St. Ives, Sennen Cove

Der nächste Tag begrüßt uns schon früh mit wolkenlosem Himmel und Sonnenschein. Nach einem kräftigen Frühstück wollen wir heute an einem Tag den westlichsten und südlichsten Punkt von England besuchen. Mit dem Auto fuhren wir zunächst in den malerischen Küstenort St. Ives. Der Ort ist eine Perle an der Nordküste Cornwalls und umgeben von fünf schönen Stränden, hat eine kleine Altstadt, einen schönen Hafen und tolle Aussichtspunkte.



Doch zunächst mussten wir einen Parkplatz finden. Klingt erst einmal ganz leicht, ist aber in Cornwall recht schwierig, denn die meisten Parkplätze kosten nicht gerade wenig, was unbedingt im Urlaubsbudget berücksichtigt werden sollte. Wir wollten gern am „The Island Car Park“ halten, aber wir fanden den Weg nicht. Wir irrten mit dem Auto durch die schmalen Gassen und die Gassen wurden immer schmaler. Das Navi schickte uns den Barnoon Hill hinunter. Erst traute ich mich nicht, aber dann fuhr ein anderes Auto denselben Weg. Wir klappten die Spiegel ein und schon ging es los. Ich taste mich langsam voran. Leute hüpften in Hauseingänge und ließen uns vorbei. Obwohl die Straße keine Einbahnstraße war, kam uns zum Glück kein Auto entgegen. Kurze Zeit später erreichten wir die Hafenbucht mit unzähligen kleinen Fischerbooten. Wir fuhren in Schrittgeschwindigkeit am Hafen entlang und tauchten dann abermals in die engen Gassen ein. Der Parkplatz war nun ausgewiesen, aber an einer sehr schmalen Stelle mussten wir in eine spitzwinklig weiterführende Gasse abbiegen. Ich hatte keine Chance mit dem Auto beim ersten Versuch die Kurve zu schaffen und musste mehrfach Umsetzen.

In St. Ives stiegen wir zunächst im Island Park zur St. Nicholas Chapel hinauf und liefen dann weiter zum benachbarten Leuchtturm St. Ives Head. Von der Halbinsel aus ergab sich ein traumhafter Rundumblick auf das Meer, die Strände und natürlich St. Ives. Die perfekte Rosamunde Pilcher Landschaft. Ein Großteil, der in Deutschland sehr beliebten Liebesfilme, wurde hier in St. Ives und Umgebung gedreht. Die kornische Schriftstellerin trägt mit ihren Romanen einen nicht unerheblichen Teil zum Tourismus, besonders von Deutschen, bei und wurde dafür 2002 mit dem Titel „Officer of the Order of the British Empire“ ausgezeichnet.


Im Hafenbecken von St. Ives war gerade Ebbe. Viele kleine Fischerboote lagen auf dem gelben Sand. Das Wasser schimmerte türkisfarben. Fast so wie in der Südsee, nur eben nicht so warm. In den engen Gassen gab es die üblichen Souvenirgeschäfte und Restaurants … alles noch ein bisschen im Winterschlaf.


Von St. Ives bis nach Land’s End ist es nicht weit. Wir wollten den westlichsten Punkt nicht einfach nur mit dem Auto abhaken, sondern die Küste mit einer Wanderung entlang des South West Coast Path erleben. In Sennen Cove parkten wir am Ende der Straße direkt am Meer. Der Weg stieg steil zum Mayon Cliff Lookout, einem alten Kontrollturm der Küstenwache, auf. Von hier oben hatten wir einen tollen Ausblick auf das leicht wellige Meer. Wir folgten dem South West Coast Path ohne weitere größere Höhenunterschiede Richtung Süden. Nach ca. 2 km erreichten wir Land’s End. Hier befanden sich unzählige Souvenirshops, Hotels und Restaurants, was auf große Besuchermassen hindeuten könnte. Zu unserer Zeit waren, aber nur wenige andere Touristen am Ort.

