Rappen- und Alplochschlucht

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Lange haben wir überlegt, wohin es in den Urlaub gehen könnte. Es sollte nicht zu weit weg sein, aber doch Wasser und Berge bieten. Wir hatten einfach mal wieder Lust auf die abwechslungsreiche Schweiz, wo es all das auf engsten Raum gibt. Wichtig war uns, dass wir nicht jeden Tag lange Zeit im Auto verbringen, sondern auch zwischendurch immer mal wieder einen Tag Pause zu haben.

Der Weg hinein in der Rappenlochschlucht.
Der Weg hinein in der Rappenlochschlucht.

Unsere Fahrt in die Schweiz unterbrachen wir das erste Mal kurz hinter Bregenz am Bodensee in Österreich. In der Nähe von Dornbirn befinden sich zwei Klamms direkt hintereinander. Die untere Rappenlochschlucht wird durch den Staufen(stau)see von der oberen Alplochschlucht getrennt. Anfang des 19. Jahrhunderts wurde die Rappenlochschlucht zum Holztransport genutzt. Später kam die erste Staumauer zur Stromgewinnung hinzu. 1895 wurde der Stausee oberhalb der Rappenlochschlucht angelegt, um den Wasserdruck konstant zu erhöhen und die Flutgefahr zu dämmen. Der kühne Weg des Schleusenwärters durch die enge Schlucht ist der heutige Wanderweg.

Der Felssturz von 2011 versperrt den Weg durch die Schlucht.
Der Felssturz von 2011 versperrt den Weg durch die Schlucht.

Der Weg führt dicht gedrängt, aber gut gesichert, unterhalb der Felsüberhänge entlang. Parallel verläuft meist ein dick bemoostes Eisenrohr und unter uns tobt das wilde Wasser. Nach einer Brücke teilt sich der Weg. Links befindet sich eine Sackgasse in die enge und dunkle Schlucht hinein. 2011 ereignete sich hier ein Felssturz, der seitdem den weiteren Durchgang versperrt (das Wasser fließt unterirdisch). Der rechte Weg umgeht den Felssturz und führt in 187 Stufen steil nach oben. Oben angekommen, ist bereits der Staufensee am Ende der Schlucht zu sehen.

Alplochschlucht.
Alplochschlucht.

Direkt hinter dem Wasserkraftwerk mit zwei Turbinen oberhalb des Staufensees, befindet sich der Eingang in die Alplochschlucht. Die Schlucht ist deutlich enger wie die Rappenlochschlucht. Die Stege befinden sich an der Felswand, aber meistens auch direkt in der Mitte „schwebend“ über dem Wasser. In der Schlucht ist es dunkel. Überall stürzen kleinere und größere Wasserfälle in die Tiefe. Die Felswände sind mit Moos überzogen und ab und zu schauen versteinerte Muschelreste heraus. Der flache Bach oberhalb des Staufensees kann im Sommer herrlich zum Baden und Steinmandl bauen genutzt werden.

Detailkarte der Rappenlochschlucht.
Detailkarte der Rappenlochschlucht.
Tiefer und tiefer hinein in die Schlucht.
Tiefer und tiefer hinein in die Schlucht.
Bemooste Felswände in der Alplochschlucht.
Bemooste Felswände in der Alplochschlucht.
Schmale schwebende Stege in der Alplochschlucht.
Schmale schwebende Stege in der Alplochschlucht.
Stand: 14.09.2017 | Text + Bilder: Camillo | v7
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