Appalachen und Washington, D.C.

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Das lange Thanksgiving Wochenende stand vor der Tür. Am nächsten Morgen hieß es 5 Uhr aufstehen, frühstücken und Auto vollladen. Hans und ich fuhren von Ohio nach West Virginia und besuchten dort eine Tropfsteinhöhle (Seneca Caverns). Die Höhle war nicht spektakulär, aber die herbstliche Landschaft West Virginias war dafür umso schöner. Gut war auch, dass ich mit dem Van meines Onkels fahren durfte, denn für einen Mietwagen war ich noch zu jung. Das Fahren mit Automatik ist wirklich entspannt, man darf halt nur nicht versuchen mit beiden Füßen an den Pedalen was zu machen.

Unterwegs auf der Panoramastraße durch den Shenandoah National Park.
Unterwegs auf der Panoramastraße durch den Shenandoah National Park.
Zerklüftete Felslandschaft bei den Seneca Caverns in den Appalachen.*
Zerklüftete Felslandschaft bei den Seneca Caverns in den Appalachen.*

Unser nächstes Ziel war der Shenandoah National Park mit einer 170 km langen Panoramastraße quer durch die Appalachen. Ein Traum! Berühmt ist West Virgina und Virginia auch durch den Schlager von John Denver "Almost heaven, West Virginia, Blue Ridge Mountains, Shenandoah River ...". Den Ohrwurm hat hier einfach jeder drauf. Der Park ist echt schön, denn weil kein Laub mehr an den Bäumen ist, hat man überall einen weiten Blick. Übernachtet haben wir hier im Zelt. Leider durften wir kein offenes Feuer machen, so dass wir im Auto mit dem Gaskocher kochten und das Auto nicht abfackelten.

Spaziergang durch den Regierungsbezirk von Washington, D.C.*
Spaziergang durch den Regierungsbezirk von Washington, D.C.*
Auf dem Dach der kanadischen Botschaft mit Blick aufs Capitol.*
Auf dem Dach der kanadischen Botschaft mit Blick aufs Capitol.*

Am nächsten Morgen war es mit dem schönen Wetter vorbei. Es regnete und die Wolken hingen tief. So dass wir die letzten 50 Meilen auf der Panoramastraße nicht mehr sehr viel vom Park hatten. Da Washington, D.C. nur 65 Meilen entfernt lag, sind wir gleich noch dorthin gefahren und wollten den ältesten Sohn meines Onkels besuchen, der in der kanadischen Botschaft arbeitet. Gesagt getan! Wir waren schnell am Weißen Haus und am Capitol und brauchten dann noch 1,5 Stunden, um einen Parkplatz zu finden, wenn wir nicht 50 DM für 4 Stunden zahlen wollten.

Abendstimmung am beleuchteten nächtlichen Obelisk.*
Abendstimmung am beleuchteten nächtlichen Obelisk.*

Wir trafen Paul und die Monsterbesichtigung konnte losgehen. Ich nenne hier nur mal Namen: Privatführung durch die kanadische Botschaft, Capitol bei Tag, West Modern Arts Gallery, Sculpture Garden, Smithsonian Institute for American History, American Monument (Obelisk), Smithsonian Institute for Air and Space, Jefferson Memorial, Pentagon mit Loch, Weißes Haus, Lincoln Memorial und dann nochmal Capitol bei Nacht. Die Tour war ein Akt und auch nur möglich, weil wir einen Stadtkundigen unter uns hatten. An jeder Ecke stand Polizei und beim Betreten eines jeden Gebäudes wurde man durchsucht und durchleuchtet. Mir hat der Touristenteil dieser Stadt echt gefallen. Leider war die Zeit viel zu kurz um alles ordentlich anzusehen. Besonders die sehr gut aufbereiteten Museen.

Das nächtlich erleuchtete Capitol in Washington, D.C.*
Das nächtlich erleuchtete Capitol in Washington, D.C.*
Das bekannte Lincoln Memorial bei Nacht.*
Das bekannte Lincoln Memorial bei Nacht.*

Am Abend ging‘s dann zu meinem Cousin nach Hause nach Annapolis am Atlantischen Ozean. Er wohnt in einem Haus, wo er Haussitter ist und eine ältere Frau betreut, der das Haus gehört. Der Mann von Betty war 4 Sterne Admiral und hat hier ein Häuschen sehr stilvoll eingerichtet. Für mich war nur faszinierend, dass ich am Morgen im Zelt aufgewacht bin und am Abend noch nicht so recht wusste wo ich schlafe und was für neue Leute ich kennenlernen werde und nun bin ich wieder mal total platt.

Das rekonstruierte Fort Pricketts in West Virgina.
Das rekonstruierte Fort Pricketts in West Virgina.
Der Eingang des Forts wurde gut bewacht.
Der Eingang des Forts wurde gut bewacht.
Gemütliches Zusammensitzen auf einer alten Eisenbahnbrücke von 1905 über den Monongahela River.
Gemütliches Zusammensitzen auf einer alten Eisenbahnbrücke von 1905 über den Monongahela River.

Heute ging‘s dann über Baltimore zurück, wo wir einen Stopp bei einem alten Fort einlegten und die Geschichte nachfühlen konnten. Das historische Fort Pricketts entstand um 1770 zur Verteidigung der Siedler in der Umgebung. Das hölzerne Fort hatte nicht lange Bestand und geriet wieder in Vergessenheit. 1905 wurde das Gelände vermutlich durch eine Eisenbahnlinie und –brücke überbaut. In den 1970er Jahren wurde das Gelände zum State Park erklärt und das Fort aus Holz wieder rekonstruiert. Heute besteht das hölzerne Fort aus einem Palisadenzaun mit Wachtürmen. Im Inneren der historischen Gebäude wird neben vielen landwirtschaftlichen Gerätschaften das harte Leben der ersten Siedler in der Wildnis dargestellt. Bei dem Fort sind wir über eine uralte Eisbahnbrücke geklettert, die bestimmt älter als der Nachbau vom Fort war und haben dort ein Selbstauslöserbild gemacht, wo ich gerade noch die Kamera halten konnte, aber der Ständer, sprich der Kamm, ist ein Stück den Brückenpfeiler runtergefallen (zum Glück nicht ins Wasser).

Stand: 08.11.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Hans* | v7
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