Bodmin Moor, Hurlers, Cheesewring

0

Cornwall ist auf drei Seiten vom Meer umgeben, aber auch das Inland hat viel zu bieten. Die Hügel sind meist baumlos, grün, karg und windgepeitscht. Es gibt zahlreiche Hochmoore, wie zum Beispiel das 208 km² große Bodmin Moor im Osten der Grafschaft.

Fotografen im südlichen Steinkreis.
Fotografen im südlichen Steinkreis.
Der mittlere Steinkreis zum Zwischendurchlaufen und Anfassen ganz ohne Voranmeldung.
Der mittlere Steinkreis zum Zwischendurchlaufen und Anfassen ganz ohne Voranmeldung.
Den Ort Minions, mit den kleinen gelben Männchen, gibt es wirklich.
Den Ort Minions, mit den kleinen gelben Männchen, gibt es wirklich.

An diesem Vormittag fuhren wir in das kleine Dorf Minions am südöstlichen Rand des Bodmin Moors (ja richtig, wird genauso geschrieben, wie die kleinen gelben Männchen). Das Moor war in der Bronzezeit dicht besiedelt, wie zahlreiche Grabhügel und Steinkreise beweisen. Heute ist die Region fast menschenleer.

Direkt am Ortseingang von Minions, unweit des Parkplatzes, befinden sich die „Hurlers“ – drei große Steinkreise mit einem Durchmesser von 32 bis 42 Meter. Der südlichste Steinkreis ist am schlechtesten erhalten und weißt nur noch wenige Steine auf. Der mittlere und größte Kreis besitzt noch 15 von 28 Steinen, die fast 2 m hoch sind. Der nördliche Steinkreis besteht noch aus wenigen stehenden und einigen liegenden Steinen. Westlich davon befinden sich noch zwei weitere aufrecht stehende Steine „The Pipers“ (Dudelsackspieler), die vermutlich die Eingangssteine zur Kultanlage waren.

Blick über die Steinkreise bis zum Stowe’s Hill am Horizont.
Blick über die Steinkreise bis zum Stowe’s Hill am Horizont.

Nördlich der Steinkreise ragt ein kleiner markanter nicht zu übersehender Hügel auf (Stowe’s Hill, 381 m). Da der Weg leicht und nicht weit aussah, entschieden wir uns über die Wiese direkt bis zum Stowe’s Hill zu laufen. Die Wiesen waren immer wieder von tiefen kreisrunden mit Gras bewachsenen Kuhlen durchzogen, die an kleine Einschlagskrater erinnern, aber wohl durch abgesackten Moorboden entstanden sind. Die Löcher waren teilweise bis zu 5 Meter tief und wir konnten nur auf allen „vieren“ da wieder heraus kraxeln. Zum Hügel hin stieg die Landschaft leicht an und die grünen Wiesen waren mit immer mehr Geröllbrocken durchzogen.

Der Wind weht hier oft nur aus einer Richtung (Westen).
Der Wind weht hier oft nur aus einer Richtung (Westen).
Das XXL Steinmandl auch genannt "The Cheesewring".
Das XXL Steinmandl auch genannt "The Cheesewring".
Cheesewring mit Blick über die weiter leuchtende Moorlandschaft.
Cheesewring mit Blick über die weiter leuchtende Moorlandschaft.

Auf dem Stowe’s Hill erblickten wir sogenannte Granit-Tore, es handelt sich dabei um seltsam aussehende Gesteinsformationen, die durch Verwitterung entstanden sind. Das bekannteste Tor war der Cheesewring und sah aus wie ein XXL Steinmandl. Die riesigen flachen Granitsteinscheiben lagen perfekt aufeinander und bildeten einen mehreren Meter hohen Turm. Man kann kaum glauben das solche Strukturen nur durch reine Verwitterung entstanden sind.

Der Legende nach sollen sich bei der Einführung des Christentums ein Missionar und ein Riese einen Wettstreit geliefert haben. Verliert der Missionar, verlässt er Cornwall. Verliert der Riese, wechselt der Riese zum Christentum. Die Aufgabe war Steine soweit wie möglich zu werfen. Der Riese begann und warf den ersten Stein auf den Stowe’s Hill. Der Missionar bat um göttlichen Beistand und warf den nächsten Stein. Als jeder 12 Steine geworfen hatte, warf der Riese den 13. Stein, der aber wieder den Berg herunterrollte. Ein Engel erschien und legte den letzten Stein auf den Stapel. Das überzeugte den Riesen und er konvertierte zum Christentum.

Der höchste Punkt des Stowe’s Hill  (381 m) mit weitern Steinmandln.
Der höchste Punkt des Stowe’s Hill (381 m) mit weitern Steinmandln.

Auf dem Stowe’s Hill befinden sich heute zwei Tore. Wir genossen den Ausblick über die weite hüglige Landschaft und wanderten später die knappe Meile (1,6 km) zurück bis zum Auto nach Minions.

Stand: 20.11.2018 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert* | v7
© 2018 Camillo's Adventures. Alle Rechte vorbehalten, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet.