Ushuaia, Feuerland, Argentinien
Die Idee einen kurzen Abstecher nach Argentinien und direkt auf Feuerland zu machen, hatte uns schon lange gereizt. Den Auslöser haben aber die Gespräche mit einigen Wanderern in den Torres gegeben, die von Feuerland schwärmten.
Durch die kürzere Tour in den Torres hatten wir eine Woche gewonnen. Unser Drang gleich weiter nach Feuerland zu fahren, wurde schnell etwas ausgebremst, denn es gab nur noch wenige freie Plätze in den Bussen. Die Wartezeit (1 Tag) überbrückten wir mit dem Besuch einer Pinguinkolonie. Die Kolonie lag am Pazifik und der heftige Westwind sorgte für eisige Temperaturen. Alle Besucher bewegten sich auf fest vorgegebenen Wegen und beobachteten die ungefähr 30 cm großen Tiere, die am Strand oder im Wasser herumtollten. Auf dem Rückweg passierten mehrere Nandus (bis zu 1,4 m große Laufvögel) die Schotterpiste.
Die Fahrt nach Ushuaia war durch wenig Abwechslung geprägt. Am Fenster zog endlose flache Graslandschaft dahin. Nicht selten standen am Straßenrand Schilder, die vor Mienen und deren grausamen Folgen warnten. Ushuaia selber erreichten wir nach zwölf Stunden Fahrt am späten Abend, als die Sonne gerade begann hinter den schneebedeckten Bergen des Beaglekanals zu versinken.
Unser erstes Hostel (Cruz del Sur) war sehr schäbig, so dass wir am nächsten Morgen gleich in das HI gewechselt sind, wo wir ein Bett mit Panoramablick über Stadt und Kanal erhalten haben. Der erste Tag führte uns in einer Wanderung auf den Martialglacier. Es handelt sich dabei um einen Minigletscher der zu Fuß direkt vom Stadtgebiet aus erreicht werden kann (7 km), aber scheinbar vor uns weggetaut war, denn es gab nur noch größere Schneefelder aber keinen wirklichen Gletscher mehr. Den zweiten Tag verbrachten wir im Tierra del Fuego Nationalpark, wo wir mehrere Wanderwege durch den Küstenwald und unter den tiefhängenden Wolken absolvierten.
Der Nationalpark war nicht wirklich sehenswert. Am schönsten waren jedoch die Abende im Hostel, denn jeden Abend ergaben sich lange Gesprächsrunden in der Küche oder im Aufenthaltsraum. Über die großen Panoramafenster hatten wir die Möglichkeit weit ins Umland zu blicken. Der Ort ist in eine spektakuläre Landschaft eingebetet. Es gibt viel Wasser, hohe Berge und das alles auf engstem Raum.