Prolog

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Endlich war es soweit - mein schon lang gehegter Traum nach Südamerika, speziell nach Chile, zu fahren, sollte sich erfüllen. Nach anderthalb Jahren Arbeit ohne längere Pause war es Zeit wieder einmal auf Entdeckungsreise zu gehen. Anfang November packte ich meinen Rucksack und das Abenteuer konnte beginnen. Hier die Kurzversion, die aber evtl. Lust auf mehr macht ... Neu ist auch die Galerie am Ende.

Die ersten beiden Wochen, in denen Christine noch mit ihrer letzte Prüfung kämpfte, verbrachten wir, dass sind Toralf (ein Sachse auf Auslandsmission in der Schweiz) und ich, ganz im Süden Patagoniens. Unser Ziel war der Parque National Torres del Paine. Doch wie es immer auf Reisen so ist, trifft man viele interessante Personen und bekommt neue Informationen, so dass wir schon kurze Zeit später in Ushuaia auf der argentinienschen Seite von Feuerland gelandet waren.

Zurück in Santiago trennten sich die Wege von Toralf und mir und ich setzte meine Reise mit Christine für die restlichen dreieinhalb Wochen in der Seenregion südlich von Santiago fort. Hauptsächlich bewegte uns aber die Frage, wie man in Chile mal so richtig baden geht?

Vulcán Villarrica in Pucón
Vulcán Villarrica in Pucón

Über Valparaiso am Meer gelangten wir nach Pucón am Fuße des Bilderbuchvulkans Villarrica. Wir folgten nicht dem Mainstream auf den Vulkan, sondern erkundeten den Hühnerpark (Parque National Huerquehue – kann aber niemand aussprechen), der durch traumhafte Lagunen, große Araucarien - Bestände und heiße Thermalquellen begeisterte. Leider waren die Quellen zu heiß, so dass wir kaum darin baden konnten.

Da Chile aber ohne die Besteigung eines richtigen Vulkans nicht denkbar ist, wählten wir drei den kleinen Ponny Vulkan (Volcano Puyehue - sächsisch gesprochen) aus. Die Sicht war traumhaft. Weniger schön waren die Anstiege von bis zu 1000 Höhenmetern auf katzenstreuartigem Geröll. Zwei Schritte vor und einen zurück. Fiese Schneefelder verhinderten abermals den Badespaß in Thermalquellen.

Pinguine in der Nähe von Punta Arenas
Pinguine in der Nähe von Punta Arenas

Die nächste Chance zum Baden gab es in den Termas de Callao in der Nähe des Vulkans Osorno. Durch "Touristenpokers" charterten wir ein Boot zum einsamen Robinson - Strand. Allein da zu sein, wäre toll gewesen, aber die vielen tábanos warteten schon. Verfolgt von hungrigen Insekten wanderten wir auf schlammigen Pfaden durch dichten Regenwald überquerten Flüsse ohne Namen (Rio Sin Nombre) und konnten tatsächlich mitten in der Wildnis in warmen Thermalquellen baden.

Planänderung! In der letzten Woche ist uns die Lust auf die Insel Chiloé aufgrund der nervigen tábanos vergangen. Keine 36 Busstunden später standen wir mitten in der Atacama Wüste, einem der trockensten Orte der Welt. Von San Pedro, unserer Oase, unternahmen wir viele Ausflüge zu Geysiren und Lagunen auf über 4300 Meter Höhe oder ließen uns im Salzwasser treiben, ohne unterzugehen.

Mit dem Bus fuhren wir durch die Wüste bei laut trällernder Weihnachtsmusik zurück. Wir verbrachten noch einen Tag in Santiago de Chile und trafen uns noch mit einer Freundin, die ich in Kanada kennen gelernt hatte, in Sao Paulo auf dem Flughafen.

Stand: 11.01.2009, 18.04.2020 | Text + Bilder: Camillo | v7
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