Roadtrip an die Westküste

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Abendspaziergang durch Columbus. Hier das Capitol von Ohio.
Abendspaziergang durch Columbus. Hier das Capitol von Ohio.

Ich muss verrückt sein. Ich bin 4 Tage mit dem Bus von der West- zur Ostküste gefahren und jetzt tue ich mir das zurück nochmal an. Aber diesmal auf der Südroute entlang der mexikanischen Grenze. Die Tour mit dem Bus zurück war vollkommen schön und das wichtigste, komplett anders als die Hinfahrt. Erstmal ging‘s von Athens, OH nach Columbus, OH. Dort hatte ich gleich mal 6 Stunden Aufenthalt und besichtigte die Stadt. Interessant war hier das German Village. Da waren doch tatsächlich schöne deutsche Reihenhäuser mit ganz gemütlichen Vorgärten. Da hätte man fast denken können, man wäre schon wieder in Deutschland, wenn im Hintergrund nicht die Wolkenkratzer und das Kapitol von Downtown Columbus stände. Weiter ging dann die Fahrt nach Kentucky, nach Nashville und Memphis in Tennessee, über den Mississippi nach Arkansas, weiter nach Dallas in Texas.

Abendspaziergang durch Dallas, Texas.
Abendspaziergang durch Dallas, Texas.

Kurz vor Texas war ich so mitten im Tiefschlaf, da wurde plötzlich der Bus von Polizei mit Blaulicht angehalten. Ein Mitreisender hatte aus dem Bus die Polizei gerufen, weil der Busfahrer immer wieder einnickte, bei den Straßen, die aller 200 km mal eine Kurve haben. Es hätte auch genügt zum Busfahrer zu gehen und zu sagen, dass man mal kurz eine Pause macht und dann weiterfährt. Auf jeden Fall kostet uns nun die Rumsteherei 1,5 Stunden und am Ende konnte niemand außer dem Telefonierer nachweisen, dass der Busfahrer müde war. Nun ja einen anderen Busfahrer gab es nicht und so ging dann die Fahrt weiter.

Seltsame "Bäume" in der Wüste von Arizona.
Seltsame "Bäume" in der Wüste von Arizona.
Sonnenuntergang beim Stopp des Greyhound Busses mitten in der Wüste Arizona.
Sonnenuntergang beim Stopp des Greyhound Busses mitten in der Wüste Arizona.

In Dallas war es am Abend mitten in der Wüste so warm, dass einem schon beim Denken der Schweiß rannte. Weiter ging‘s von Dallas nach El Paso an der mexikanischen Grenze. Hier wurden wir zweimal von der Polizei kontrolliert, ob wir gültige Pässe haben. Texas ist im Osten ein sehr grünes Land und wollte gar nicht meinen Vorstellungen von Wüste und Steppe entsprechen. Die Wüste gab es dann in New Mexiko und in Arizona. Ich wunderte mich in Arizona, was dort für komische Bäume auf den Bergen stehen, bis ich erkannte, dass es sich dabei um Kakteen handelte. In Phoenix hatten wir dann auch noch 2 Stunden Aufenthalt, leider außerhalb der Stadt dafür aber mit einem grandiosen Sonnenuntergang über der Wüste.

Die Bank war etwas groß für mich. Blick über den Talkessel von Los Angeles.
Die Bank war etwas groß für mich. Blick über den Talkessel von Los Angeles.
Die Filmstudios waren leider für Touristen geschlossen.
Die Filmstudios waren leider für Touristen geschlossen.

Nach Arizona kam dann auch schon wieder California (insgesamt waren das 21 US Bundesstaaten in 4 Wochen), wo ich den Bus in Los Angeles verlies. Der Busstop war in den Slums, wo es gar nicht so einfach war einen Bus zum Hostel zu finden. Ich hatte Glück mit einem Hostel in Venice Beach. Also auf in die Downtown von LA, wo die Busse abfuhren. Ich musste so ungefähr 3 km durch weniger sichere Gebiete laufen und wurde pausenlos angesprochen. Einer wollte mich für $20 nach Venice bringen und ich meinte es fährt doch auch ein Bus. Er meinte es regnet und nachts fahren keine Busse. Tja da hatte ich aber nun schon genug Erfahrung mit Großstädten. Die Busfahrerin nahm mich am Ende sogar kostenlos mit, weil sie mein Geld nicht wechseln konnte.

Sonnenuntergang über Los Angeles.
Sonnenuntergang über Los Angeles.
Surfer am Strand - fotografiert vom Santo Monica Pier.
Surfer am Strand - fotografiert vom Santo Monica Pier.
Baywatch - Die Rettungsschwimmer an den Küsten Californias.
Baywatch - Die Rettungsschwimmer an den Küsten Californias.
Sonnenuntergang am Pazifik mit Strandwachturm.
Sonnenuntergang am Pazifik mit Strandwachturm.

Das Hostel war cool. Ein riesiger Schlafsaal mit vielleicht 40 Betten. Tags darauf ging es dann mit dem Bus nach Hollywood. War für mich persönlich aber eher enttäuschend – Walk of Fame mit über 2000 Sternen und vielen unbekannten Name. Interessanter war ein Park in Hollywood/Beverly Hills, wo man einen grandiosen Überblick über den gesamten Stadtkessel von 6 Mio. Einwohnern hatte. Der Blick reichte von Santa Monica am Meer bis San Bernadino in den snowcoverd mountains. Am Abend genoss ich bei meinem zweiten Aufstieg einen traumhaften Sonnenuntergang über dem Meer. Der Park hat lustige Regeln. Zum Beispiel: Jeder Besitzer darf nur max. 3 freilaufende Hunde gleichzeitig mitführen. Die wenigsten Leute halten sich aber daran, denn fast alle haben mehr. Tagsüber wollte ich mich noch verschiedene Filmstudios anschauen, die aber alle wegen den Terroranschlägen für Besucher geschlossen waren. Am nächsten Tag war dann entspannen am Strand angesagt. Ich spazierte von Venice nach Santa Monica Beach, was so richtig kleine nette Surferorte sind. Die ganze Zeit über in kurzen Hosen. Das Wetter war sehr warm. Zum Baden war es dann aber dennoch zu kalt. Hier konnte man schön die Surfer beobachten, wie sie auf den Wellen reiten. Sieht ganz einfach aus, ist es aber bestimmt nicht.

Stand: 08.11.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Hans* | v7
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