West Coast Trail: Cullite Cove (58 km) - Thrasher Cove (70 km)

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Schlamm so weit das Auge reicht
Schlamm so weit das Auge reicht
Ab dem Carmanah Lighthouse wurde das Wetter endlich wieder besser
Ab dem Carmanah Lighthouse wurde das Wetter endlich wieder besser
Französisches Restaurant "Chez Monique"
Französisches Restaurant "Chez Monique"
Wandern entlang der Tidepools
Wandern entlang der Tidepools

Next day the weather was getting better and finally the sun came out. After the Carmanah Lighthouse was the "Chez Monique" Restaurant. It`s the only "restaurant" along the trail – a real monopol – and so are the prices.
I had to climb latters, cross rivers with cable cars and jump from mud hole to mud hole. In the evening the rain started again and the last two kilometers were real mudslinging.
The 5th day started again with rain. My shoes were wet since two days but I had to wear them again and climb ladders 200m high. Afterwards started the nightmare: It rained and I had to cross a more or less 4km mud hole. Instead of bridges there were only logs, which were really slippery. Two times I dropped down from a log. The last night on the trail I spend at Thrasher Cove with other Germans.
No rain in the evening – what a nice goodbye from the trail the last night.

Die Leitern sind unendlich lang.

Am nächsten Morgen war es zunächst noch bewölkt und es regnete, aber ab dem Carmanah Lighthouse kam die Sonne wieder raus und trocknete einen Teil meiner Sachen. Direkt nach dem Leuchtturm befand sich am Strand das „Chez Monique“ – ein französisches Restaurant. Monique, die mit einem Indianer verheiratet ist, verkauft hier schon seit Jahrzenten Burger an die hungrigen Wanderer. Da sie hier am Trail das absolute Monopol hat, richten sich auch die Preise danach. Ich war der einzige Gast und wir plauderten eine Weile. Der weitere Weg führte bis zum Vancouver Point immer an der Küste entlang. Einfach toll mit all dem Sonnenschein nach dem vielen Regen. Zwischendurch musste ich immer wieder Cable Cars benutzen, die mich unglaublich viel Zeit kosteten (insgesamt 3 Stück). Ab dem Walbran Creek führte der Weg fernab der Küste durch ein Hochmoor, was glücklicherweise zum größten Teil mit Boardwalks durchzogen war. Die Landschaft wurde allerdings immer wieder mit tiefen Flüssen durchzogen, die nur mithilfe von Leitersystemen bewältigt werden konnten. Am Logan Creek war ich eigentlich nach 14 km schon total am Ende, musste aber noch 2 km weiter. Zwei entgegenkommende Wanderer stellten mich schon auf noch mehr Schlammlöcher ein. Die letzten beiden Kilometer waren mit dem nun wieder einsetzenden Regen eine wirkliche Schlammschlacht. Als Entschädigung übernachtete ich am Cullite Creek – einem schönen Zeltplatz, relativ geschützt vor dem Regen in einer Schlucht am Meer.

Cable Car über den Cullite Creek
Cable Car über den Cullite Creek
Ich liebe meinen Poncho auch am vierten Tag
Ich liebe meinen Poncho auch am vierten Tag
Nicht selten steht mir der Schlamm bis zu den Knien.
Nicht selten steht mir der Schlamm bis zu den Knien.
Ein anderes Schlammloch bei KM 52.
Ein anderes Schlammloch bei KM 52.

Der vorletzte Tag begann mit Regen. Ich zog meine seit 2 Tagen total durchnässten Schuhe an und kletterte die knapp 200 m an verschiedenen Leitern vom Creek hinauf. Danach begann der Albtraum. Es regnete und ich hatte ein ca. 4 km großes Schlammloch zu durchqueren. Manchmal ragten noch Steine oder Äste aus dem Matsch, so dass ich darauf steigen konnte. Häufig musste ich mir am Rand einen Weg suchen. Anstelle von Brücken kamen jetzt häufig nur noch umgefallene Baumstämme zum Einsatz. Die schmalsten davon hatten einen Durchmesser von nur 30 cm und waren sehr rutschig. Zweimal bin ich von so einem Stamm abgerutscht und in ein Schlammloch gefallen. Zum Glück war ich da nicht mehr als 1 Meter über dem Boden. Man könnte sagen, dass ich auch bei schlechtem Wetter einen gesunden braunen Teint hatte. Für die 4 km bis Campers Bay benötigte ich 2,5 h. Danach hörte es zum Glück auf zu regnen, aber der Weg wurde nicht einfacher. Boardwalks gab es überhaupt nicht mehr. Eigentlich hatte ich vor mir beim Owen Point die Seehöhlen anzuschauen, die nur bei Ebbe begehbar sind, aber das Sandsteinshelf war extrem rutschig, so dass ich lieber weiter mit dem Schlamm im Wald kämpfte. Am KM 70 erreichte ich endlich den Abzweig zur Thrasher Cove. Der Zeltplatz lag allerdings noch 1 km vom Weg entfernt. Der Weg an den Strand war nicht einfach, denn es ging noch 3mal steil auf und ab und dann letztendlich wollte noch ein steiles Leitersystem an den Strand bezwungen werden. Am Strand traf ich weitere deutsche Wanderer mit denen ich den Abend verbrachte. Endlich mal kein Regen. Ein schöner Abschied für den letzten Abend.

Mit dem Cable Car über den Carmanah Creek
Mit dem Cable Car über den Carmanah Creek
Einer der vielen Wasserfällen am Rande des Weges nach all dem Regen
Einer der vielen Wasserfällen am Rande des Weges nach all dem Regen
Hängebrücke und steile Leitern am Logan Creek - eine Meisterleistung der Ingenieurkunst
Hängebrücke und steile Leitern am Logan Creek - eine Meisterleistung der Ingenieurkunst
Balancieren auf einem der zahlreichen Baumstämme
Balancieren auf einem der zahlreichen Baumstämme
Stand: 20.06.2011, 12.04.2020 | Text + Bilder: Camillo + Christine* | v7
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