneite Steinerne Meer bis hin zum Watzmann und Großem Hundstod.
Die Gipfel waren vom Riemannhaus leicht zu erreichen. Was den Wandertag aber lang macht, ist der sehr lange Zustieg (ca. 1000 Hm) hinauf zum Riemannhaus.