Penticton und das Okanagan Valley

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Über den Hügeln von Penticton mit Blick über den riesgen Okanagan Lake.
Über den Hügeln von Penticton mit Blick über den riesgen Okanagan Lake.

Das Okanagan Valley ist der Obstgarten (Äpfel, Weintrauben, Kirschen, Pfirsiche, usw.) von British Columbia. Das Tal schlängelt sich mit seinen fruchtbaren Hängen entlang des 135 km und 4-5 km breiten Okanagan Lake. Das Klima ist warm und trocken und ganz im Süden befindet sich sogar ein Stück Wüste bei Osoyoos. Nach den kalten Tagen in den Rockies hatte ich endlich Lust auf sonnige, warme und trockene Tage.

Die Innenstadt vpn Penticton - eine typische kanadische Kleinstadt.
Die Innenstadt vpn Penticton - eine typische kanadische Kleinstadt.

Ich habe mich in einem Hostel in Penticton eingecheckt und dann auch gleich unter Anleitung des Hostel Mitarbeiters auf die Suche nach einem „fruit-picking“ Job gemacht, um meine Reisekasse aufzubessern. Ich wurde von einem zum anderen geschickt und war sogar kurz auf dem Arbeitsamt, die meine Immigrationspapiere sehen wollten – ein Missverständnis. Irgendwann hatte ich Telefonnummern, aber es ging niemand ran. Am Ende hatte ich aber doch Erfolg und bekam einen Job.

Äpfelpflücken oberhalb des Okanagan Lake bei Sonnenschein.
Äpfelpflücken oberhalb des Okanagan Lake bei Sonnenschein.
Red und Golden Delicious - einfach saftig und lecker.
Red und Golden Delicious - einfach saftig und lecker.

Jim, der Farmer, holte mich am nächsten Morgen im Hostel ab und wir pickten 9 Stunden lang Äpfel und hatten eine Menge Spaß zusammen. Eigentlich hätte ich Jim Geld geben müssen, denn ich hatte einen traumhaften Blick von meiner Leiter über den See und das Wetter war auch wieder sonnenklar mit blauem Himmel. So habe ich nun auch nochmal die schönen Seiten von Okanagan Valley zu Gesicht bekommen. Am nächsten Tag war das Wetter schon nicht mehr so gut, so dass wir erst gegen Mittag und dann nur vier Stunden arbeiten konnten, weil es bei Regen zu gefährlich ist auf der Leiter zu stehen. Am Ende gab‘s Geld und ich konnte meinen Stundensatz noch ein wenige in die Höhe handeln.

Sonnenuntergang in Penticton.
Sonnenuntergang in Penticton.

So hatte ich nun wieder das nötige Kleingeld und ein Großteil meiner Reisekosten war gedeckt. Nun konnte ich mich in aller Ruhe vom Hostel verabschieden und tauschte noch verschiedene Adressen aus und am Sonnabend konnte die Fahrt zurück nach Vancouver beginnen.

Mit dem Bus durch den Süden von British Columbia zurück nach Vancouver.
Mit dem Bus durch den Süden von British Columbia zurück nach Vancouver.

Das Leben ist wieder schön. Jetzt habe ich das Wochenende ein bissel freie Zeit (im Urlaub) und am Montag geht‘s nach Galiano Island einer Insel vor Vancouver Island in einer Gruppe von 200 anderen Inseln, wovon nur 4 bewohnt sind. Mein Onkel hat dort ein Kanu, was ich hoffentlich auch benutzen darf. Ich hoffe nur, dass das Wetter nicht allzu schlecht wird. Ich bin wirklich reif für die Insel.

Um auf die Insel zu kommen, musste ich in Mission mal wieder total zeitig aufstehen (5 Uhr) um den ersten West Coast Express (Zug) nach Vancouver zu erreichen. Weiter ging's mit dem SkyTrain (Hochbahn) zur Bushaltestelle und von da mit dem Bus zur Fähre.

Auf der Fähre durch die Southern Gulf Stream Islands (links Mayne, rechts Galiano Island).
Auf der Fähre durch die Southern Gulf Stream Islands (links Mayne, rechts Galiano Island).
Nebelbänke zwischen den Inseln mit Regenwald.
Nebelbänke zwischen den Inseln mit Regenwald.

In Tsawwaasen war das absolute Chaos, denn ausgerechnet auf meiner Fähre musste irgendein Spinner in einem Briefumschlag eine Bombe oder etwas Ähnliches versteckt habe, so dass diese Fähre gestrichen wurde. Ich konnte dann aber 2 Stunden später mit einer andern Fähre fahren. Da alles durcheinander geraten war, musste ich erst mit der großen Fähre nach Vancouver Island übersetzen und anschließend nach längerer Wartezeit wieder zurück bis nach Galiano. Die Fahrt führte mit einem riesigen Boot durch wolkenverhangene Inseln in einen traumhaften Sonnenuntergang. Begleitung hatte ich dabei von einem Drehbuchautor vom Fernsehen, der mich auch durch die ganze Situation mit dem Fährenchaos durchgeführt hat, denn es ist absolut unmöglich schlechtgelaunte Busfahrer am Montagmorgen zu verstehen. Nun war natürlich Norbert, der Bruder meines Onkels, nicht mehr an der Fähre und alle Leute redeten nur von der gestrichenen Fähre.

Stand: 08.11.2020 | Text + Bilder: Camillo | v7
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