Tongariro Alpine Crossing

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Das Tongariro Apline Crossing führt durch Kiwi-Land
Das Tongariro Apline Crossing führt durch Kiwi-Land

Ein lang gehegter Traum von mir, war es eine der schönsten Tagestouren der Welt – das 19,4 km Tongariro Alpine Crossing - zu laufen. Am Abend zuvor übernachteten wir am Fuße des Mt. Ruapehu auf einem DOC Zeltplatz und bereiteten unseren Rucksack vor. Am Morgen ließen wir uns durch einen Shuttle Bus direkt zum Startpunkt bringen. Wie zu erwarten, waren wir nicht die einzigen Wanderer. Im Sommer laufen pro Tag bis zu 1000 Personen diesen Weg. Der Weg ist aufgrund des Höhenunterschieds von 1000 Hm und der Länge anspruchsvoll. Entlang des Weges gibt es kein Trinkwasser, so dass alles selbst mitgenommen werden muss. Ich finde es immer wieder erstaunlich, wenn Leute mit einer kleinen Trinkflasche, einer Plastiktüte in der Hand und einfachen Sandalen ins Hochgebirge vollkommen unvorbereitet aufbrechen. Ja teilweise werden sogar ganze Busladungen Japaner abgesetzt, die dann vom Reiseführer durch die Berge getrieben werden, weil der Bus auf der anderen Seite wartet.

Der tiefe Krater des Mount Ngauruhoe auf 2287m
Der tiefe Krater des Mount Ngauruhoe auf 2287m
Der Gipfel des Mount Ngauruhoe - Mount Doom in Lord of the Rings
Der Gipfel des Mount Ngauruhoe - Mount Doom in Lord of the Rings
Blick ins Umland von den steilen Hängen des Vulkans
Blick ins Umland von den steilen Hängen des Vulkans

Zu Beginn des Weges waren noch viele Leute unterwegs, aber sobald die ersten Anstiege zwischen den erkalteten Lavaströmen folgten, lichtete sich das Feld deutlich. Am South Crater kamen dann nach langem Anstieg nur noch ein Teil der Leute an. Vom Rand des South Crater bestand die Möglichkeit den 2287 m hohen Mt. Ngauruhoe zu besteigen - ein mächtiger Vulkankegel. Christine beschloss auf mich zu warten und ich machte mich allein auf den Weg zum Gipfel. Wie in Chile war das Gestein sehr locker. Bei jedem Schritt nach vorn, rutschte ich wieder ein Stück zurück. Glücklicherweise zog sich ein schmales Felsband bis fast zum Gipfel hinauf, was mir einen schnellen Aufstieg erlaubte. Andere Touristen, die sich teilweise ihre Turnschuhe am scharfen Gestein aufgeschnitten hatten, versuchten verzweifelt im Geröll nach oben zu kommen. Der Krater war riesig. Im Inneren lagen große Gesteinsbrocken und Altschnee. Nach einer kurzen Rast umrundete ich den Krater und surfte im Geröll den gesamten Vulkankegel wieder nach unten. Wie ich danach erfuhr, handelte es sich bei dem Vulkan Mt. Ngauruhoe um die filmische Vorlage des Mt. Doom aus "Lord of the Rings".

Center Crater und unser Weg zum Blue Lake
Center Crater und unser Weg zum Blue Lake
Ein Apfel an der Wegkreuzung
Ein Apfel an der Wegkreuzung
Emerald Lakes am Ausgang des Red Craters
Emerald Lakes am Ausgang des Red Craters

Der weitere Weg führte uns durch eine trostlose gelbbraune Mondlandschaft hinauf zum Red Crator. Der tief dunkelrote Krater öffnet sich nach Nordosten hin zu den drei türkisfarbenen Emerald Lakes. Wir surften über das Geröll zu den Seen hinab, um im Anschluss wieder zum Blue Lake aufzusteigen. Die Landschaft war atemberaubend – nicht nur wegen der Hitze und dem Staub – sondern hauptsächlich wegen der Mondlandschaft. Alles war gelb, braun oder rot. Es gab mehrere Krater und zahlreiche erstarrte schwarze Lavaströme. Das Wasser in den Seen leuchtete und dampfte und war auf jeden Fall nicht zum Trinken geeignet. Der Abstieg ins Tal zum Ende des Weges vom Rand des Blue Lakes zog sich lange hin und war sehr anstrengend. Die letzte Stunde konnten wir dabei zum Glück im Schatten des Waldes wandern.

Blick auf dem Mount Ruapehu hinter Wolken
Blick auf dem Mount Ruapehu hinter Wolken
Am Rande des Red Craters
Am Rande des Red Craters
Das Innere des Red Craters
Das Innere des Red Craters
Das Ende des Tongariro Crossings ist erreicht
Das Ende des Tongariro Crossings ist erreicht
Stand: 26.02.2011, 13.04.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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