Osterspaziergang auf einem Klettersteig
Der erste Klettersteig führte direkt vom Parkplatz weg, war aber von der Kategorie "megaschwer" und führte auf der Nordseite zum Gipfel. Der "Naturfreundesteig" war da schon etwas angenehmer. Der Weg begann am Ende von mehreren langen dunklen in den Felsen gehauenen Tunneln auf einer Höhe von 480 Metern. Gleich zu Beginn kamen die ersten Seile in Griffweite. Der Steig schlängelte sich über mehrere Absätze höher und höher und wechselte dabei zwischen steilen Geröllserpentinen, kurzen Kletterpartien am Seil über tiefem Abgrund und einer Stelle, die mit einer Leiter überwunden werden musste. Die ganze Zeit über hatten wir einen großartigen Ausblick auf den Traunsee und wurden mit Sonne und blauem Himmel belohnt.
Andere Wanderer kamen uns nur selten entgegen. Kurz vor dem Naturfreundehaus auf knapp 1500 Metern Höhe begannen die ersten größeren Schneefelder. Leider waren meine alten Wanderschuhe nicht wirklich dazu geeignet und ich hatte schnell zwei kleine Feuchtbiotope auf Wanderschaft als ständige Begleiter dabei. Am Naturfreundehaus nach 2,5 Stunden Aufstieg hielten wir uns nicht lange auf, denn der wahre Gipfel lag nur noch 20 Gehminuten entfernt. Jetzt, überwiegend in kleinen Schneefeldern unterwegs, ging es vorbei an der Gmundener Hütte direkt bis zum Gipfelkreuz des Traunsteins. Oben angekommen, mussten wir feststellen, dass wir heute nicht die ersten hier oben waren, denn laut Gipfelbuch waren mindestens schon 30 Leute vor uns da. Nach 1200 Höhenmetern schmeckte das Essen (Bärlauchkäsebrot) bei vollkommener Windstille und guter Aussicht sehr gut.
Den Abstieg bewältigten wir über den an der Südostseite gelegenen Mariensteig, der überwiegend durch Wald und Geröllfelder zurück ins Tal führte. Der Weg nach unten war weniger spektakulär, aber sehr anstrengend für die Knochen. Der Abschluss dieses tollen Tages wurde durch einen großen Eiskaffee in Gmunden gebildet. Mit Sicherheit wird das nicht mein letzter Klettersteig gewesen sein.
