Sonneck (2260m), Kopfkraxn (2178m) – 30/07/2016

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Wasserfall im Morgenlicht oberhalb der Kaiserhochalm.
Wasserfall im Morgenlicht oberhalb der Kaiserhochalm.
Aufstieg aus dem Schneekar.*
Aufstieg aus dem Schneekar.*

Wie aus dem gescheiterten, im Schnee versunkenen, Aufstieg auf den Treffauer (2304 m) Ende Mai eine erfolgreiche Besteigung des Sonneck (2260 m) Ende Juli wurde. Beide Gipfel fordern ungefähr die gleiche Höhendifferenz und sind ohne Schnee kein Problem.

Ende Mai. Vom Schnee war in den Tälern schon lange nichts mehr zu sehen. Auf den Nordseiten der Berge lag oberhalb von 2000 Metern noch etwas Schnee, aber die Südseiten waren, laut Webcams, bis 2400 Meter schneefrei.

Die Treffauer/Tuxeck-Runde im Mai scheiterte auf 2092 m. Im Juli hatte ich mit Kopfkraxn und Sonneck mehr Glück.
Die Treffauer/Tuxeck-Runde im Mai scheiterte auf 2092 m. Im Juli hatte ich mit Kopfkraxn und Sonneck mehr Glück.

Der Ausgangspunkt für beide Wanderungen bildet der Jägerwirt (900 m) bei Scheffau (im Dorf an der Kirche nach rechts fahren). Entlang eines breiten Forstwegs geht es zur Wegscheid-Niederalm. Auf einem schmalen Bergpfad geht es über Wiesen zur Kaiseralm (1146 m) und weiter zur Kaiserhochalm (1433 m). Oberhalb der Kaiserhochalm, am Fuße des Sonnensteins, gibt es eine Weggabelung, wo der Weg weiter zum Wasserfall, ins Schneekar und hinauf zum Treffauer führt bzw. der steile Anstieg auf den Sonneck beginnt.

Der Berghang war steil und mit ersten Schneefeldern durchsetzt. Im Hintergrund: Hintersteiner See.
Der Berghang war steil und mit ersten Schneefeldern durchsetzt. Im Hintergrund: Hintersteiner See.
Abbruch des Aufstiegs auf den Treffauer aufgrund nicht mehr sichtbarer Wegmarkierung bei 2092 m.*
Abbruch des Aufstiegs auf den Treffauer aufgrund nicht mehr sichtbarer Wegmarkierung bei 2092 m.*

Ende Mai konnten wir vom Wasserfall aus neben den vielen Gämsen doch noch kleine Schneefelder sehen. Wir wagten trotzdem den Aufstieg. Der Wasserfall, den wir genau zum Sonnenaufgang erreichten, führt sehr viel Wasser (Schneeschmelze). Im Schneekar fanden wir die ersten Schneefelder direkt auf dem Weg. Mit zunehmender Höhe, wurden die Schneefelder immer größer und die Wandermarkierungen waren immer schwerer zu finden. Manchmal suchten wir minutenlang nach den roten Wanderzeichen. Ab ca. 2000 m war die Schneedecke fast komplett geschlossen und der Hang sehr steil. Wir schafften weitere 100 Höhenmeter, bevor wir die Wegmarkierungen endgültig verloren. Eine Fortsetzung der Wanderung ohne Weg im Schnee war zu riskant, denn vor uns lagen weitere 200 Höhenmeter, die nicht weniger Schnee versprachen, und dann ein langer schmaler Grat hinüber zum Tuxeck (2226 m) mit anschließendem langen steilen Abstieg. Die Entscheidung war richtig, denn nachdem wir beim Abstieg die Schneefelder wieder verlassen hatten, begannen sich bei meinen Wanderschuhen die Schuhsohlen abzulösen. Gar nicht auszudenken, was wir da auf über 2300 Metern Höhe auf dem Gipfel gemacht hätten.

Blick in Richtung Südosten ins Inntal und auf schneebedeckte Gipfel.
Blick in Richtung Südosten ins Inntal und auf schneebedeckte Gipfel.
Am frühen Morgen waren die Gämse noch nicht auf Wanderer eingestellt.
Am frühen Morgen waren die Gämse noch nicht auf Wanderer eingestellt.
Regenbogen im Wasserfall im aufgehenden Licht der Sonne.
Regenbogen im Wasserfall im aufgehenden Licht der Sonne.
Der Eingang ins Schneekar. Selbst im Hochsommer manchmal noch mit Schnee.
Der Eingang ins Schneekar. Selbst im Hochsommer manchmal noch mit Schnee.
Blick vom Kopfkraxn zum Wolkeneck - ich meine natürlich Sonneck.
Blick vom Kopfkraxn zum Wolkeneck - ich meine natürlich Sonneck.
Gipfelfoto auf dem Sonneck mit Wolken und Sonne.
Gipfelfoto auf dem Sonneck mit Wolken und Sonne.

Zwei Monate, Ende Juli, war die Situation komplett anders. Schnee gab es kaum noch und ab der Weggabelung unterhalb des Sonnensteins war ich der prallen Sonne ausgesetzt. Der Weg hinauf zum Sonneck war sehr steil und führte in unzähligen Serpentinen durch Latschenfelder den Wiesenberg hinauf. Auf dem Wiesenberg geht es auf dem Kamm entlang hinauf zum Kopfkraxn, der einen herrlichen Blick auf den Sonneck erlaubt. Nach dem Kopfkraxn führt ein drahtseilgesicherter Weg ca. 60 Meter durch eine Scharte wieder in die Tiefe, bevor dann der Anstieg über einen weiteren Grat bis auf den Sonneck beginnt. Der Sonneck erlaubt einen herrlichen Ausblick auf den Scheffauer (2111 m), den Treffauer (2304 m) und natürlich auf die gegenüberliegende Ellmauer Halt (2344 m). Bei meinem Gipfelbesuch wechselten sich Wolken und Sonne ab. In kurzer Abfolge waren die Gipfel zu sehen und gleich darauf wieder verschwunden. Aus Süden näherte sich eine riesige dunkel Gewitterwolke, die auch schon gefährlich grummelte. Nichts wie runter.

Auf dem Gipfel des Sonneck. In den Wolken: Ellmauer Halt (links), Treffauer (rechts).
Auf dem Gipfel des Sonneck. In den Wolken: Ellmauer Halt (links), Treffauer (rechts).

Die Sonneckrunde hat 5 Stunden gedauert und kann gemütlich am Nachmittag unternommen werden (1600 Hm).

Stand: 11.09.2016 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert* | v7
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