Tiroler Heuberg (1603 m) – 28/01/2018
Heuberg – war ich schon! Kenn ich längst! Dachte ich, aber in Tirol bei Kufstein gab es Gegenstück zum Heuberg in Deutschland. Eine Schneeschuhwanderung am nördlichen Rand des Zahmen Kaisers.
Seit einigen Wochen haben wir Winter mit richtig viel Schnee in den Bergen. Meist herrscht unter der Woche traumhaftes Winterwetter mit Sonnenschein und blauen Himmel, aber pünktlich zum Wochenende kippt das Wetter wieder. So auch an diesem Wochenende. Ich hatte allerdings riesige Lust mit den Schneeschuhen in die Berge zu gehen und meine erste Schneeschuhtour für dieses Jahr zu unternehmen. Die Lawinenwarnstufe war niedrig … also nichts wie los.
Am Morgen war es noch dunkel. Kurz vor 8 Uhr erreichte ich den Walchsee. Am Ortseingang vor den Tennisplätzen bog ich in die schmale Bergstraße in Richtung Oed ein. Ab Oed war die Straße nur noch mit Schneeketten zu befahren und die Straße nur noch einspurig. Keine Chance zum Wenden oder den Wanderparkplatz weiter oben zu erreichen. Um zu parken, musste ich zurück an die Tennisplätze in Walchsee fahren und dann die 2,5 km bis hinauf zum Wanderparkplatz laufen.
Vom Wanderparkplatz folgte ich den Forstweg Richtung Gwirchtalm. Der Waldweg war tief verschneit, aber mit Schneeschuhen kam ich gut voran. Nach ca. 20 Minuten folgte ich den Abzweig zur Hageralpe. Der Weg führte in mehreren Serpentinen sehr steil einen verschneiten Hang hinauf. Ich folgte den Spuren im Schnee und gewann schnell an Höhe. Der Sattel der Wolfingeralm erlaubt einen herrlichen Blick über das Tal bis nach Kössen.
Der weitere Weg steigt zunächst nur leicht durch einen lichten Wald an. Kurz vor der Hageralpe (1371 m) steigt der Weg wieder stark an. Von der Hageralpe war nur das Dach zu sehen. Die Alm war fast vollständig im Schnee vergraben. Der letzte Aufstieg führte auf einen schmalen Sattel zwischen Heuberg und Übergang zum Zahmen Kaiser hinauf. Der Gipfel des Tiroler Heubergs ist sehr klein und schmal. Ich zog meine Schneeschuhe und ging vorsichtig bis zum Gipfelkreuz weiter.
Der Gipfel eröffnete einen Blick in die winterlich verschneite Landschaft des Zahmen Kaisers. Der Himmel war grau. Vor mir breiteten sich das Winkelkar und die Pyramidenspitze (höchster Punkt im Zahmen Kaiser) aus. Die dunklen Felsen waren kaum zu erkennen. Mitten am Berg bewegte sich eine kleine Gruppe Skitourengeher langsam bergauf. Im Norden lag im Dunst der zugefrorene Walchsee mit dem Geigelstein im Hintergrund.
Während des Aufstiegs war ich allein. Am Gipfel und beim Abstieg (gleicher Weg wie Aufstieg) kamen mir weitere Tourengeher entgegen, die diesen beliebten und abwechslungsreichen Berg besteigen.