Lahemaa National Park
Die nächste Station war der Lahemaa National Park im Norden von Estland. Dazu nutzten wir am frühen Morgen den Zug nach Tapa, einer größeren Industriesiedlung an der Bahnlinie nach St. Petersburg, die fast ausschließlich von Russen oder Russisch sprechenden Esten bewohnt wurde. Von da aus konnten wir schöne 30 km gegen den Wind bis zum Herrenhaus nach Palmse im Herzen des Parks fahren, wo auch gleichzeitig die Parkverwaltung untergebracht war. Der Park ist sehr groß. Besteht, wie alles in Estland, hauptsächlich aus Wald, unberührten Küstenabschnitten und einigen Moorgebieten. Leider waren nur wenige Bereiche betretbar, so dass wir uns auf 2 kurze Trails beschränken mussten.
Der eine führte uns durch dichten Wald teilweise auf Holzstegen als menschliches Futter für irgendwelche Insekten, denn diese kleinen Biester krabbelten überall hin. In Taschen und Haare und waren vor allem unkaputtbar, denn auch wenn man diese Viecher abschüttelte oder abzog, ließen sie nicht locker (auch nicht, wenn der ein oder andere Flügel abging). Wir hatten selbst noch 2 Tage danach diese Viecher in unseren Sachen. Der zweite Weg war da schon angenehmer, denn er führte uns komplett auf Holzstegen durch ein Moor, wo es zahlreiche Seen und fantastische farbige Moose zu bestaunen gab. – Und da war er der Neandertaler – mitten im Wald! – doch schaut selbst, wir haben ein Foto, was leider aber etwas unscharf ist.
An diesen beiden Tagen konnten wir am Abend auch wieder herrliche Lagerfeuer und einen sternklaren Himmel genießen. An einem Abend standen wir nachts auf einem kleinen Steg, der in einen spiegelglatten See ragte. Über uns erstreckte sich der unglaublichste Sternenhimmel den man sich vorstellen kann, weil es hier im Umkreis von 50 km, kein Störlicht gab. Wenn wir ins Wasser schauten, sah es aus, als ob wir direkt bis auf den Grund des Sees schauen konnten und da unten funkelnde Steine lagen. Unglaublich! Die Ruhe wurde nur manchmal von über uns fliegenden Wildgänsen unterbrochen.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind 2 Wochen vorbei und der Radfahranteil beendet. In der letzten Woche sollte noch ein Kajakausflug auf der Ostsee und einen Ausflug nach Helsinki folgen.
