Reiseinfos

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Organisation, Guides, Träger, Trinkgeld

Der Kilimandscharo kann nur in Begleitung mit einem registrierten Anbieter/Guide bestiegen werden. Wir haben keinen deutschen Touranbieter gewählt, sondern einen lokalen Anbieter über das Internet gesucht. Uns 15 Wanderern haben 1 Hauptguide, 7 Assistenzguides, 3 Köche und 42 Träger begleitet. Der Hauptguide und einzelne Begleiter sprachen sehr gut Englisch. Von den Kosten, kassiert der Nationalpark das meiste Geld – bei uns 820 USD pro Person für 7 Tage Parkaufenthalt.

Wer trägt was? Das große Durcheinander. [4]
Wer trägt was? Das große Durcheinander. [4]
Bis alles eingeladen ist, wird es wohl noch eine Weile dauern. [4]
Bis alles eingeladen ist, wird es wohl noch eine Weile dauern. [4]

Die Zeit am Berg war schön, aber bei unserem Touranbieter, der nicht der billigste war, ging es vom ersten Tag an nur ums Geld und um Mehrkosten. Extrakosten für: Flughafenabholung, mehr Träger als ursprünglich geplant und zusätzliche Hotelkosten. Dieses Thema war sehr nervig und hat fast täglich zu Diskussionen geführt. Dieses Problem hat man womöglich mit einem deutschen Anbieter nicht.

Nicht zu verachten sind ebenfalls die Trinkgelder. Lediglich die Guides und Köche sind befristet bei dem Touranbieter angestellt und bekommen ein niedriges Gehalt. Die Träger werden nach Bedarf angeheuert und noch schlechter bezahlt. Auf die Wanderer wird nun die „freiwillige“ Leistung abgewälzt das Gehalt aufzubessern. Wir haben pro Tag die folgenden Beträge gezahlt: Träger 10 USD, Koch 20 USD, Guide 25 USD (Summe geteilt durch 15 Personen). Meiner Meinung ist das ganze System falsch. Die Kosten für alle Beteiligten müssen im Preis enthalten sein und transparent ausgewiesen werden. Trinkgelder und deren Höhe müssen freiwillig sein.

Malaria

Tansania ist Malariagebiet mit hohem Ansteckungsrisiko. Die einzelligen Parasiten werden durch die Anopheles-Stechmücke übertragen, die bis auf eine Höhe von 2500 m vorkommen kann. Es gibt keine Impfung gegen Malaria. Als Malaria-Prophylaxe kann zwei Tage vor bis zwei Tage nach einer Reise jeden Tag ein Tablette (z.B. Malarone) eingenommen werden oder man nimmt ein Mittel als Standby, d.h. man nimmt eine höhere Dosis im Fall einer Infektion. Da ich nur eine Woche in Tansania war und davon die meiste Zeit oberhalb von 2500 m, habe ich ständig lange Kleidung getragen, hatte einen Mückenschutz (NoBite) mit 50%igen DEET-Anteil und das Medikament als Standby dabei. Der Rest der Gruppe, der im Anschluss auf Safari gegangen ist, hat die tägliche Prophylaxe angewendet.
Hinweis: Ich bin kein Arzt! Bitte auf jeden Fall von einem Arzt beraten lassen.

Höhenkrankheit

Ein einsamer Ort am Rande des Shira Camps mit Mt. Meru im Hintergrund.
Ein einsamer Ort am Rande des Shira Camps mit Mt. Meru im Hintergrund.

Das einzige Mittel was wirklich für die Höhe hilft, ist sich langsam in die Höhe zu akklimatisieren. Pro 1000 Hm verringert sich der Luftdruck um 10%. Ebenfalls hilft es viel zu trinken (4-6 Liter am Tag), viel zu essen und zu schlafen. Der Schlafplatz sollte 300-500 Hm niedriger liegen, wie der höchste am Tag erreichte Punkt („Walk high – sleep low“). Ich persönlich hatte lediglich ab und zu Kopfschmerzen, die tagsüber mit Trinken zurückgegangen sind und um in der einen Nacht erholsam schlafen zu können, mit einer Ibuprofen behandelt wurden. Generell sind Medikamente sparsam einzusetzen, denn diese können die Symptome der Höhenkrankheit überdecken. Die Symptome der Höhenkrankheit dürfen nicht mit Anstrengung und Erschöpfung verwechselt werden und sind ernst zu nehmen und ggf. muss abgestiegen werden. Niemand sollte sich auf den Gipfel zwingen. Wenn der Körper es nicht schafft, dann hat man es zumindest versucht, aber es sollte eben nicht sein. Erfahrene Guides kennen die Symptome und können die Situation beurteilen. Laut unsern Guides gab es in den letzten drei Wochen zuvor jede Woche einen Todesfall.

Notfall – AMREF Flying Doctors

Bis auf 4000 m Höhe hatte jedes Camp einen Hubschrauberlandeplatz. [2]
Bis auf 4000 m Höhe hatte jedes Camp einen Hubschrauberlandeplatz. [2]

Die ärztliche Versorgung in Tansania ist nicht mit Europa oder der westlichen Welt zu vergleichen. Die Wege sind weit, die Krankenhäuser nicht auf westlichen Standards und Medikamente nicht immer verfügbar. In Ostafrika gibt es die AMREF Flying Doctos, die in Nairobi, Kenia, ein Krankenhaus nach westlichen Standards betreiben und Notfallpatienten mit Flugzeugen und Hubschraubern einsammeln. Mit einer kleinen Spende kann man für einen definierten Zeitraum Mitglied werden und im Fall der Fälle gerettet werden. Zu bedenken ist allerdings, dass es auf dem Kilimandscharo nur bis auf ca. 4000 m Höhe Hubschrauberlandeplätze gibt.

Stand: 24.01.2018 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Patrick [2], Christoph [4] | v7
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