Rock The Boat

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Was gibt es passenderes für eine Hochzeitsreise, als eine Kreuzfahrt? Nein nicht sowas Langweiliges auf einem riesigen schwimmenden Kahn mit weiteren 1000 Passagieren, die von einem Essen auf das nächste warten. Wir haben uns für eine kleine feine Autofähre und eine 22h-Kreuzfahrt entschieden.

Massenangeln
Massenangeln
Unsere kleine Hochzeitssuite auf dem Boot
Unsere kleine Hochzeitssuite auf dem Boot
Ein besonders prächtiger Fisch - leider zu klein
Ein besonders prächtiger Fisch - leider zu klein

Aller zwei Tage legt im Hafen von Paihia eine umgebaute alte Autofähre ab, um die Bucht der Inseln mit maximal 36 Gästen zu erkunden. Vor 10 Jahren wurde die ausrangierte Fähre wieder fahrtüchtig gemacht und mit Bar, Kamin, Pooltisch, Sofas, Kajaks und Kabinen ausgestattet. Wie durch ein Wunder hörten der Sturm und der Regen am Morgen unserer Abfahrt auf und die Sonne kam wieder raus. Gegen 17 Uhr trafen sich alle Gäste am Pier und wurden mit zwei kleinen Booten zur Fähre hinaus gefahren. An Board wartete bereits die restliche Crew auf uns und zeigte uns die Kabinen. Die Motoren starten und wir ließen Paihia hinter uns zurück.

Rock The Boat - unsere kleine tolle Fähre!*
Rock The Boat - unsere kleine tolle Fähre!*

Als erstes mussten die Gäste bei einer Shooting Competition unter Beweis stellen, wie gut sie die Plastikente Matilda mit einem Luftgewehr trafen, die in den Wellen hinter dem Boot hergezogen wurde. Der Andrang war groß. Ich traf beim zweiten Schuss. Während des Wettkampfs fuhren wir in eine kleine Bucht, um dort unseren Ankerplatz für die Nacht zu beziehen. Sobald das Boot zum Stillstand gekommen war, wurden die Angeln ausgepackt und die Haken mit Ködern bestückt. Bis hinein in die Dämmerung standen ca. 20 Angler Seit‘ an Seit‘ am Heck des Schiffes und versuchten ihr Glück. Es wurde über das Angeln und das Leben gefachsimpelt und schnell waren alle miteinander bekannt. Die Fische waren an diesem Abend hungrig, denn kaum war der Köder im Wasser, begannen sie an der Leine zu ziehen. Jedem gelang es mindestens einen Fisch zu fangen, auch wenn die meisten zu klein waren und wieder ins Wasser zurück mussten. Nur ein Fisch schaffte es zum Dinner, was derweil hinter uns vorbereitet wurde. Neben fantastischen Salaten, gab es vom Grill Steaks und Würstchen.

Bald gibt es Abendessen - Candle Light Dinner
Bald gibt es Abendessen - Candle Light Dinner

Wir waren noch gar nicht ganz mit dem Essen fertig, schon wartete das nächste Highlight auf uns. Wir wurden in fünf Gruppen zum Nachtseekajaken aufgeteilt. Über uns die Sterne des südlichen Himmels unter uns das leuchtende grüne Wasser. Ja richtig, da das Wasser in Neuseeland so sauber ist, beginnt das Wasser aufgrund von Biolumineszenz durch Wellenbrechung von Dinoflagellaten zu leuchten. Ein Effekt den es überall auf der Welt gibt, aber nur in extrem sauberem Wasser sichtbar ist. Nach der kleinen Paddeltour sprangen wir nochmal ins dunkle Wasser. Jede Bewegung unseres Körpers erzeugte grünes Licht – es war unheimlich (und) schön. Den restlichen Abend verbrachten wir mit Gesprächen, bevor dann 0 Uhr der Stromgenerator ausgeschalten wurde und alle langsam ins Bett gingen. Christine und ich hatten die einzige Doppelkabine gebucht – sozusagen unsere Hochzeitssuite.

Zwei Schnorchler fertig für den Tauchgang
Zwei Schnorchler fertig für den Tauchgang
Bay of Islands - einfach ein Traum aus türkisfarbenem Wasser
Bay of Islands - einfach ein Traum aus türkisfarbenem Wasser
Einfach wie im Paradis
Einfach wie im Paradis
Ein ganz besonderer Seestern mit einem starkem Schnabel
Ein ganz besonderer Seestern mit einem starkem Schnabel

Seekajaken ist Erholung pur*
Seekajaken ist Erholung pur*

Die Nacht war sehr ruhig und erholsam. Das Boot lag wie ein Fels in der Brandung. Nach dem gemeinsamen Frühstück steuerten wir auf die äußeren Inseln zu und erreichten unseren Schnorchelplatz. Alle bekamen Neoprenanzüge, Taucherbrille, Schnorchel und Flossen und schon konnte es losgehen. Nach all dem Regen der letzten Tage war das Meer noch ziemlich aufgewühlt und trüb, so dass wir nicht wirklich viel sahen. Ab und zu ließ sich ein erschrockener Fisch blicken. Nachdem alle wieder an Bord waren, steuerten wir eine Insel mit traumhaftem Strand an. Ein Teil der Passagiere wurde mit dem Beiboot übergesetzt, andere, wie Christine, paddelten im Kajak hinüber. Angekommen auf der Insel, bestiegen wir den höchsten Berg der Insel, von dem wir einem fantastischen Blick über die Inselwelt der Bucht hatten. Viele Inseln besaßen komplizierte Maori Namen wie Urupukapuka Island.

Leider geht irgendwann die schönste Reise zu Ende. Wir fuhren zurück nach Paihia und sind überglücklich diese Reise getan zu haben. Am Abend besuchten wir noch den Waitangi Treaty Ground – den Ort wo zwischen den Britten und den Maoris der Nordinsel der Gründungsvertrag von Neuseeland unterschrieben wurde.

Ankunft auf dem Boot*
Ankunft auf dem Boot*
Fischen bis in die Abendstunden
Fischen bis in die Abendstunden
Marae an den Waitangi Treaty Grounds
Marae an den Waitangi Treaty Grounds
Im Inneren des Marae
Im Inneren des Marae
Stand: 26.02.2011, 13.04.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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