Pico del Teide (3718 m)

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Der höchste Berg Teneriffas und in ganze Spanien ist der Pico del Teide. Mein Traum war es den Berg zu besteigen, aber um auf den Gipfel zu gelangen, benötigt man wieder eine kostenlose Genehmigung von der Nationalparksverwaltung, ähnlich wie auf La Palma bei La Cumbrecita. Die Reservierung ist nur einen Monat im Voraus möglich und selbst da hatte ich keine Chance einen Platz zu bekommen.

Sonnenaufgang in den Canadas.
Sonnenaufgang in den Canadas.

Alternativ hätte ich vor 9 Uhr oder nach 17 Uhr auf den Gipfel eintreffen können, denn dazu hätte es keiner Genehmigung bedurft. Da es erst kurz nach 7 Uhr hell und bereits kurz nach 18 Uhr wieder dunkel wird - also ohne Übernachtung nicht wirklich eine Alternative. Eine letzte Möglichkeit, um doch noch auf den Gipfel des Teide zu gelangen, war eine Tour mit Guide zu buchen, der dann die Genehmigung beschafft.

Blick vom Gipfel nach Norden zu Anagagebirge und den nahen Wolkenbänken.
Blick vom Gipfel nach Norden zu Anagagebirge und den nahen Wolkenbänken.

Mit dem Guide verabredete ich mich kurz nach 9 Uhr an der Bodenstation der Seilbahn. Zur Reisegruppe zählten 15 weitere Wanderer, die mit dem Bus aus Puerto de la Cruz kamen. Wir kauften das recht teure Ticket und los ging die 8minütige Fahrt nach oben. Der Himmel war leicht bewölkt. Nur in der Ferne waren größere Wolkenbänke auszumachen. Die Bergstation befindet sich auf 3540 m. Nach einer kurzen Belehrung, dass wir keine Steine mitnehmen und keine Eidechsen essen sollen, zeigten wir unsere Ausweise und konnten den ca. 600 m langen Aufstieg beginnen. Der Weg war nicht wirklich schwierig, auch wenn ich die Höhe mal wieder deutlich spürte.

Der Krater am Gipfel ist eher winzig, aber an einigen Stellen steigt noch Rauch auf.
Der Krater am Gipfel ist eher winzig, aber an einigen Stellen steigt noch Rauch auf.
Der Gipfelstürmer.
Der Gipfelstürmer.

Oben konnten wir um den halben Kraterrand herum bis zum höchsten Punkt gehen. Der Krater war winzig und an einigen Stellen stieg heißer stinkender Schwefeldampf auf. Wir genossen bei einer Brotzeit den Ausblick auf die umliegenden Inseln: La Gomera, La Palma und Gran Canaria. Ich fand beeindruckend wie unterschiedlich die Landschaften auf Teneriffa sind. Der Westen ist total grün und dicht besiedelt. Das Anagagebirge trägt eine Wolkenhaube, der Süden ist trocken und das Tenogebirge sieht total zerklüftet aus. Die Gruppe und der Guide wollten anschließend weiter zu den Roques de García fahren, so dass ich mich auf dem Gipfel verabschiedete, weil ich gern noch zum Aussichtspunkt des Pico Viejo laufen wollte. Wenn ich schon mal auf dem Teide bin …

Versuch zum Pico Viejo abzusteigen. Im Hintergrund befindet sich La Gomera.
Versuch zum Pico Viejo abzusteigen. Im Hintergrund befindet sich La Gomera.

Der Aussichtspunkt Richtung Süden war leicht zu erreichen. Ich hatte einen herrlichen Blick in Richtung Masca und Teno. Die Entfernung zum Pico Viejo sah machbar aus, so dass ich mich entschloss bis zu dem alten Krater zu laufen. Doch schnell musste ich feststellen, dass die Größenverhältnisse der erstarten Lavaströme getäuscht hatten und ich durch das Lavageröll nur sehr langsam vorankam. Nach 45 Minuten brach ich meine Wanderung ab und ging zurück zur Bergstation.

Die schweizer Bergbahn in Spanien.
Die schweizer Bergbahn in Spanien.

Ich war auf dem höchsten Berg Spaniens, aber irgendwie ist eine Besteigung mit der Seilbahn kein echt erarbeiteter Gipfel.

Stand: 24.03.2016 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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