Smithers im Norden von British Columbia
Im Bus bekam man ein Gefühl für die Größe des Landes und durchquerte doch nur einen Bruchteil. An uns vorbei zogen endlos schneebedeckte Berge, Seen, Wälder und nur ganz selten kleinere Dörfer. Alle Entfernungsangaben waren im hohen 3stelligen Bereich und häufig wiesen Schilder darauf hin nochmal den Füllstand des Tanks zu prüfen. Die nächsten 15 Stunden verbrachten wir meist schlafend im fast leeren Bus ausgebreitet über 4 Sitze und fuhren über Jasper und Prince George weiter nach Smithers.
Vor langer Zeit war Smithers der Ort, wo die Familie für viele Jahre lebte. Vor wenigen Jahren kehrten Hans und Friederun zurück und bauten sich ein großartiges Blockhaus. Wir kannten das Haus von Bildern, waren aber mehr als beeindruckt das Haus in echt zu sehen. Alles ist selbst am Rechner entworfen und ausgetüftelt. Das Haus wirkt warm, hell, offen und duftet nach Fichte. Aus den Fenstern konnten wir die umliegenden Berge sehen, die allesamt schneebedeckt waren.
We were on the bus for the next 15 hours and reached Smithers around 3pm. Hans
and Friederun picked us up at the bus depot and we had to drive 23 km more till we
arrived at their beautiful log home. We had seen pictures of it before but we were really
impressed when we saw it in reality. The next day we visited an old village of the
natives in Hazelton, but we were too early. Season started one week later, so we got
to see only 2 of the houses. In the next days we got to know some farmers around Smithers.
Some of them live in the middle of nowhere, with no running water and electricity, which
was quite impressive. Others came from Germany just a few years ago and they don´t want
to go back. They are all really satisfied and happy with their lives, because they can
live their dream. *Sigh*
We also did some hiking and got to know a new kind of hiking. We called it
"cross country hiking", because there was no way and we only had some orange ribbons
with us to mark trees that we can find our way back.
In der Umgebung von Smithers besuchten wir zunächst das "Ksan Historical Village" – ein Indianerdorf in Hazelton mit typischen Langhäusern und Totem Poles. Leider begann die Saison erst in einer Woche, so dass wir nur in zwei Häuser einen Blick werfen konnten.
Viel Zeit verbrachten wir zusammen mit Hans und Friederun bei Freunden. Einige davon wohnen mitten in der Wildnis in einem traumhaften Haus, was gerade um einen Turm mit kleiner Bibliothek und einer gläsernen Kuppel mit Bett unterm Sternenzelt erweitert wurde. Andere waren erst vor wenigen Jahren aus Deutschland ausgewandert und betreiben jetzt eine Farm mit vielen Tieren mit direktem Blick auf die Hudson Bay Mountains. Für mich war es sooo interessant mehr über die Leute, ihr Leben im Norden und vor allem ihre Gründe für die Auswanderung zu erfahren. Alle wirkten zufrieden, genießen das entschleunigte Leben und erfüllen sich ihre Träume. Seufz.
Die andere Hälfte unserer Zeit verbrachten wir mit verschiedenen Wanderungen. Die Wildnis beginnt ja praktisch vor der Haustür. Wir sahen in unmittelbarer Nähe vorm Haus Bären, Elche, Coyoten, Robins, Eichhörnchen, Spechte und Kolibris. Vor Wanderungen mit Hans wurden wir von verschiedenen Seiten "vorgewarnt". Wandern kann man überall – wozu braucht man einen Weg? Man nehme etwas rotes Plastikband mit, bahnt sich den Weg durch den Busch und markiert gelegentlich einen Ast für den Rückweg. Wandern auf kanadisch eben. Eine andere Wanderung in einer größeren Gruppe führte uns auf einen Lookout mitten im Bulkley Valley, wo wir einen herrlichen Blick über Smithers und die umliegenden Berge hatten. Hier mitten in der Wildnis zu leben ist ein Traum, auch wenn die nächstgrößere Stadt knapp 400 km entfernt liegt.