Vancouver

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Die dampfbetriebene Steam Clock in Vancoucver.
Die dampfbetriebene Steam Clock in Vancoucver.

In der nächsten Woche versuchte ich den Bogen zwischen drei Wochen Natur mit einem Hauch Kultur in eine vollständige Kulturwoche zu spannen. Am Montag fuhr ich mit Greyhound in die Stadt. Leider regnete es mal wieder und ich besuchte zunächst die Science World, eine Art Naturkundemuseum zum Anfassen – eher langweilig. Zum Glück hört der Regen am Nachmittag auf. Ich besuchte die Gastown. Dieser Stadtteil, der der teuerste in ganz Vancouver zu sein scheint (Teller Spagetti 25 DM), ist auch der schönste. Viele alt hergerichtete Häuser und wunderschöne rotgefärbte Ahornbäume im Herbst.

Gassy Jack - ein kanadischer Dampfschiffkapitän.
Gassy Jack - ein kanadischer Dampfschiffkapitän.
Unterwegs in den Gastown mit den alten Backsteinhäusern.
Unterwegs in den Gastown mit den alten Backsteinhäusern.

Die Nacht im Hostel war nicht erholsam. Mehrspurige Straßen, eine 24 h Baustelle, ein Busdepot und ein schnarchender Mitbewohner, dass selbst die größten Redwoods fallen. Etwas gerädert am nächsten Morgen ging‘s, bei schönem Wetter mit dem Bus zur UBC (University of British Columbia). An der UBC besichtigte ich neben der Uni zwei botanische Gärten – toll mit all den Herbstfarben. Einer davon war ein japanischer Garten, der mir unglaublich gut gefallen hat. Als ich diesen Garten verließ, merkte ich, dass ich hätte doch Eintritt zahlen müssen. Mhmmm … ich war halt Mitglied von einer Reisegruppe.

Nitobe Memorial Garden an der Universty of British Columbia (UBC).
Nitobe Memorial Garden an der Universty of British Columbia (UBC).
Häuser und Totem Pole der First Nations im Museum of Anthropology.
Häuser und Totem Pole der First Nations im Museum of Anthropology.
Der Schöpfungsmythos der First Nations im Museum of Anthropology.
Der Schöpfungsmythos der First Nations im Museum of Anthropology.

Mein Highlight an der UBC ist das MOA (Museum of Anthropology), was mich viele Stunden lang gefesselt hatte. Das Museum beherbergt eine riesige Sammlung der First Nations der kanadischen Westküste und von ganz British Columbia. Das Leben der Ureinwohner in der Vergangenheit muss sehr schwer, aber auch naturverbunden gewesen sein. Das Museum ist wirklich zu empfehlen, um tief in die faszinierenden Geschichten und Kulturen einzutauchen.

Der Regen blieb mir auch am nächsten Tag treu. Ich besuchte die Vancouver Arts Gallery. Also ich war hin und 3 Stunden lang weg. Mir haben die Bilder von der Group of Seven und von Emily Carr sehr gut gefallen, weil diese Leute versucht haben den Zwiespalt zwischen den First Nation und den neuen Siedlern zu verarbeiten. Unglaubliche Bilder und unglaublich Farben. Diese beiden Ausstellungen nahmen, neben einer Ausstellung über die Fotographie, 2 Etagen ein.

Ein Fensterputzer in den Schluchten von Downtown Vancouver.
Ein Fensterputzer in den Schluchten von Downtown Vancouver.
Die neue öffentliche Bibliothek von Vancouver.
Die neue öffentliche Bibliothek von Vancouver.

Am Abend ging‘s dann total durchnässt ins Theater zur Theater Sport League. Der absolute Kult in Vancouver. Ihr müsst Euch vorstellen, dass auf der Bühne Schauspieler sind. Ja das ist nichts Neues. Aber die Zuschauer können entscheiden, welchen Charakter die Personen haben sollen (Familientyp, Hausfrau, Angeber, usw.). Nachdem die Charaktere festgelegt waren, wurde eine Castingshow mit den Leuten auf der Bühne abgezogen und die Zuschauen konnten entscheiden, was für Dinge die Schauspieler ganz spontan tun mussten. Es ist alles improvisiert und war absolut lustig.

Das Point Atkinson Lighthouse in West Vancouver.
Das Point Atkinson Lighthouse in West Vancouver.
Hängebrücke über den Lynn Canyon.
Hängebrücke über den Lynn Canyon.
Wanderung entlang des Lynn Canyon.
Wanderung entlang des Lynn Canyon.

Am Donnerstag war das Wetter gut, d.h. trocken. Ich packte meine Sachen, kaufte mir ein Tagesticket für alle Verkehrsmittel und fuhr mit dem Zug in die Stadt von dort aus mit dem Bus weiter nach West und North Vancouver. An diesem Tag war akkord-sightseeing angesagt. Erst ging‘s in den Lighthouse Park (alles war nass und grau und ich hatte keine gute Sicht), dann weiter zum Grouse Mountain Skiresort, was gerade in einem wolken- und Schneesturm zu versinken drohte. Zurück zum Busbahnhof von North Vancouver und dann zum Lynn Canyon mit Monsterhängebrücke. Dort nahm ich mir Zeit und wanderte zwei Stunden oder vielleicht auch drei durch einen Canyon und durch total nassen und schlammigen Regenwald. Der Rückweg führte dann mit der Fähre nach Downtown und von dort mit dem Zug zum Hostel.

Stand: 08.11.2020 | Text + Bilder: Camillo | v7
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