Parque National Torres del Paine

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Der Aufstieg am Nachmittag des ersten Tages ins Camp Torres war einfach, so dass wir am Nachmittag noch zum Mirador der drei Torres aufgebrochen sind. Unsere Wanderung führte am nächsten Morgen aus dem Valle Asencio wieder hinaus und weiter am Lago Nordenskjold entlang. Häufig wanderten wir bergauf und –ab, querten Flüsse und überall blühten rote Büsche – Hurra es ist Frühling! Dieser Abschnitt war fast menschenleer und wir spürten nur die Sonne, den Wind, sahen gewaltige Seen, hüglige Graslandschaften, schroffe und teilweise schneebedeckte Berge und den Schatten der dichter werdenden Wolken. Beim Erreichen des Refugios "Los Cuerenos" waren wir ziemlich erschöpft und das gute Wetter nahm sich zwei Stunden Auszeit bevor wir nach dem Regenschauer das Camp Italiano erreichten.

Im Frühling blüht in den Bergen alles
Im Frühling blüht in den Bergen alles
Frühling in den Torres del Paine
Frühling in den Torres del Paine

Ohne unser schweres Gepäck starteten wir am nächsten Morgen zur Erkundung des Valle Frances. Der Weg war nicht sonderlich lang, aber dennoch nicht einfach zu laufen, weil wir wie Gämse permanent über Geröll, Wurzeln und Bäche sprangen. Am Ende des Wegs befanden wir uns in einem Hochtal, was von zahlreichen markanten Spitzen mit Eiskappen umgeben war. Die tiefhängenden Wolken, einzelne Schneeschauer und der kalte Wind trieben uns jedoch zurück und weiter zum Camp am Lago Peohe. Sehr zu begrüßen an diesem Zeltplatz waren die warmen Duschen und der Kochpavillon, denn gegen Abend zog der Himmel weiter zu und in der Nacht begann es zu dauerregnen.

Der Regen wollte auch am nächsten Morgen nicht aufhören und die Temperaturen näherten sich gefährlich dem Gefrierpunkt. Toralf fiel an diesem Tag aufgrund von Fuß- und Schuhproblemen aus, so dass ich die Wanderung zum Glacier Grey mit Eric unserem Zeltnachbarn fortsetzte. Unter diesen Wetterbedingungen war der Weg sehr schlammig und rutschig. Nicht selten kam der Regen waagerecht von vorn. Trotz des grauen Wetters leuchteten die Eisberge auf dem Lago tief blau. Direkt am Gletscher hatten wir Glück und der Regen hörte kurz auf, so dass wir diesen imposanten Ausläufer des südlichen patagonischen Inlandeises genauer betrachten konnten.

Lago Nordenskjold
Lago Nordenskjold
3 Torres oder doch 3 Zinnen (Dolomiten)?
3 Torres oder doch 3 Zinnen (Dolomiten)?
Graslandschaft
Graslandschaft
Los Cuernos del Paine
Los Cuernos del Paine
Nachdem Regen am Lago Nordenskjold
Nachdem Regen am Lago Nordenskjold
Mit Eric zum Glacier Grey
Mit Eric zum Glacier Grey
Torres del Paine
Torres del Paine

Am letzten Abend in den Torres saßen wir noch lange im Pavillon und unterhielten uns mit zahlreichen Reisenden. Für uns geht die Wanderung hier zu Ende – für die meisten beginnt die Tour jedoch hier. Am nächsten Tag benutzten wir die Katamaranfähre über den Lago Peohe und konnten dabei die typische Silhouette des Parks in Augenschein nehmen. Wir erlebten diesen Park außerhalb der Saison. Es sind nur einzelne Wanderer unterwegs und man läuft nicht ständig im Gänsemarsch. Die Natur ist atemberaubend und das Wetter typisch patagonisch.

Stand: 11.01.2009, 18.04.2020 | Text + Bilder: Camillo | v7
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