Cortina d’Ampezzo - Cristallino d’Ampezzo
Am nächsten Tag wollten wir mal so richtig hoch hinaus. Östlich von Cortina befindet sich der Cristallino d’Ampezzo (3008m) und die Cima di Mezzo (3145m). Beide Gipfel sind über Klettersteige von dem Refugio Lorenzi aus zu erreichen. Das Refugio auf 2932m Höhe kann über eine zweistufige Seilbahn erreicht (sehr teuer) werden, wobei die zweite Seilbahn an ein Endlager von deutschen (gelb) und britischen (rot) Telefonzellen erinnert, denn es werden immer zwei Leute in so eine Zelle gesteckt, die an einem Seil hängt und nach oben gezogen wird. Nur das Telefon fehlt!
Zuerst wollten wir den etwas anspruchsvolleren Klettersteig „Mario Bianchi“ auf die Cima di Mezzo machen. Wir mussten aber nach wenigen Metern feststellen, dass der Weg unsere Anforderungen überstieg, denn der Weg verläuft fast komplett auf der Nordseite und war total verschneit und vereist. Der „Ivano Dibona“ Steig auf der anderen Seite verlief größtenteils auf der Südseite und war somit „etwas schneefreier“. Verlockend war die 27m lange Hängebrücke. Der Weg verlief komplett auf dem Grad gesichert am Seil mit Eisenklammern und Leitern. Aber auch hier waren die wenigen Stücke, die auf der Nordseite verliefen, total vereist, so dass man sich nur noch am Seil hochziehen konnte. Der Cristallino d’Ampezzo war mein erster Berg mit über 3000 Metern (und mit Telefonzelle). Nachdem wir die Highlights erklettert hatten kehrten wir wieder um und fuhren mit der Bahn wieder ins Tal, denn der gesamte Steig ist mit anschließender Rückwanderung mit 6h sehr lang.
Nach drei anstrengenden Tagen in den Bergen und in der Kälte sollte es nun endgültig in den Süden gehen. Wir fuhren mit dem Auto über Bozen bis nach Riva del Garda/Torbole im Norden des Gardasees. Unglaublich am Abend hatten wir noch Temperaturen von beinahe 30°C!