Milford Sound und Berge um Queenstown
Am nächsten Morgen war das Wetter wieder besser und wir fuhren mit dem Auto die 120 km bis zum Milford Sound. Die Straße war spektakulär und schlängelte sich durch tiefe Täler. Von den Berghängen stürzten unzählige kleinere und größere Wasserfälle hinab. Der Homer Tunnel trennt das Hinterland vom Sound und leider auch das gute vom schlechten Wetter. Der Fjord war mit tiefhängenden grauen Wolken gefüllt und es gab immer wieder Regenschauer. Vom Fähranleger konnten wir kaum den Mitre Peak sehen. Bei diesem Wetter entschieden wir uns gegen eine Bootstour und traten den Rückweg an. Nach unserer zweiten Durchquerung des Homer Tunnels wurde das Wetter wieder besser und wir wurden auf einem Parkplatz durch den Besuch von Keas, Neuseelands neugierigen Bergpapageien, entschädigt. Mit ihren scharfen Schnäbeln entfernen sie mühelos Dichtungen und Gummis von Autoscheiben.
Queenstown ist das Mekka für alle Adrenalinsüchtigen. Hier wurde das Bungeejumping erfunden und überall kann man verrückte Dinge unternehmen. Wir beschränkten uns auf eine Nacht am abgelegenen Moke Lake und die Besichtigung der ehemaligen Goldgräberstadt Arrowtown. Hier gibt es noch ganze Straßenzüge, die an "wilden Westen" in den 1870ern erinnern. Das Leben der Bergleute, speziell vieler Chinesen, muss unglaublich hart gewesen sein.
Durch die trockene und karge Berglandschaft führte uns der Weg ins nahe gelegene Wanaka, der nicht mehr ganz so geheime Geheimtipp zum überfüllten Queenstown. Am ersten Tag wollten wir eine kleine Wanderung im Mount Aspiring National Park unternehmen, um dem Mt. Aspiring (3033 m) und seinen Gletschern ein Stück näher zu kommen. Der Anfahrtsweg bestand aus einer 30 km langen Schotterpiste. Das Auto wirbelte viel Staub auf und wir wurden ordentlich durchgeschüttelt, aber Christine konnte dennoch gut schlafen. 6 km vor unserem Ziel war jedoch Schluss, denn wir mussten einen Fluss furten. Zunächst traute ich mich nicht den Mietwagen durch den Fluss zu fahren, aber als andere auch mit ihren Autos durchfuhren, wagte ich die Querung. Nach 2 km kam der nächste Fluss der noch breiter und tiefer war. Wir entschieden uns das Glück nicht zu überstrapazieren, denn wie erklärt man einer Mietwagenagentur, dass das Auto ein „bisschen“ von Innen nass geworden ist.
Der Ort und der Lake Wanaka sind von hohen Bergen umgeben. Wir entschieden uns den Mt. Roy (1581 m) zu besteigen. Bei brennender Sonne und blauem Himmel kletterten wir über unendlich lange Grashänge 3 h lang auf den Gipfel des Mt. Roys. Umso höher wir kamen, umso grandioser wurde das Panorama. Vor uns breitete sich das blaue Wasser des stark zerklüfteten Lake Wanaka mit seinen zahlreichen Inseln aus. Im Hintergrund befanden sich die schneebedeckten Gipfel des Mt. Aspiring.