Spiti Valley

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Stompa bei der Überquerung auf dem Kunzum La (4551 m)
Stompa bei der Überquerung auf dem Kunzum La (4551 m)
Esel-Rush-Hour in Kibber und wir mitteldrin
Esel-Rush-Hour in Kibber und wir mitteldrin

Am nächsten Morgen stiegen wir in den einzigen Bus des Tages und fuhren über den Kunzum La Pass (4551m) nach Spiti. Der Bus war bereits sehr voll, so dass wir nur noch einen Platz in der letzten Reihe bekamen. In diesem Teil der Welt sind asphaltierte Straßen fast unbekannt. Die nächsten 7-8 Stunden wurden wir wie in einer Achterbahn ohne Looping durchgeschüttelt. Die ersten zwei Stunden war mir sogar richtig schlecht. Gegen Ende war meine Wirbelsäule so gestaucht, dass ich kaum noch sitzen konnte.

Das Spiti Valley stand schon lange auf unserer Wunschliste der Indienziele, war nur immer sehr schwer zu erreichen. Die Busse fahren selten. Die Straßen sind schlecht. Private Autos sind unbezahlbar. Die Reisegeschwindigkeit liegt kaum höher als 15 km/h.

Blick über Kibber (4270 m)
Blick über Kibber (4270 m)

Unseren ersten Tag verbrachten wir mit der Erkundung der beiden Orte Kibber und Ki. Beide Orte sind für ihre sehr alten buddhistischen Klöster bekannt. Kibber (4270 m) liegt in einer urigen Mondlandschaft. Die Berge leuchteten gelblich braun. Vereinzelt waren kleine Ortschaften in der Ferne mit einer Ansammlung aus weißen Häusern, die von zahlreichen kleinen Feldern umgeben waren, zu sehen. Im Hintergrund leuchteten schneebedeckte Berge mit dem neuen Schnee der letzten Nacht. In Kibber fand man die typischen tibetischen Lehmhäuser mit dem Strohlager auf dem Dach. Wir spazierten durch das Dorf und fanden auf dem höchsten Punkt das unscheinbare Kloster. Ein Klostermitarbeiter öffnete uns die älteste Mönchszelle aus dem 9. Jahrhundert und erklärte uns zahlreiche Dinge zum Buddhismus.

Unzählige Serpentien hinab von Kibber nach Ki
Unzählige Serpentien hinab von Kibber nach Ki
Ki Monastery überragt weithin sichtbar das Spiti Valley
Ki Monastery überragt weithin sichtbar das Spiti Valley
Eingangstor zum Ki Monastary
Eingangstor zum Ki Monastary

Von Kibber aus begannen wir unseren Abstieg zurück nach Kaza. Am Morgen haben wir uns mit dem Taxi nach Kibber fahren lassen. Den Weg zurück (20 km) traten wir zu Fuß an. Der Abstieg war trotz der dünnen Luft einfach und schnell hatten wir das Kloster Ki (Kye) erreicht. Das Kloster war eine imposante Erscheinung. Mitten im Spiti Valley thront das Kloster auf einem Kegel hoch über dem Tal. Umgeben von trockenen Bergen, mäanderten im Tal zahlreiche Flüsse. Im Kloster konnten wir zahlreiche junge Mönche beim Kricket spielen beobachten. Leider konnte man nur einen sehr kleinen Teil des Klosters besichtigen. Der Verkehr im Spiti Valley ist sehr gering. Wir wurden erst 4 km vor Kaza in einem Auto mitgenommen (vorher kam kein Auto).

Ein weiteres spektakuläres Ziel ist Tabo mit einem sehr alten buddhistischen Kloster (UNESCO Weltkulturerbe). Mit dem Bus fuhren wir weitere 2 Stunden (43 km) in das Spiti Valley hinein. Die Landschaft änderte sich langsam. Das trockene Tal wurde, zumindest am Talboden, grüner. In der Mitte des Ortes befand sich das alte Kloster mit den 5 aus Lehm erbauten Tempeln. Normalerweise kann man die Tempel nur mit großen Reisegruppen besichtigen. Wir hatten Glück und folgten einer französischen Reisegruppe oder den Putzfrauen. Die Tempel waren sehr dunkel, aber reichhaltig mit Gebetsfahnen und Statuen ausgestattet.

Tabo Gompa im Spiti Valley*
Tabo Gompa im Spiti Valley*

Neben dem Tempel gibt es in Tabo noch einige alten Gebetshöhlen zu besichtigen, aber dann erschöpft sich der Ort auch schnell. Mit dem 16 Uhr Bus wollten wir zurück nach Sichling fahren, aber der Bus kam und kam nicht. Der Morgenbus war bereits ausgefallen. Unser Bus sollte zwischen 14 und 16 Uhr kommen. Von anderen wartenden Indern erfuhren wir, dass der Bus irgendwie wieder ausgefallen sei. Ein relativ "schmieriger" Inder bot uns an ein Taxi zu organisieren und uns die Kosten zu teilen. Sofort schrillten bei uns die "Übers-Ohr-Gehauen-Werden"-Alarmglocken. Das erste Angebot war lächerlich hoch. Wir verhandelten hart, bis wir ein relativ brauchbares Angebot hatten.

Seltsam, dass man bei den Indern immer das Gefühl hat, übers Ohr gehauen worden zu sein ...

Unsere Reiseroute in Indien (3)
Unsere Reiseroute in Indien (3)
Busfahrt ins Spiti Valley
Busfahrt ins Spiti Valley
Tabo Gompa im Spiti Valley*
Tabo Gompa im Spiti Valley*
Eine Stompa in den Feldern von Tabo*
Eine Stompa in den Feldern von Tabo*
Stand: 24.10.2012, 05.05.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo + Robert* | v7
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