Goldene Lärchen in Banff
Wir verließen New Denver Richtung Norden und fuhren mit der Fähre wieder über den Arrow Lake bei deutlich besserem Wetter. In Revelstoke setzen wir unsere Reise auf dem Transkanada-Highway fort. Ab dem Glacier National Park waren unsere Kameras im Dauereinsatz, denn der Himmel war fast wolkenlos und die Berge leuchteten mit ihren weißen Kappen. Sehr beeindruckend.
Unser erster Stopp fand an diesem Tag nach langer Fahrt erst am Nachmittag am Emerald Lake im Yoho National Park in der Nähe von Field statt. Wie der Name schon andeutet, handelt es sich um einen türkisfarbenen See umgeben von Bergen. Die herbstliche Laubfärbung trug ihr übriges zur tollen Stimmung bei. Wir umrundeten den See (5,3 km). Natürlich packten wir unsere Kameras auch das "ein oder andere" Mal aus.
Hinter Field lag einer der höchsten Wasserfälle von British Columbia - die Takakkaw Falls (381 m). Der Weg zu den Wasserfällen war sehr kurvenreich und führte steil nach oben. Am Wasserfall wehte ein kalter Wind. Wir unternahmen dennoch die kurze Wanderung bis zum Fuße des Wasserfalls.
Abhilfe gegen die Kälte schaffte ein Besuch in der Sauna. Unser Hostel in Lake Louise hatte im Keller eine tolle Sauna integriert. Wir ließen uns nicht lange bitten und genossen die Wärme. Wie sich in der Sauna herausstellen sollte, waren alle anderen Gäste auch Deutsche. Die Welt ist schon mal wieder sehr klein. Das Hostel in Lake Louise ist sehr groß, aber trotzdem unglaublich gemütlich.
Der nächste Tag begann mit dem Freikratzen der Autoscheiben. In der Nacht sind die Temperaturen auf -10°C gefallen, was uns aber nicht davon abhielt, unsere geplante Wanderung am Moraine Lake zu absolvieren. Der Moraine Lake war am Rand gefroren. Wie schon 2006 waren, aufgrund der Bären, Wanderungen nur in größeren Gruppen erlaubt. Schilder warnten davor, dass mindestens immer 4 Personen zusammengehen sollten. Unsere Wanderung führte uns hinauf zum 5,3 km entfernten Eifel Lake. Der Pfad schlängelte sich zunächst an Berg hinauf und führte anschließend auf gleicher Höhe durch gelbe Lärchen. Bei blauem Himmel und Schnee einfach traumhaft. Der Schnee war sehr fest, so dass wir gut vorankamen. Nach dem Eifel Lake besuchten wir noch das Lärchental, wo die Farben gelb, weiß und blau dominierten. Bei Sonne macht das Reisen Spaß.
Von der einsamen Natur ging es nach Banff, wo wir einen Abend in einem schönen Hostel am Rande der Stadt verbrachten. In Banff hielten wir uns nicht lange auf, denn in den Rocky Mountains gibt es viel Natur zu erkunden. Einen guten Eindruck von den kanadischen Rockies vermittelt der Icefield Parkway nach Jasper. Die Straße führt an vielen Seen, Gletschern, breiten Flusstälern und Wasserfällen vorbei. Die Autofahrt war das reinste Stop-Photo-and-Go. Das Wetter war mal wieder sehr durchwachsen und schwankte immer zwischen Regen, Schnee und starkem Wind. Ich sollte also auch beim 3. Mal auf dem Icefield Parkway kein Glück mit dem Wetter haben.
Besonders beeindruckend war das Columbia Icefield. Der Gletscher hat sich seit 2006 noch deutlich weiter zurückgezogen. Der Wind wehe direkt vom Gletscher hinab und war total eisig. Unser Besuch an der Gletscherkante fiel dadurch nur sehr kurz aus.
Kurz vor Jasper trafen wir auf einige große Hirsche (Elks), die ganz ohne Scheu am Straßenrand standen. In Jasper hatten wir uns für zwei Tage in einem Wilderness Hostel am Maligne Canyon eingebucht. Das Hostel außerhalb der Stadt bestand aus einfachen beheizten Holzhütten ohne fließend Wasser.