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Was soll ich nun über Indien sagen? Indien ist eine Dampfwalze. Wenn man nicht schnell genug aus dem Weg springt, dann wird man jeden Tag aufs Neue mehrfach überfahren. Indien ist eine Herausforderung für alle Sinne. Das Auge sieht Armut und Reichtum, Müll und unglaublich schöne Landschaften. Die Nase riecht den Duft von Blüten, von tollem Essen, aber auch von Fäkalien und Abfall. Die Ohren werden einer Dauerbeschallung ausgesetzt. Indien ist laut – überall Verkehr, Lärm und Hupen. Der Tastsinn wird in besondere Weise beansprucht, denn eine Komfortzone zwischen den Menschen gibt es nicht. Man wird häufig berührt und herumgeschubst. Und zu guter Letzt wird der Geschmack durch das vielfältige und teils sehr scharfe Essen auf eine harte Probe gestellt. Immer mal wieder meldete sich bei uns der Durchfall. Neben der permanenten Sinnesüberflutung kommt hinzu, dass man als westliche Cash Cow gesehen wird. Jeder spricht einen an und möchte am Ende Geld. Leider legt man sich dadurch eine etwas dickere Haut zu und verpasst damit leider auch tolle Gespräche und Menschen. Indien ist eine Dampfwalze, weil wir nicht selten am Abend total erschöpft waren. Es gibt selten Gelegenheit aufzutanken.
Indien ist für uns beide eine unglaubliche Erfahrung. Wir hatten noch nie einen so anstrengenden aber auch abwechslungsreichen Urlaub. Jeder Tag brachte neue Wendungen und wir fanden nur sehr langsam den Weg in den indischen Reisealltag. Die Reise kann man nicht in einem Wort beschreiben, weil man Indien nicht in einem Wort beschreiben kann. Indien ist ein ganzer Kontinent, ja ein ganzes Universum mit vielen verschiedenen Sprachen, Religionen, Kulturen und Menschen. Über Indien kann man lesen, aber wirklich erleben kann man das Land nur vor Ort. Ganz wichtig ist für das Land offen zu sein und sich auf das Land und die Leute einzulassen.