Großer + Kleiner Hundstod (2594m / 2263m) – 03/09/2016
Bei der Suche nach einem neuen Wanderziel bin ich auf den einen Berg mit dem ungewöhnlichen Namen Großer Hundstod aufmerksam geworden. Der Name hängt mit der Watzmannsage zusammen. Der schrecklich König Waze, seine Frau und die Kinder, die die Umgebung tyrannisiert haben, wurden zu Stein verwandelt. Die Hunde des Königs konnten Richtung Süden ins Steinerne Meer fliehen und sind aber am Hundstod abgestürzt.
Der Große Hundstod (2594 m) ist der vierhöchste Gipfel im Steinernen Meer und befindet sich südlich des Watzmanns genau auf der Grenze zwischen Deutschland und Österreich. Der Aufstieg beginnt in Pürzlbach, einem Ortsteil von Weißbach am Lofer. Der Wanderparkplatz ist leider nicht ausgeschildert, aber ich bin einfach so lange bergauf gefahren bis mir eine Schranke den Weg versperrte. Dort befand sich dann auch der riesige und bereits kurz nach 6 Uhr gut gefüllten Wanderparkplatz.
Vom Parkplatz steigt der Weg Richtung Kallbrunnalm und Dießbachstausee auf. Die Kallbrunnalm befindet sich auf einer Hochebene, wo es noch zahlreiche weitere Alm (teils bewirtschaftet) gibt. Von hier aus kann zum ersten Mal der noch ferne Gipfel des Hundstod und die Staumauer ausgemacht werden. An den Almenhütten vorbei geht es relativ eben bis zum Dießbachstausee weiter. An der Staumauer wechselt der Weg auf die andere Talseite und beginnt sogleich bis zur Mitte des Sees steil anzusteigen (ca. 80 Hm), nur um dann zum Ende wieder auf Höhe des Sees abzufallen. Der Wirtschaftsweg verläuft noch bis unterhalb der Felswand zum Steinernen Meer. An der Talstation der Materialseilbahn beginnt der Aufstieg zum Ingolstädter Haus vorbei an einem Wasserfall hinauf ins Steinerne Meer. Mit zunehmender Höhe wird die Landschaft immer steiniger. Das Hochplateau ist großflächig mit flachen Steinflächen überzogen, die nur selten von Bewuchs unterbrochen werden. Die Umgebung erinnert an eine karge Mondlandschaft. Am Rand des Steinernen Meers befinden sich zahlreiche Gipfel, weit über 2000 Meter.
Bis zum Ingolstädter Haus, war der Weg einfach und schnell zu laufen. Ab der Hütte wird der Weg anstrengender, denn es geht ständig auf und ab und über größere und kleinere Steinbrocken und Geröll bis an den Fuß des Großen Hundstod. Ab hier beginnt der Weg in mehreren Serpentinen sehr steil mit einigen leichten Kletterstellen die letzten 400 Höhenmeter bis zum Gipfel hinauf zu steigen. Die Anstrengung wird am Gipfel mit einem grandiosen Blick auf die Watzmannsüdseite, ins Wimbachgries und über das komplette Steinerne Meer bis zum Zeller See belohnt. Ein traumhaftes Panorama. Der Abstieg verläuft identisch zum Aufstieg, wobei ich noch den Abstecher zum Kleinen Hundstod (2263 m) unternommen habe (ist ausgeschildert).
Der Weg auf den Gipfel ist mit 1600 Hm und 25 km (Hin- und Zurück) sehr lang. Laut Wegweiser dauert der Weg zum Gipfel 7 h. Laut Wanderbeschreibung im Internet dauert der Aufstieg 5:15 h. Bei mir hat der Aufstieg 3:45 h gedauert und der Abstieg über den Kleinen Hundstod dauerte 4:15 h.