Santiago de Compostella - Finisterre

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Massenschlafsaal in Santiago***
Massenschlafsaal in Santiago***
Mit Freunden vor der Kathedrale**
Mit Freunden vor der Kathedrale**
Pilgergottesdienst
Pilgergottesdienst
Santiago bei Nacht
Santiago bei Nacht
Zelten im Regenwald
Zelten im Regenwald
Ein bisschen wie in Irland
Ein bisschen wie in Irland

Weil der Weg bis hierhin viel zu kurz war (900 km in 15 Tagen) und wir eigentlich erst am Ziel erkannt haben, wie wertvoll der Weg und wie unwichtig das Ziel ist, machten wir es wie andere Pilger auch und liefen einfach weiter nach Westen um unserer Gedanken besser zu verstehen. Wir nutzten den alten Pilgerweg nach Kap Finisterre – der westlichste Punkt von Spanien – das Ende von Europa im Mittelalter. Diese letzten hundert Kilometer bis zum Atlantik waren unglaublich schön, wenn auch aufgrund der wieder höher werdenden Berge sehr anstrengend. Am Altantik in Fisterra gab es neben dem kleinen Ort mit Refugio eigentlich nichts weiter. Wir schliefen eine Nacht im Refugio und wechselten dann an den Strand. Unglaublich schön. Ein Strand ohne Hotels, mit wenigen Zelten, blauem Wasser, usw. Am Abend brannten dann die Lagerfeuer. Es war Musik zu hören oder einige versuchten sich auch mit Fackelkunststückchen. Wie im Paradies. Okay ich will nichts verheimlichen - am ersten Tag war richtig Sturm mit Windgeschwindigkeiten bis 200 km/h und unsere Zelte sind nur stehen geblieben, weil wir sehr große Steine auf den Heringen hatten. Wir bleiben fast drei Tage im Paradies bis wir wieder die Heimreise nach Barcelona antreten mussten.

Nach 18 h Busfahrt wieder zurück in Barcelona stand nun in der letzten Woche noch ein bisschen Großstadt auf dem Plan. Ich folgte den anderen nur ziemlich geschockt und entnervt, weil mir diese Stadt am Anfang nicht unbedingt gefallen hat. Warum? Es war eine riesige Umstellung zwischen Pilger und Tourist, denn Pilger reden immer untereinander, denn es gibt ja viel zu erzählen. Aber die Touristen sind immer in Eile und müssen noch schnell dieses oder jenes Museum mitnehmen. Soll ich weiter vergleichen …? Mit der Zeit habe ich mich aber langsam dran gewöhnt und wir haben dann die ganzen Dinge wie Gaudí (Sagrada Familía, Park Güell) und natürlich Picasso (Museum) besichtigt. Als Fazit lässt sich über die Stadt sagen: Barcelona ist schön, sehr hektisch, es gibt viel zu sehen, zu überteuerten Preisen, aber langweilig wird es hier bestimmt nicht so schnell. Was aber hier ganz stark fehlt, ist die spanische Gemütlichkeit, die man sicherlich nur außerhalb der Großstädte erleben kann.

Die Brüder am Ende der Welt - Was für ein wunderbarer Abend!
Die Brüder am Ende der Welt - Was für ein wunderbarer Abend!

Ganz zu Ende war der Urlaub aber immer noch nicht, denn in der Hälfte der letzten Woche verließen wir Barcelona und fuhren in den Norden nach Figueres – der Heimatstadt von Salvador Dalí. Dalí hat dort ein altes Theater gekauft und noch zu Lebzeiten zu einem Museum umgebaut. Dort konnten wir viel von seinen Kunstexperimenten mit allen möglichen Materialien sehen und auch einen kleinen Einblick in sein Leben bekommen.

Nach soviel Kunst wollten wir uns dann kurz vor der Heimreise noch ein wenig am Mittelmeer erholen und steuerten dazu die Costa Brava an. Ein großer Fehler! Eine wahre Schocktherapie. Dort drängt sich ja ein Hotel am nächsten und es ist fast so wie in Deutschland. Alles sauber, groß, übersichtlich und wohlgeordnet. Wo bitte schön ist da Spanien? Aber wir sind auch noch auf unsere Kosten gekommen, denn kurz vor der französischen Grenze gibt es noch unbebaute Küstenabschnitte, wo man gut campen und baden kann. So vergingen die letzten Tage sehr erholsam und wir folgen über Girona wieder nach Frankfurt/Hahn zurück.

Die Rückfahrt über den Hunsrück verlief gut trainiert fast wie von allein. Hin zu brauchten wir 3,5 Stunden. Rück zu waren die Berge nach 1,5 Stunden vergessen.

Rushhour
Rushhour
Am Ende wurde alles verbrannt
Am Ende wurde alles verbrannt
Baden im Atlantik
Baden im Atlantik
Zelten am Strand***
Zelten am Strand***
Stand: 01.07.2009 / 23.10.2016 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert*, André**, Nadine*** | v7
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