Tag 6: Mweka Gate (13.5 km, 5 h, 1640 m)

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Unser Zeltlager zwischen den Bäumen des High Camps.
Unser Zeltlager zwischen den Bäumen des High Camps.

Das High Camp (Millennium Camp) befindet sich schon wieder im bewaldeten Bereich. Am Morgen war der Himmel wolkenlos und wir hatten einen herrlichen Blick zurück auf den Kibo. Unglaublich, dass wir gestern auf dem Berg oben waren und die zweite Gruppe vielleicht gerade in dem Augenblick ebenfalls auf dem Gipfel steht?

Wir packten zum letzten Mal unsere Seesäcke, frühstückten (nie wieder Porridge!) und nahmen unserer aufgefüllten Wasserflaschen entgegen. Der Weg ins Tal war wieder überwiegend befestigt und leicht zu laufen. Zwischendurch gab es immer mal wieder kleine felsige Absätze, die wir nach unten steigen mussten. Schon bald wurden die Bäume wieder höher und wir tauchten in den üppigen Regenwald ein. Hoch über uns in den Gipfeln der Bäume kletterten und kreischten Affen.

Der Abstieg war nicht immer leicht, aber am Anfang abwechslungsreich.
Der Abstieg war nicht immer leicht, aber am Anfang abwechslungsreich.
Weiter unten wandern wir durch üppigen Regenwald.
Weiter unten wandern wir durch üppigen Regenwald.
Geschafft! Wir haben nach 6 Tagen das Ende unserer Wanderung am Mweka Gate erreicht.
Geschafft! Wir haben nach 6 Tagen das Ende unserer Wanderung am Mweka Gate erreicht.

Gegen Mittag erreichten wir das Mweka Gate und somit das Ende unserer Wanderung. Wir trugen uns in das Gipfelbuch ein und aus dem Nationalpark aus. Es dauerte nicht lange bis wir mit dem Bus wieder ins Hotel zurück gefahren wurden. Jeder freute sich auf eine ausgiebige Dusche.

Die zweite Gruppe, die am Vortag bei 5200 m wieder abgestiegen ist, war zeitig in den Schlafsäcken, denn sie mussten bereits 23 Uhr wieder aufstehen, um kurz vor Mitternacht mit der nächtlichen Besteigung zu beginnen. Vom Barafu Camp zog sich mitten in der Nacht eine lange Leuchtschlange aus Stirnlampen bis zum Gipfel hinauf. In der Nacht muss es sehr kalt gewesen sein, so dass die doppelten Handschuhe zum Einsatz kamen. Die drei der vier Wanderer erreichte kurz vor Sonnenaufgang den Uhuru Peak und konnte bei klarem Himmel den Kibo genießen.

Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Kilimandscharo. [1]
Sonnenaufgang auf dem Gipfel des Kilimandscharo. [1]
Der Kibo wirft seinen Schattenkegel über die Wolken. Daneben der Mt. Meru. [1]
Der Kibo wirft seinen Schattenkegel über die Wolken. Daneben der Mt. Meru. [1]
Patrick und Robert bei Sonnenaufgang am Uhuru Peak. [2]
Patrick und Robert bei Sonnenaufgang am Uhuru Peak. [2]

Nach dem Abstieg zum Barafu Camp konnten sich die drei nochmal für zwei Stunden hinlegen, um Kräfte zu sammeln, bevor es dann weiter hinab zum Mweka Camp ging. Am Mweka Camp entschied sich die Gruppe auf eine weitere Übernachtung am Berg zu verzichten und gleich noch den ganzen Weg bis zum Gate zu laufen. Gegen 18 Uhr war die zweite Gruppe dann nach 27,5 km und 4255 Hm im Abstieg wieder zurück am Hotel.

Das Eis auf dem Kibo am Morgen. [2]
Das Eis auf dem Kibo am Morgen. [2]
Der Blick vom Kraterrand in die Caldera. [2]
Der Blick vom Kraterrand in die Caldera. [2]
Gipfelbesteigerurkunde.
Gipfelbesteigerurkunde.

Am Nachmittag und am Abend fand die Bezahlung der Träger, Köche und Guides im Hotel statt. Die Bezahlung wird als „Trinkgeld“ bezeichnet, hat aber nichts mit dem deutschen Verständnis von Trinkgeld zu tun, denn die Träger, Köche und Guides bekommen vom Touranbieter nur eine minimale Aufwandsentschädigung und erwarten dann den Rest des Lohns direkt von den Wanderern. Meiner Meinung nach ist diese Art der Entlohnung eine totale Frechheit und wird auf den Rücken der Träger ausgetragen, denn der Touranbieter ist immer fein raus, weil er ja nichts für die Höhe der „freiwilligen“ Leistung der Wanderer kann. Die Gehälter müssen mit im Gesamtpreis eingerechnet werden und das Trinkgeld sollte wirklich eine freiwillige anerkennende Leistung sein. Aus verschiedenen Gründen waren unsere Trinkgeldempfänger, bis auf die Köche, nicht wirklich zufrieden.

Am Abend bekamen wir noch die Gipfelurkunde des Nationalparks ausgehändigt, so dass wir jetzt offiziell als Kilimandscharo-Besteiger gelten. Wer weiß wozu wir diese Urkunde nochmal gebrauchen können?

Stand: 24.01.2018 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert [1], Patrick [2] | v7
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