Tonquin Valley, Jasper National Park, Alberta

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Ranger Station
Ranger Station
Skyline im Vallay
Skyline im Vallay
Open-Air Outhouse
Open-Air Outhouse

Die nächste Woche verbrachten wir in den Rocky Mountains (mit neuem Kocher ?). In den Bergen in der Nähe von Jasper unternahmen wir zwei große Wanderungen. Unser erstes Ziel war das Tonquin Valley - ein weit abgelegenes Hochtal, was nur zu Fuß zu erreichen ist. Die Ranger teilten uns bei Kauf der Backcountry Permit mit, dass in dieser Region hohe Bärenaktivität herrscht und wir vorsichtig sein sollten. Bewaffnet mit Bärenglocke und Bärenspray und mit einer Portion Mut machten wir uns dann aber doch auf den Weg. Der erste Tag führte vom Parkplatz am Mt. Edith Cavell zu Beginn an einem Fluss entlang, bevor der Weg über mehrere Serpentinen auf eine Hochebene führte und dort im Tonquin Valley am Fuße des Amethyst Lake endete. Laut Karte sollten es nur 20 km sein, aber mit den vollkommen überladenen Rucksäcken und einem viel länger gefühlten Weg, waren wir am Ende des Tages total geschafft und mit Sicherheit die längsten 20 km unseres Lebens gelaufen. Zwischendurch trafen wir viele andere Wanderer, Ranger, die unsere Permit sehen wollten, und ein Cariboo, die vor uns den Weg kreuzten, aber viel zu schnell für ein Foto waren. Cariboo hat nichts mit Haribo zu tun, denn dabei handelt es sich um eine relativ große Hirschart, die im tiefsten Winter zwischen Alaska und den Rockies in BC umherziehen.

Das Tal war beeindruckend. Auf ungefähr 2000m Höhe war man hier umgeben von 3000ern, die teilweise noch mit Schnee und Eis bedeckt waren. In dem Tal befanden sich vielleicht noch 10 andere Personen und sonst niemand (okay vielleicht noch 100++ Bären, die wir nicht gesehen haben). Hier hatte der Lärm der Zivilisation Pause. Der nächste Tag führte uns an türkisfarbenen Seen und über recht aufgeweichte und schlammige Wege zurück zum Auto. Obwohl wir an diesem Tag nur 14 km gelaufen sind, war der Weg durch unzählige Wurzeln und Wasserläufe viel schwieriger. Am Ende des Tages waren wir total geschafft und konnten uns kaum noch bewegen. Natürlich hatte ich aus Traditionsgründen keine Mühen gescheut auch am kanadischen Zoll vorbei eine Linzer Torte mit zum Wandern zu bringen.

Abstieg aus dem Tonquin Valley
Abstieg aus dem Tonquin Valley

Bewegen brauchten wir uns in den nächsten Tagen auch nicht mehr viel, denn das Wetter entschied sich gegen uns und schickte tiefhängende graue Wolken und sehr viel Regen. Den ersten Tag verbrachten wir auf dem Icefields Parkway von Jasper nach Lake Louise. Auch, wenn das Wetter wie bei meinem letzten Besuch nicht sonderlich gut war, waren die Wolkenformationen sehr beeindruckend, denn fast im Minutentakt veränderte sich die Landschaft. Einmal waren die Berge vollkommen verschwunden, dann schaute plötzlich im Sonnenlicht eine Bergspitze aus dem Wolkenmeer heraus und im nächsten Augenblick schob sich eine dunkle bedrohlich wirkende Wolke über die Berge. Wir nutzten die nächsten Tage im Banff National Park, um kleinere kurze Wanderungen, zum Beispiel den Plain of Six Glaciers Trail oder für das/den Moraine Valley + Lake. Die Nächte waren hier empfindlich kalt, so dass wir selbst in der Nacht im Auto nicht sonderlich warm wurden.

Aufstieg ins Tonquin Valley
Aufstieg ins Tonquin Valley
Athabasca Falls (Columbia River)
Athabasca Falls (Columbia River)
Columbia Icefield
Columbia Icefield
Radfahrer auf dem Icefield Parkway
Radfahrer auf dem Icefield Parkway
Stand: 09.10.2006, 06.05.2017 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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