Maligne Lake und Jasper
In Jasper waren wir nicht allein, denn wir trafen uns mit Philip und Carl, die extra aus Edmonton und Calgary für einen gemeinsamen Wandertag angereist waren. Ich habe mich sehr gefreut die beiden wieder zu sehen. Bevor wir es uns im Hostel so richtig gemütlich machten, fuhren wir in die Stadt und kauften Kartoffeln, Zwiebel und Eier, denn heute Abend sollte es Bratkartoffeln geben. In der Küche bekam jeder ein Messer zum Kartoffelschälen und –kleinschneiden in die Hand. Die Zubereitung des Essens dauerte lange, aber wir konnten uns herrlich dabei unterhalten und hatten einen sehr schönen Abend.
In der Nacht trommelte der Regen auf unsere Holzhütten. Selbst beim Frühstück hörten wir den Regen immer noch. Unser gemeinsames Ziel war die Besteigung des Bald Hills (2170 m) am Maligne Lake. Unsere Hoffnung, dass das Wetter 50 km und zwei Täler weiter etwas besser ist, wurde nicht enttäuscht. Okay der Himmel war nicht blau, aber es regnete immerhin nicht mehr. Der Aufstieg auf dem Ball Hills war sehr einfach, denn wir brauchten einfach nur einem breiten Waldweg folgen. Erst kurz vor dem Gipfel wurde der Weg steil und schmal. Genau dieser letzte Anstieg war verschneit, so dass wir immer wieder ausrutschten. Vom Gipfel hatten wir einen tollen Ausblick über die umliegenden Berge und über den Maligne Lake. Vor 12 Jahren war ich bereits schon einmal auf diesem Berg und hatte dann anschließend mit der 4tägigen Wanderung auf dem Skyline Trail begonnen.
Wieder zurück vom Berg trennten sich unsere Wege, denn Philip und Carl hatten noch einen langen Weg zurück nach Hause. Ich freute mich, dass die beiden für eine kurze Wanderung diesen langen Weg auf sich genommen haben. Am Nachmittag besuchten wir noch Jasper und den Maligne Canyon.
Am letzten Tag in den Rockies stand die Besteigung eines letzten Berges an. Diesmal wollten wir im Miette Valley den Sulphur Skyline Ridge (2070 m) im Osten des Jasper National Parks besteigen. Der Weg (4 km, 700 Hm) führte zunächst flach durch den Wald dahin und später in Serpentinen bis zur Baumgrenze hinauf. Die letzten 150 Höhemeter mussten wir uns jedoch hart erarbeiten. Obwohl kein Schnee lag, zerrte der eiskalte Wind gemischt mit Schnee heftig an uns. Wir kamen nur sehr langsam voran. Auf dem Gipfel konnten wir kaum stehen. Das Familienfoto war eine Herausforderung. Die Kamera wollte mit dem Stativ einfach nicht stehen bleiben und drohte vom Gipfel geweht zu werden.
Bevor wir unsere Reise am Abend nach Smithers fortsetzen, haben wir noch einen Stopp in Jasper eingelegt. Neben der Stadt, wo wir noch auf die Jagd nach ein paar Geschenken gegangen sind, haben wir auch noch den nördlich der Stadt gelegenen Pyramid Lake am Fuße des Pyramid Mountain besucht. Im See gab es eine kleine Insel, die über eine Holzbrücke mit dem Festland verbunden war.
Zum Sonnenuntergang verließen wir Jasper Richtung Westen und fuhren fast die ganze Nacht hindurch bis ins 750 km entfernte Smithers zu Hans und Friederun. Gut, dass auf kanadischen Straßen nicht so viel los ist und unser Mietwagen mit Automatikschaltung fast wie von selbst dahin rollte.