Anagagebirge

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Blick vom Cruz del Carmen in Richtung Süden über La Laguna.
Blick vom Cruz del Carmen in Richtung Süden über La Laguna.

Das Anagagebirge befindet sich im Nordosten Teneriffas und ist aufgrund des häufigen Regens und Nebels mit dichtem Lorbeerwald überzogen. Die Küste ist geprägt durch hohen Wellengang und einzelne Felsnadeln. In der Vergangenheit und teilweise noch heute leben die Leute in Wohnhöhlen.

Der abgelegene Ort Las Carboneras.
Der abgelegene Ort Las Carboneras.
Es gibt viele Wanderwege. El Draguillo war unser Ziel.
Es gibt viele Wanderwege. El Draguillo war unser Ziel.

Heutzutage sind viele Orte über das Straßennetz erreichbar. Unser Ziel war der kleine Ort Benijo am Ende der asphaltierten Straße nach Taganana. Benijo war komplett zugeparkt, so dass wir weit vorher in einer engen Kurve auf der schmalen Zufahrtsstraße parken mussten. Benijo liegt oberhalb einer Klippe, aber es gibt auch einen steilen Abstieg zu einem kleinen Stand hinunter. Nach einer kurzen Brotzeit wurde das Wetter besser und die zuvor geschlossene Wolkendecke öffnete sich. Wir packten unsere Sachen und begannen unsere Wanderung nach El Dragillo. Unser Zielort mit dem „Drachenbäumchen“ kann entweder über eine 2 km lange Schotterpiste oder über einen Weg durch die Berge erreicht werden. Wir begannen mit dem Weg durch die Berge, mussten jedoch sehr schnell feststellen, dass der Aufstieg sehr steil und keine Ende in Sicht war. Wir teilten uns auf. Ich folgte weiterhin mit Manduca und Kind den Weg über die Berge, wohingegen Christine und Kind der Schotterpiste folgten.

Unter uns liegt Benijo. Der Aufstieg war sooooo steil.
Unter uns liegt Benijo. Der Aufstieg war sooooo steil.
Der Blick von den steilen Küstenfelsen bei Sonnenschein ist beeindruckend.
Der Blick von den steilen Küstenfelsen bei Sonnenschein ist beeindruckend.
Der große Drachenbaum in El Draguillo.
Der große Drachenbaum in El Draguillo.

Die Entscheidung war gut, denn der Aufstieg war steil, schweißtreibend und ausgesetzt, aber die Ausblicke über die Küste entschädigten dafür. Die Küste erinnert eher an Schottland oder Irland. Die grünen Berge fallen an einigen Stellen fast senkrecht ins Wasser. An anderen Stellen leuchteten weiße Häuseransammlungen in der Ferne. Das Meer war aufgrund des Wellengangs entlang der Küste aufgewühlt und weiß. Nach ca. 40 Minuten hatte ich den höchsten Punkt oberhalb von El Dragillo erreicht und begann mit dem Abstieg. Christine und ich erreichten ziemlich zeitgleich den kleinen Ort mit einigen Feldern und Bauernhäusern direkt am großen Drachenbaum. Die Schotterpiste zurück, war einfach zu laufen.

El Draguillo - Ein Ort am Ende der Schotterpiste.
El Draguillo - Ein Ort am Ende der Schotterpiste.
Eine Bucht unweit von Almáciga.
Eine Bucht unweit von Almáciga.

Westlich von Almáciga legten wir eine kleine Pause am Stand ein. An Baden gehen war jedoch nicht zu denken, denn der Himmel hatte sich bereits wieder zugezogen, es wehte eine steife Brise und die Wellen ließen nicht mehr viel vom Strand trocken. Hier am Strand von Taganana gab es jedoch einen interessanten Felssteg, der weit aufs offene Meer hinausführte. Die Wellen donnerten mit aller Wucht gegen die Felsen. Früher, als die Anagaregion nur über Fußpfade mit dem Rest der Insel verbunden war, war diese stürmische Bucht ein wichtiger Weinverladehafen. Die großen Handelsschiffe lagen weit vor den gefährlichen Klippen und die hölzernen Weinfässer wurden per Seil vom Ufer auf die Schiffe gezogen. Heute gibt es am Strand noch einige der alten Weinlagerkeller. Wo früher die Weinfässer durch das Wasser gezogen wurden, versuchten heute Wellenreiter den spitzen Felsen im Neoprenanzug auszuweichen.

Stand: 24.03.2016 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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