Yosemite National Park

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Das war der letzte Abend im warmen LA. Die Nacht verbrachte im Bus nach Merced. Eigentlich wollte ich die sieben Stunden zum Schlafen nutzen, aber ein anderer Reisender names Jerry saß neben mir und wir philosophierten fast die ganze Nacht. Von Merced ging es dann mit einem anderen Bus 1,5 Stunden zum Yosemite Bug Hostel, wo ich einen Teil meines Gepäcks unterstellte, bevor ein weiterer Bus mich in den Yosemite Park brachte. Was soll ich sagen: Das Herz der Sierra Nevada ist ein Traum. Das Tal liegt auf ca. 1100 Metern Höhe, war mit 20 - 30 cm Schnee bedeckt. Im Visitor Center sagten mir die Ranger, dass eigentlich alle Wege zu den 3000er wegen Schnees geschlossen sind. Also musste ich mich mit dem begnügen was übrig war. Und das war eine Menge.

Mein Weg "sollte" mich ans obere Ende des Yosemite Falls führen.
Mein Weg "sollte" mich ans obere Ende des Yosemite Falls führen.
Das Yosemite Valley mit Half Dom am Abend kurz vor Sonnenuntergang.
Das Yosemite Valley mit Half Dom am Abend kurz vor Sonnenuntergang.

Am ersten Tag wollte ich den fünfthöchsten Wasserfall der Erde besteigen. Ich kam bis ungefähr 2 Meilen der 3,5 Meilen und dann war Schluss. Der Schnee der erst nur knietief war, wurde nun 1 Meter tief. Als ich dann 5 Meter einem Hang im Schnee runtergerutscht bin und in einer Zeder zum Stehen kam, entschied ich, dass die ganze Sache doch zu gefährlich ist und ohne Schneeschuhe nicht machbar ist. Okay ich ging zurück. Was ich noch vergessen habe zu sagen, es hat die ganze Zeit in dicken Flocken geschneit, so dass maximal 50 Meter Sicht möglich waren.

Mein Platz für die Nacht. Eine Boofe bei den Yosemite Falls.
Mein Platz für die Nacht. Eine Boofe bei den Yosemite Falls.
Besuch von einem Stinktier, was zum Glück nicht gestunken hat.
Besuch von einem Stinktier, was zum Glück nicht gestunken hat.
Besuch von einem Ringtail in meiner Höhle mitten in der Nacht.
Besuch von einem Ringtail in meiner Höhle mitten in der Nacht.

Ganz ins Tal wollte ich aber nicht wieder und entschied mich in einer Boofe (Höhle) zu übernachten. Als ich dann am Abend im Schlafsack lag, wurden auch die ersten Tiere wach. Das erste war eine Ringtail (ähnlich einem Marder), der ganz gemütlich meine Sachen inspizierte, dann kam ein Stinktier, was das gleiche tat. Mir wurde es zu bunt und ich nahm alle Sachen mit in den Schlafsack. In der Nacht erwachte ich, weil irgendwas auf meinen Schlafsack drückte und da lag ein Ringtail auf meinem Schlafsack und hat geschlafen. Das war so niedlich! Komischerweise haben die Tiere keine Scheu, aber auch keine Tollwut. Also die Nacht im Schnee war nicht kalt, aber mit all den Tieren sehr aufregend. Am Morgen gab‘s zwischen den 3000er einen schönen Sonnenaufgang und das Beste zum Nikolaus war, dass der Himmel stahlblau war. Bei Sonnenschein sieht das Tal, was ich nun zum ersten Mal überblicken konnte, gleich noch viel schöner aus.

Lower Yosemite Falls im morgendlichen Sonnenschein.
Lower Yosemite Falls im morgendlichen Sonnenschein.
Das Yosemite Valley mit dem El Capitan auf der rechten Seite.
Das Yosemite Valley mit dem El Capitan auf der rechten Seite.
Laubfärbung, Schnee und Sonnenschein im Yosemite Valley.
Laubfärbung, Schnee und Sonnenschein im Yosemite Valley.
Besuch von einem Coyoten am Abend auf dem Zeltplatz.
Besuch von einem Coyoten am Abend auf dem Zeltplatz.
Besuch von einem Waschbär am Abend beim Essen kochen.
Besuch von einem Waschbär am Abend beim Essen kochen.
Der Half Dom bei Sonnenaufgang.
Der Half Dom bei Sonnenaufgang.

Am nächsten Tag ging es auf der anderen Seite des Tales auf einen 3000er, wo der Weg 4,6 Meilen lang war. Ich schaffte aber nur 2,5 Meilen, weil dort die Spuren meines Vorgängers endeten, ohne die ich niemals so weit gekommen wäre. Ich ging zurück und wollte mir Schneeschuhe leihen, aber die Wintersaison war noch nicht eröffnet. Am Abend war ich im Tal auf einen Campground, wo ich beim Abendessenkochen doch plötzlich vor mir ein hundgroßes Tier sah. Ein Wolf nur 5 Meter entfernt. Ich konnte diesen Gesellen vertreiben. Danach gab‘s Besuch von Familie Waschbär, die auch Hunger hatte. Weil meine Schuhe total durchnässt waren, stellte ich diese im beheizten Restroom unter und hoffte, dass diese niemand in der Nacht wegnimmt. So lag ich nun im Zelt ohne meine Schuhe und hörte Lärm von den Toiletten. Ich ging mit Plastiktüten um die Füße gebunden dahin und das Licht war aus und die Tür verschlossen. Meine Schuhe!!!! Okay ich versuchte das Schloss mit dem Taschenmesser aufzumachen und scheiterte. Kurz darauf ging die Tür von allein auf und eine total verstörte Gestalt kam heraus, die immer nur das Wort Mountain Lion stotterte. Er wurde von einem Berglöwen (auch Puma genannt) vom Zelt in die Toilette gejagt. Also ich wollte erst auch im Klo schlafen, aber bin dann doch mit meinen Schuhen ins Zelt gegangen und habe gehofft, dass nichts passiert. Und es ging alles gut.

Am nächsten Tag lies ich mich aufklären, dass der Wolf kein Wolf sondern nur ein Coyote war, die aber fast so ähnlich aussehen, aber kleiner sind. Der Mountain Lion war aber echt. Nun habe ich von all diesen Tieren ein Foto nur der Baer und der Mountain Lion fehlte noch. Ich ging am Tag in Mountain Lion Gebiet und hoffte so einen zu finden, aber Fehlanzeige.

Stand: 08.11.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Hans* | v7
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