Floe Lake/Rockwall Trail, Kootenay National Park, B.C.

Den Abschluss in den Rockies bildete der recht unbekannte Kootenay National Park. Dort unternahmen wir eine 2 Tagestour zum Floe Lake - einem Gletscher See, der auf knapp 2000 m Höhe liegt und einen der schönsten Backcountry Zeltplätze beherbergt. Der Trail begann direkt am Highway 93 und führte die ersten Kilometer durch große Teile verbrannten Waldes, denn 2003 hat hier ein großes Feuer in den Bergen sehr viel Wald zerstört. Zwischen den verkohlten Baumstämmen, begann sich aber bereits neues Grün auszubreiten. Besonders fiel eine Pflanze ins Auge, die typisch für den schnellen Bewuchs nach Waldbränden ist und eine lila Blüte trägt (fragt mich aber nicht nach dem Namen). (Nachträglicher Kommentar von Christine: Ich weiß es, ich weiß es. Fireweed!).

Der Weg hatte es in sich. Die letzten 2 km führten über 26 Serpentinen 400 Höhenmeter hinauf. Nach jeder Kurve wurde es noch ein Stückchen steiler und irgendwie nahm der Weg kein Ende. Oben am Floe Lake angekommen, war der Zeltplatz schnell erreicht. Die Lage war wirklich traumhaft. Da es noch früher Nachmittag war, überlegten wir, ob wir vielleicht gleich wieder absteigen sollten, weil in der Nacht Temperaturen um die 0°C erwartet werden. Doch wir trafen noch andere Kanadier, die uns die Entscheidung abnahmen und uns überzeugten doch an diesem wunderbaren Platz zu bleiben. Am Abend bestiegen wir noch den Numa Pass, den höchsten Punkt des sich anschließenden Rockwall Trails, und saßen lange mit den 3 anderen Kanadiern am Ufer das Sees. Es war unglaublich schön wie die Sonne langsam versank und die Berge in warmes gelbes Licht tauchte und die kleinen Gletscher zum Leuchten brachte. Das war mit einer der besten Abende unserer Tour. Der Abstieg am nächsten Morgen ging recht zügig voran, denn langsam waren wir an die Strapazen der Berge und den schweren Rucksack gewöhnt.