Von den Nebeln auf Galiano Island in die Steppe um Kamloops

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Anfahrt auf Galiano Island. Regen soweit das Auge reicht.
Anfahrt auf Galiano Island. Regen soweit das Auge reicht.

Am späten Abend fuhren wir alle mit dem SkyTrain zurück zum Flughafen, um unseren Mietwagen für die nächsten Wochen in Empfang zu nehmen. Wir übernachteten eine weitere Nacht in Burnaby und brachen am nächsten Morgen im heftigen Regen zum Fährterminal nach Tsawwassen südlich von Vancouver auf.

Auf Vancouvers Straßen war sehr viel Verkehr. Wir erreichten gerade noch rechtzeitig die kleine Fähre zu den Southern Gulf Islands. Es regnete bereits den ganzen Morgen. Die Inseln waren hinter den tiefhängenden Wolken nur zu erahnen. Unser erster Weg führte zur Caboose, dem zum Ferienhaus umgebauten Zugwagons von Norbert. Viel hatte ich meinen Eltern und Bruder schon von diesem schönen Ort erzählt und jetzt waren sie tatsächlich hier und konnten die Caboose mit eigenen Augen sehen.

Im Regenwald wachsen Regenpilze und Moos an jeder Ecke.
Im Regenwald wachsen Regenpilze und Moos an jeder Ecke.
Wanderer im Regenwald beim Aufstieg auf den Mount Galiano (312m).
Wanderer im Regenwald beim Aufstieg auf den Mount Galiano (312m).
Blick über die Inselwelt der Southern Gulf Islands mit Farbtupfer.
Blick über die Inselwelt der Southern Gulf Islands mit Farbtupfer.

Die Caboose stand wie eh und je im Schatten der alten Bäume am Ufer der Active Pass Passage. Die großen Fähren nach Victoria fuhren direkt vor dem Fenster vorbei. Da es draußen immer noch regnete, machten wir es uns über die Mittagszeit bei Tee und Kaffee in der Caboose gemütlich. Nach dem Mittag hörte der Regen auf und wir bestiegen den Mt. Galiano (312 m). Der Weg führte durch dichten Wald. Die Spitzen der Bäume verschwanden in den tiefhängenden Wolken. Die meisten Stämme waren mit dichtem Moos und einigen Pilzen überzogen. Erst von der Spitze des Mt. Galiano eröffnete sich der Blick über die Inselwelt. Zu sehen waren nur die unmittelbar nächsten Inseln. Vancouver Island konnten wir nur sehr schemenhaft am Horizont erkennen. Unter uns fuhren immer wieder großen Fähren entlang, die von hier oben jedoch wie kleine Spielzeugboote wirkten. Am Abend besorgten wir uns Grillgut und warfen den Gasgrill vor der Caboose an. Auf der Veranda ließen wir den ersten Tag auf Galiano ausklingen.

Das Inneren der Caboose ist es so gemütlich, besonders wenn der Kamien brennt.
Das Inneren der Caboose ist es so gemütlich, besonders wenn der Kamien brennt.
Abendessen unter freiem Himmel.
Abendessen unter freiem Himmel.
Ein Abend bei Herzschein direkt am Meer.
Ein Abend bei Herzschein direkt am Meer.
Schlümpfe im grünen Regenwald.*
Schlümpfe im grünen Regenwald.*

Am zweiten Tag hatten wir eine Wanderung in den Dionisio Provincial Park geplant. Leider regnete es die gesamte Nacht. Kurz vor Mittag ließ der Regen etwas nach und wir trauten uns zum Pebbles Beach. Am Parkplatz zogen wir unsere Regensachen an und bewaffneten uns mit Regenschirmen. Die Regenschirme kamen schnell zum Einsatz. Als wir nach einiger Zeit den steinigen Strand erreichten, regnete es aus allen Richtungen. Wir tasteten uns über die glatten Steine am Strand entlang und traten dann den Rückweg durch den Regenwald an. Weitere Erkundungen der Insel machten bei dem Wetter wenig Freude. In unserem gemütlichen Zugwagon, heizten wir dem Kamin so richtig ein, tranken Tee, lasen oder schliefen ein bisschen. Ein richtig entspannter Urlaubstag.

Kurz vor Sonnenuntergang besserte sich das Wetter und wir wagten einen weiteren kleinen Ausflug über die Bluffs (Klippen) in den Montague Harbour Marine Provincial Park. Der Park liegt auf einer urwüchsigen Halbinsel und ist berühmt für tolle Sonnenuntergänge. Bei uns befanden sich immer noch viele Wolken am Himmel, die aber dennoch einen, in Anbetracht des Wetters, doch interessanten Sonnenuntergang zuließen. Den Abend verbrachten wir wieder in unserer gemütlich warmen Caboose.

Die Zeit auf Galiano Island war mal wieder zu kurz, aber es war schön mal wieder auf der Insel gewesen zu sein. Am nächsten Morgen verließen wir die Insel bei blauem Himmel und Sonnenschein, aber bereits auf dem Festland regnete es wieder wie aus Kübeln. Unsere weitere Reise führte uns nach Kamloops. Auf dem Transkanada-Highway fuhren wir zunächst bis nach Hope, wo sich die Landschaft immer mehr zu wandeln begann. Der Regen ließ nach. Die tiefhängen Wolken lösten sich auf und die Berge wurden immer trockener. Wir fuhren durch eine steppenartige Landschaft fast ohne Bäume, dafür aber mit großen gelben Grasbüscheln.

Ein unglaublicher Regenbogen über dem Zusammenfluss des North- und South-Thompsons River.
Ein unglaublicher Regenbogen über dem Zusammenfluss des North- und South-Thompsons River.

In Kamloops wurden wir bereits von Sharon erwartet. Der Ausblick von Sharons Haus über die Stadt und dem Zusammenfluss des North- und South-Thompsons River ist immer wieder spektakulär anzusehen. Zu dem Ausblick gesellte sich noch ein kräftiger Regenbogen. Vor dem Abendessen sind wir noch eine Runde durch die Stadt gelaufen, haben die Bibliothek und den Park am Flussufer besucht.

Aufstieg zu den Bluffs.
Aufstieg zu den Bluffs.
Was kann man besseres bei dem Wetter tun als lesen?
Was kann man besseres bei dem Wetter tun als lesen?
Steppenartige Landschaft in der Umgebung um Kamloops.
Steppenartige Landschaft in der Umgebung um Kamloops.
Sonnenuntergang mit Sharon am Thompson River.
Sonnenuntergang mit Sharon am Thompson River.
Stand: 17.11.2013, 08.01.2019 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert*, Renate** | v7
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