Regen auf Saaremaa

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Hauptstadt auf Hiiumaa
Hauptstadt auf Hiiumaa
Lagerfeuer am Westende von Hiiumaa
Lagerfeuer am Westende von Hiiumaa

Auf Hiiumaa setzte sich fort, was wir schon die ganze Zeit wahrgenommen hatten. Estland besteht aus viel Wald – aus sehr viel Wald, denn man kann stundenlang auf Straßen fahren, die links und rechts mit Bäumen gesäumt sind und lediglich ab und zu mal von Bushaltestellenschildern unterbrochen werden, auch wenn wir da in den wenigsten Fällen mal ein Haus bzw. einen Bus dazu gesehen haben. Wahrscheinlich heißen die Bushaltestellen mitten im Wald genauso wie das Klingelschild an dem dazugehörigen Haus, was hier mal stand oder sich geschickt im Wald versteckt hat. Das Ende des Tages verbrachten wir am westlichen Ende der Insel, wo wir am Stand unsere Zelte aufbauten und den Sonnenuntergang am Lagerfeuer genossen. Leider war die Umgebung hier nicht ganz so nett zu uns, denn die unzähligen Mücken hatten uns zum Fressen gern. Doch wir waren auch hier vorbereitet, denn wir hatten uns Mückennetze aus alten Gardinen gebaut, die wir uns über den Kopf ziehen konnten. Eine Frau, die am Stand entlang gelaufen kam, verwechselte uns gleich mit einer Imkergemeinschaft. Müssen wohl sehr lustig mit unseren tollen Ganz-Kopf-Mützen ausgesehen haben. Bienen gibt es auf jeden Fall keine!

Übernachten auf Saaremaa
Übernachten auf Saaremaa
Schlafen auf dem Dachboden
Schlafen auf dem Dachboden

Am nächsten Morgen stellten wir fest, dass unsere Vorräte fast aufgebraucht waren, d.h. unser Brot ging zur Neige. Okay der nächste Pood („Laden“ auf Eestii) sollte unserer sein. Nur zu blöd, dass wir fast 51 km fahren mussten, bis in einem kleinen Dorf ein Laden zu finden war. Naja - das ist halt Estland.

Die nächste Insel sollte Saaremaa heißen und von uns nur sehr kurz besucht werden, denn wir wollten schnell weiter nach Pärnu und Tartu, weil wir nicht sicher waren, ob wir rechtzeitig zum Paddeln in der Kolga-Bay ankommen. Doch diesmal sollte uns das Wetter einen Strich durch die Rechnung machen, denn schon bei der Überfahrt begann es zu regnen. Wir fuhren dennoch weiter, denn die nächsten 40 Kilometer war nur Wald zu erwarten und wir mussten ja wieder aufs Festland. Es regnete. Am Anfang nur ein bisschen. Die Stimmung war dennoch gut. Irgendwann störte der Regen nicht mehr. Am Abend entschieden wir uns einen kleinen Umweg zu fahren, um in einem größeren Ort eine trockene Unterkunft zu finden. Kurz bevor wir den Ort erreichten, der zum Glück groß genug für eine Unterkunft war, begann es noch mal so richtig zu regnen. Wir spürten förmlich wie die kalten Regentropfen ungehindert durch mehre Schichten Sachen auf unsere Haut durchschlugen. Vor Ort gab uns eine Frau aus einem Schreibwarenladen einen Tipp, dass wir es bei einer kirchlichen Unterkunft versuchen sollten. Leider war da alles voll, weil an diesem Abend noch eine größere Gruppe erwartet wurde. Robert und ich redeten noch ein bisschen und machten der Frau unsere Lage klar, dass wir nur einen trockenen warmen Raum brauchten. Sie meinte dann, dass wir doch einfach in der Kirche oder auf dem Dachboden über der Sauna schlafen könnten. Der Dachboden war mit mehreren Matratzen sehr gemütlich. Eine warme Dusche und trockene Sachen taten ihr übriges zum allgemeinen Wohlbefinden.

Ältester Leuchtturm im Ostseeraum
Ältester Leuchtturm im Ostseeraum
Kämping
Kämping
Abendessen
Abendessen
Unser Tour durch Estland.
Unser Tour durch Estland.
Stand: 09.10.2005, 18.03.2017 | Text + Bilder: Camillo | v7
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