San Francisco

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Lombart Street beim Russian Hill ist die kurvenreichste Straße der Welt.
Lombart Street beim Russian Hill ist die kurvenreichste Straße der Welt.
Chinatown in San Francisco mit seinen vielen kantonesischen Restaurants.
Chinatown in San Francisco mit seinen vielen kantonesischen Restaurants.

Nach neun Tagen mussten wir uns von unserem Auto trennen, was uns 2206 Meilen (ca. 3530 Kilometer) weit getragen hat. Das Auto war aber auch recht verwohnt. Das Problem war, wir mussten das Auto in Downtown San Francisco abgeben. Und wer SF kennt, kennt auch die Berge und vielen Einbahnstraße. Wir fuhren wild an Cablecars die Berge hoch und runter. Wieder war das Abbiegen verboten. Manchmal schossen wir ein bisschen über die plötzlichen Kuppen und sahen stellenweise nichts weiter außer Himmel, bis sich dann langsam die Stadt wieder ins Sichtfeld neigte. Mit einem fast leeren Tank erreichten wir die Rückgabestation.

Markus und ich nutzten unseren letzten gemeinsamen Tag, um die Stadt zu besichtigen. Jetzt war er mein Express-Reiseführer, denn er war schon mehrfach in San Francisco gewesen. Er führte mich über Berg und Tal von der Lombart Street, zu Fishermens Warft zu den verschiedensten interessanten Plätzen in SF. Ich muss sagen die Stadt ist schön, aber durch die vielen Berge und erschreckenderweise auch durch die vielen Bettler recht anstrengend. Am Abend trennten sich unsere Wege.

In den Häuserschluchten von San Francisco.
In den Häuserschluchten von San Francisco.
Transamerica Pyramid (links) mit dem American Zoetrope (rechts).
Transamerica Pyramid (links) mit dem American Zoetrope (rechts).
Coit Tower auf dem Telegraph Hill. Hier darf nur quer geparkt werden.
Coit Tower auf dem Telegraph Hill. Hier darf nur quer geparkt werden.

Ich stellte mich an dem Union Square, um auf meine Cousine Erin zu warten. Ich merkte schnell, dass der Platz der ungünstigste in ganz SF war, denn hier war so viel Verkehr, dass ich sie unmöglich im Auto erkennen konnte. Mir blieb aber nichts anderes übrig als zu warten. Als ich nach einer halben Stunde gerade vom Telefonieren zurückkam, kam mir jemand entgegen, den ich doch kannte. Es war gut, dass wir uns in diesem Verkehrschaos gefunden hatten. Wir fuhren dann nicht mit dem Auto sondern mit der Bahn nach Palo Alto. Meine Cousine wohnt dort in einer Mädels-WG.

Einfach traumhaft. WG mit Pool, Palmen und Sonnenschein.
Einfach traumhaft. WG mit Pool, Palmen und Sonnenschein.

Als ich heute Morgen erwachte, sah ich erstaunliches aus dem Fenster. Da standen wie selbstverständlich überall Palmen herum. Vor dem Haus war ein Pool und natürlich war das Wetter wieder astronomisch gut. Am Nachmittag habe ich mir dann die Uni meiner Cousine angeschaut, die Stanford University. Ein riesiger Komplex mit 14.000 Studenten. Richtig beeindruckend. Ich glaube ich war an der falschen Uni.

Stanford University: Arkadengänge und Hoover Tower vom Main Quad aus gesehen.
Stanford University: Arkadengänge und Hoover Tower vom Main Quad aus gesehen.
Stanford University: Arkadengänge mit imposanten Torbogen.
Stanford University: Arkadengänge mit imposanten Torbogen.
Stanford University: Memorial Church.
Stanford University: Memorial Church.
Die Leoniden-Sternenschnuppen-Übernachtungsgesellschaft in Gilroy.
Die Leoniden-Sternenschnuppen-Übernachtungsgesellschaft in Gilroy.

Am Abend trafen wir uns mit anderen Mitstudenten von Erin zu einer Art vorgezogenen Thanksgiving, denn über die anstehenden freien Tage ist niemand an der Uni. Wir feierten nach altenglischem Brauch, mit kleinem Krippenspiel und sangen Lieder. Nach dem leckeren Essen kam noch die Idee auf, man könne sich doch noch den Meteoritenschauer heute Abend anschauen. Wir holten schnell unsere Schlafsäcke und fuhren 1,5 Stunden nach Süden, um dem Licht des Silicon Valleys zu entkommen. In den Weinbergen von Gilroy waren wir dann nicht die ersten und ließen den Schauer über uns ergehen. Absolut faszinierend. Wir übernachteten im Schlafsack unter freiem Himmel. Gegen 3 Uhr morgens erreichten die Leoniden (angeblich die stärksten der letzten 40 Jahre) ihren Höhepunkt und wir konnten, gefühlt alle 10 Sekunden eine neue Sternschnuppe entdecken.

Stand: 08.11.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Hans* | v7
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