Glattalp

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Sahli Talstation.
Sahli Talstation.

Der erste Ausflug in der Schweiz führte uns ins Muotathal auf der Ostseite des Vierwaldstättersees. Sobald wir denn See und die Bergbahnstationen nach Stoas hinter uns gelassen haben, waren wir fast allein unterwegs. Am Ende des Muotathal biegt eine schmale Straße in das Bisisthal ab und führt dann dort hinauf nach Sahli, der Talstation der Luftseilbahn zur Glattalp. Zum Ende hin, wird die Straße sehr eng – gut, dass wir keinen Gegenverkehr hatten. Bis auf ein paar wenige Einheimische gab es auch keine anderen Autos auf dem abgelegenen Parkplatz in Sahli.

Mit der Seilbahn in Glattalptal.
Mit der Seilbahn in Glattalptal.
Der Weg zum Glattalpsee. Unglaublich karge Landschaft.
Der Weg zum Glattalpsee. Unglaublich karge Landschaft.

Die Luftseilbahn überwindet 700 Hm in 8 min und brachte uns hinauf in die Nähe der Glattalp. Was uns beim Verlassen der Seilbahn sofort auffiel, waren die Wanderwegweiser, die auf sehr hohen Pfählen angebracht waren – geschätzt 5 m über dem Boden! Recherchen haben ergeben, dass es sich bei der Glattalpmulde um ein geschlossenes Hochplateau handelt, was regelmäßig den Schweizer Schnee- und Kälterekord aufstellt. In dem Tal bildet sich ein Kaltluftsee aus, der nicht abfließen kann. 1975 soll die Schneehöhe 5,50 m betragen haben und „milde“ Winter liegen bei -32°C. Am 7. Februar 1991 wurden hier -52,2°C gemessen.

Der Glattalpsee mit Hügel in der Mitte.
Der Glattalpsee mit Hügel in der Mitte.

Bei unserer Wanderung war das Wetter sehr angenehm und keiner der Berg war mit Schnee bedeckt. Wir folgten ca. 30 min lang den Weg zum Glattalpsee, der nur noch sehr wenig Wasser enthielt und fast in zwei kleine Seen „zerfallen“ ist. Über den See thronte die markante Spitze des Höch Turm (2666 m). Der See und die baumlosen Almenwiesen waren eingerahmt von schroffen Bergketten. Irgendwie fühlten wir uns wie nach Kanada versetzt.

Glattalptal mit Höch Turm im Hintergrund.
Glattalptal mit Höch Turm im Hintergrund.
Kleiner See unterhalb der Seilbahnstation beim Abstieg.
Kleiner See unterhalb der Seilbahnstation beim Abstieg.

Für unser Mittagspicknick folgten wir dem Ufer und pausierten auf der „Insel“ zwischen den beiden Seen. Es gab prächtige Blumen und in der Ferne sahen und hörten wir vereinzelte Kühe.

Der 4 km lange Abstieg zur Talstation dauert ca. 1,5 Stunden und war an vielen Stellen recht steil, aber nicht zu verfehlen. Neben unzähligen Serpentinen gab es auch kleinere Kletterstellen. Der Abstieg kann gut mit Kindern bestritten werden.

Stand: 14.09.2017 | Text + Bilder: Camillo | v7
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