Auf dem Festland weiter nach Pärnu und Tartu

Am nächsten Tag konnten wir erst 16 Uhr mit der Fähre aufs Festland übersetzen. Zu dumm, dass es bis nach Pärnu noch knapp 80 km waren. Aber was solls, wir konnten ja auf dem Kirchendachboden richtig ausschlafen, so dass wir diesen Abend tatsächlich noch bis nach Pärnu gekommen sind. Pärnu ist die drittgrößte Stadt des Landes, aber eigentlich ist es nur ein großes Dorf. Ein paar alte Holzhäuser, außerhalb ein paar russische Plattenbauten und sonst estnische Gelassenheit. Ja selbst der Bahnhof bestand nur aus einer Anzeigetafel, weil es nur 2mal täglich einen Bummelzug nach Tallinn gab. Am ersten Abend waren wir sehr spät in der Stadt und brauchten noch ein Hostel als Unterkunft. Die ersten Passanten konnten uns nicht weiterhelfen, aber schon die zweiten waren ein Glückstreffer, denn die beiden wollten gerade mit Ihrem Hund Gassi gehen und brachten uns bei mehreren Hostels vorbei. Das gefundene Guesthouse war uns erst etwas zu teuer, aber wir verhandelten eine Weile und konnten dann ein 4er-Zimmer mit zwei Zusatzbetten zum reduzierten Preis erwerben. Das Zimmer war so voll, dass wir uns kaum noch bewegen konnten, als auch die Zusatzbetten aufgestellt waren. :-)

Nach einer weiteren Zwangspause wegen abendlichen Regen, konnte es über Viljandi bis nach Tartu weitergehen (ca. 210 km in 2 Tagen). Tartu ist die zweitgrößte Stadt Estlands und Sitz der ältesten Universität im Baltikum. Die Stadt ist sehr westlich geprägt und hat ein buntes Nachtleben, aber es gibt auch nahe dem Zentrum noch Schotterpisten und Feldwege. Übernachtet hatten wir mit dem Zelt im Garten eines Bed and Breakfast, wo die klaren Nächte mit nur 5°C empfindlich kalt waren.