Regenwald an der Westküste

Der Zugang zur Westküste erfolgt über den Haast Pass. Die gesamte Küste wird von dichten Regenwaldgebieten dominiert und nur durch wenige Siedlungen unterbrochen. Der Wald ist nicht mit deutschen Wäldern zu vergleichen. Es herrscht eine unglaubliche Lautstärke, die durch Insekten erzeugt wird. Es gibt viele Vögel, die mit ihren exotischen Rufen auf sich aufmerksam machen. Eine wahre Plage sind die Sandflies. Die kleinen Fliegen sind einfach überall. Nach kurzer Zeit waren wir von roten tagelang juckenden Bissen übersät. Abhilfe schaffen da nur Sonnencreme mit Sandfly-Protection oder eine ölhaltige Flüssigkeit mit dem Geruch von Zitrone und Minze.

Die Westküste allgemein wird, wie viele Orte in Neuseeland, in Hochglanzprospekten als spektakulär angepriesen, stellt sich aber bei genauerem Hinsehen als sehr monoton heraus. Die Straße führt meist im Landesinneren fernab der Küste entlang. Die meisten Ortschaften, die aus ehemaligen Goldgräbersiedlungen hervorgegangen sind, bestehen aus einer Hauptstraße, ein paar Geschäften, einer Tankstelle und einer Menge Nichts. Selbst Orte wie Westport oder Greymouth lohnen einen Besuch nicht wirklich. Die beiden Gletscher Fox Glacier und Franz Josef Glacier waren aufgrund des schlechten Wetters kaum zu sehen bzw. gesperrt, weil aufgrund der heftigen Regenfälle, die Wanderwege weggespült wurden.

Einen interessanten Platz bilden die Pancake Rocks - eine Felsformation im Paparoa National Park. Dicht an der Küste liegen viele Kalksteinschichten übereinander, die an überander geschichtete Eierkuchen erinnern. Der interessante Lehrpfad und die umliegenden Strände machen den Ausflug perfekt.

Die Entfernungen auf der Südinsel sind groß und wir verbrachten immer wieder viel Zeit in unserem Auto, was uns aber aufgrund des vielen schlechten Wetters nicht schwer fiel. Unser Mietwagen war äußerst bequem und deutlich größer wie gebucht. Er machte zwar hin- und wieder komische Geräusche, aber es war sicherlich nicht seine erste Runde um die Südinsel. Das Fahren auf der linken Seite war leicht und aufgrund der Automatikschaltung einfach zu meistern. Wir nutzen die Regentage immer, um große Strecken zurück zulegen (teilweise bis zu 500 km pro Tag), um dann die schönen Tage außerhalb des Autos verbringen zu können.