Polperro, Glendurgan Garden, Newquay
Die Südküste ist von zahlreichen Fjorden durchzogen, an denen sich sehr urtümliche Fischer- und Schmugglerdörfer befinden. Wir besuchten den Ort Polperro am Fluss Pol mit dem malerischem Hafen, der von dicht gedrängten Häusern umgeben ist.




Der große Parkplatz oberhalb des Fischerdorfes war nicht ansatzweise gefüllt. Das Fischerdorf kann nur per (kostenpflichtigen) Shuttle Bus oder zu Fuß erreicht werden. Wie viele andere Besucher liefern wir am Ufer der Pol entlang und erreichten wenig später das enge Gewirr aus Gassen im Dorfkern. Bei unserer Ankunft am Hafen war gerade Ebbe und ein Großteil der Schiffe lag im Schlick.


Nach einer traditionellen Portion Fish & Chips mit viel Essig und Majonäse hatte sich der bisher fast immer wolkenlose Himmel zugezogen und es blies ein kräftiger kalter Wind durch die Gassen. Wie liefen noch bis zum Ende des Hafenbeckens und kletterten ein wenige auf einem der vorgelagerten Felsen herum. Das Meer und der Himmel waren jetzt grau und aufgepeitscht. Sehr unangenehm, aber „Very British“.

Das milde Klima führt in geschützten Bereichen zu einer ganzen Reihe von Gartenanlagen mit subtropischem Bewuchs. Wir besuchten am späten Nachmittag den 8 km südwestlich von Falmouth gelegenen Schluchtengarten Glendurgan. Der Garten befindet sich in einer engen Schlucht und wird von dem Helford River durchflossen. Aufgrund des Golfstroms wachsen hier viele subtropischen Pflanzen wie Bambus, Yuccas, Hanfpalmen, Agaven und Baumfarne ganzjährig im Freien.



Gleich nach dem Eingang wurden wir von riesen Rhododendrenbüschen in allen möglichen Farben eingerahmt, die unglaublich süß dufteten. Wir folgten dem Weg hinab in die Schlucht und überquerten kleine Hängebrücken und liefen an Seerosenteichen vorbei. In der Mitte der Schlucht befindet sich neben den Pflanzen, das Highlight des Parks – der 1833 angelegte Irrgarten aus Lorbeerhecken. Von außen wirkte das Labyrinth nicht sehr groß, aber sobald man sich zwischen den Hecken befand, war es nicht leicht den Weg zum Pavillon in der Mitte zu finden, auch wenn wir gerade so noch über die Hecken drüber schauen konnten. Wir alle hatten riesigen Spaß uns zu verirren und zu verlaufen. Irgendwann haben wir es doch alle geschafft in der Mitte anzukommen. Jetzt mussten wir nur noch den Ausgang wiederfinden. Von der gegenüberliegenden Hangseite hatte man einen herrlichen Blick über den gesamten Irrgarten.
Wir folgten dem Flusslauf in Richtung Meer und erreichten den Durgan Beach mit einem kleinen rustikalen Fischerdorf, wo die Zeit einfach stehen geblieben war. Das Wetter war weiterhin grau und windig, was gut zu den steingrauen Häusern passte.

Wir waren von dem Glendurgan Garden angenehm überrascht. Auch bei trübem Wetter hat der Garten viel Abwechslung zu bieten. Das Labyrinth ist natürlich das Highlight, aber auch das Fischerdorf und die vielen verschlungenen Pfade an den beidseitigen Hängen der Schlucht sorgen für viel Abwechslung.
Am Abend besuchten wir noch Newquay und verteidigten eine Sandburg mit Schaufel und Steinen gegen die aufziehende Flut – erfolglos. Das Wetter war immer noch stürmisch und die Wellen kletterten den Strand immer weiter hinauf.