Drauradweg III - Von Villach nach Völkermarkt

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Die letzten rund 100 km bis nach Völkermarkt in der Nähe der slowenischen Grenze legten wir am nächsten Tag zurück. Der Weg führte dabei wenig spektakulär mal links, mal rechts auf dem Deich entlang, gesäumt von sumpfigen Wiesen, lichten Wäldern und nur wenigen Ortschaften. Estnische Impressionen! Wir entschieden uns hier die Radtour entlang der Drau zu beenden, denn der weitere Weg bis nach Maribor verlief meist fernab der Drau auf kleinen Straßen und hatte somit wenig mit der Drau zu tun und außerdem war eine Rückfahrt mit Zug und Fahrrad aus Slowenien fast 6mal so teuer wie von Völkermarkt zurück nach Oberdrauburg.

Regen in unserem Wohnwagen in Villach
Regen in unserem Wohnwagen in Villach
Sonnenschein und Picknick an der Drau
Sonnenschein und Picknick an der Drau
Ein wilder Seitenfluss in die Drau
Ein wilder Seitenfluss in die Drau

Zur Mittagszeit auf dem Weg nach Völkermarkt pausierten wir an einer Parkbank auf dem Draudeich. Es gab frisches Brot mit lecker Teewurst. Der Platz in der Sonne nach dem Regen in Villach war einfach wunderbar. Uns mundete gerade die erste Teewurstschnitte und bei jedem entstand der Wunsch sofort die nächste Scheibe zu essen. Doch als sich Christine mit vollem Schwung umdrehte, gab sie dem Brot einen kräftigen Schups und ehe wir uns versahen war das Brot die Böschung hinunter gerollt und in der Drau gelandet. Das ganze ging so schnell von statten, dass ich es erst gar nicht glauben wollte. Auf jeden Fall hatten jetzt die Fische und Enten in und auf der Drau ein fettes Essen und wir beide konnten unsere Fitnesstour fortsetzen. Obwohl wir noch hungrig waren, war die Szene urst komisch, denn wir hatten wirklich Hunger und das war seit langem mal wieder ein richtig leckeres Brot. Ihr könnt jetzt bestimmt nicht nachvollziehen, warum wir bei der Enten-Großfütterung so lachen mußten.

Unser kleiner Wohnwagen
Unser kleiner Wohnwagen
Ob die Bäume halten
Ob die Bäume halten
Pathfinder
Pathfinder
Schwanensee
Schwanensee
Ende in Volkermarkt
Ende in Volkermarkt

Mein Fazit über den Drauradweg ist eher ernüchternd. Das erst Stück von Toblach nach Lienz ist wirklich toll, aber der weitere Verlauf ist meist eine Fahrt entlang der Deichkrone, die Zeltplätze liegen mit durchschnittlich 30 km sehr weit auseinander und führen mitunter zu langen Tagesetappen und meist herrscht Gegenwind. Der Weg ist genau und nicht mehr, was er versprich – nämlich ein Weg entlang der Drau. Aber was zählt ist, dass wir uns von unseren Startschwierigkeiten und dem schlechten Wetter haben nicht unterkriegen lassen und doch noch die rund 300 km (in 3 Tagen) durchgeradelt sind.

Stand: 16.10.2007, 20.04.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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