Seattle und Olympic National Park

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Es war Zeit sich von Kanada zu verabschieden. Ich habe nicht gewusst, was mich erwartet und vollkommen auf dieses wunderbare Land eingelassen. Die Menschen sind so offen und hilfsbereit. Trampen war einfach und sicher. Obwohl ich allein war, war ich nie wirklich allein.

Seattle am Nachmittag im Herbst.
Seattle am Nachmittag im Herbst.
Die Skyline von Seattle bei Nacht mit Space Needle.
Die Skyline von Seattle bei Nacht mit Space Needle.
Meine gesamte Route durch Kanada und die USA.
Meine gesamte Route durch Kanada und die USA.

Am Montag schaffte uns Jessy zur Fähre nach Vancouver und wir fuhren am nächsten Tag weiter mit dem Bus von Vancouver nach Seattle. Das Visum zur Einreise gab’s gegen den Einwurf größerer Münzen direkt an der Grenze (19 Jahre später undenkbar).

In Seattle wehte ein anderer Wind. Die Leute waren nicht so offen wie in Kanada. Oftmals bekamen wir schroffe abweisende Antworten. Die Stadt war eher grau, laut, dreckig und hat für Touristen wenig zu bieten. Ich will zurück nach Vancouver!

Schnell verließen wir die Stadt wieder und holten unseren reservierten Mietwagen am Flughafen (SeaTak) ab. Schon die Fahrt dorthin war ewig lang. Der Flughafen ist eine Stadt für sich allein und auf den 20 Meilen zwischen Seattle und SeaTak liegt komplett das gigantische Werk von Boeing.

Sonnenuntergang bei Hafenanlagen bei Seattle.
Sonnenuntergang bei Hafenanlagen bei Seattle.

Der Autovermieter machte einen sehr zwiespältigen Eindruck. Erst wollte er uns weitere Versicherungen aufdrängen mit der wir noch sicherer wären. Und dann wollte er uns ein größeres Auto aufschwatzen, weil wir mit dem kleinsten Auto angeblich keine Berge hochfahren können. Aber danach erfuhren wir auch den Grund, warum er es versuchen musste, denn die Vermieter hatten gerade in den untersten beiden Klassen keine Autos da, so musste er versuchen wenigstens ein bisschen Geld herauszuschlagen. Wir beharrten aber auf unser kleines Auto und hatten am Ende einen geräumigen Viertürer mit ausreichend Platz, der auf jeden Fall die Berge hochkommt.

Haus mit herbstlicher Laubfärbung in Port Angeles.
Haus mit herbstlicher Laubfärbung in Port Angeles.

Markus ließ sich noch schnell die Automatik erklären. Ich bemängelte noch ein paar Kratzer und dann ging die Fahrt über Freeway und Highway los. Wir hätten mit der Fähre über die Bucht setzen können, da hier der Liter aber nur 70 Pfennige kostet, sind wir um die Bucht herum gefahren. Über Tacoma ging‘s dann den ganzen Tag über knapp 300 Meilen bis nach Port Angeles, um die letzten Besorgungen für unsere Fahrt zu machen. Es war gar nicht so einfach eine Gaspatrone für den Campingkocher zu bekommen.

Übernachtung in einer warmen, trockenen und sauberen Toilette.
Übernachtung in einer warmen, trockenen und sauberen Toilette.
Sonnenaufgang an der wilden Küste des Olympic National Parks.
Sonnenaufgang an der wilden Küste des Olympic National Parks.

Am Abend kletterten wir ganz amerikanisch mit dem Auto von 0 auf 1900 Meter Höhe zur Hurricane Ridge hinauf, um im Olympic National Park den Sonnenuntergang im Schnee zu erleben. Danach ging‘s im Dunkeln noch ein paar Meilen nach La Push an den Pazifik, wo wir unerlaubter Weise im National Park nächtigten. Okay wir haben nicht gecampt, aber wir haben in einem beheizten Klo geschlafen, was total sauber war. Voll der Luxus. Am nächsten Morgen wurden wir mit einem traumhaften Sonnenaufgang begrüßt. Da die Tage in der Winterzeit nun immer so kurz sind, hieß es immer 6 Uhr aufstehen, frühstücken, Sonnenaufgang und dann kurz nach sieben Abfahrt. Gegen fünf war dann meist Sonnenuntergang angesagt.

Moos, Klee und viele andere kleine Pflanzen bilden einen weichen Teppich.
Moos, Klee und viele andere kleine Pflanzen bilden einen weichen Teppich.
Riesige Bäume zum drunter Durchlaufen und Verstecken.
Riesige Bäume zum drunter Durchlaufen und Verstecken.
Selbst die Telefonzellen sind mit Moos überzogen.
Selbst die Telefonzellen sind mit Moos überzogen.
Ein Hirsch am Wegesrand.
Ein Hirsch am Wegesrand.

Am nächsten Tag besichtigten wir einen Moos-Trail im Hoh Rain Forest im Olympic National Park natürlich auf amerikanische Art. Hinfahren. Aussteigen. Eine Stunde Fotos machen und wieder fahren und dann von einem anstrengenden Tag reden. Bei den meisten Aktivitäten waren wir an den Küsten Washingtons und Oregons allein, was uns zugutekam, denn die meisten Parks, die alle ein hohes Eintrittsgeld haben wollten, ließen uns passieren.

Über den Columbia River von Washington State nach Oregon.
Über den Columbia River von Washington State nach Oregon.

Der Olympic National Park in Washington ist den Regenwäldern und Bergen auf Vancouver Island sehr ähnlich. Der Park ist riesig und bietet zahlreiche tolle und abwechslungsreiche Wanderwege durch die wilde Natur. Nur auf das Wetter sollte man achten. Im Regenwald regnet‘s halt ...

Stand: 08.11.2020 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Hans* | v7
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