Überraschend doch Pamplona - Durch die Meseta

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Weinquelle am Kloster Irache*
Weinquelle am Kloster Irache*
Andrés Geburtstagskuchen
Andrés Geburtstagskuchen
Typische Siesta
Typische Siesta
Übernachtung am See
Übernachtung am See
Endlose Meseta
Endlose Meseta

Mit den Regionalzügen ging es den ganzen nächsten Tag weiter über Zaragoza nach Logrono. Dachten wir ..., denn in Zaragoza haben wir in einer halsbrecherischen Umsteigeaktion den falschen Zug genommen, der uns den Jakobswegs um zwei Tage verkürzt hätte, weil wir keinen Zug nach Pamplona fanden. Eine nette Spanierin, die Deutsch und Englisch sprach, half uns aber der Schaffnerin klar zu machen, dass wir gern noch umsteigen würden, um doch noch nach Pamplona zu kommen. Da das Umsteigen aber nur in einen Bus möglich war, schlug die Schaffnerin unsere Bitte aus. Jedoch als wir am Umsteigebahnhof ankamen, kam die Schaffnerin aufgeregt zu uns gerannt und sagte, dass doch noch Platz für vier Räder sei. Auf einmal waren alle Leute im Wagon in Aktion, die uns halfen die Räder und unser Gepäck aus dem Zug zu tragen, ein Polizeier sperrte die Gleise ab und eh wir uns versahen, saßen wir vor der Bahnhofshalle im Bus nach Pamplona. Nach all dem Stress, den Kopfschmerzen und dem wenigen Schlaf haben wir es nach drei Tagen geschafft von Deutschland nach Pamplona gekommen und konnten am Abend noch unseren Pilgerausweis entgegennehmen. Wer hätte das gedacht, dass wir es jemals mit den Rädern hier her schaffen, denn alle Reiseführer haben davon abgeraten und eine Bahnfahrt mit Fahrrad als "Ding der Unmöglichkeit" bezeichnet. Fast hätte ich den Autoren Recht gegeben.

Endlose Meseta II
Endlose Meseta II
Hontanas - Hier ist die Zeit stehengeblieben
Hontanas - Hier ist die Zeit stehengeblieben

Doch nun genug dem Vorgeplänkel. Als frischgebackene Pilger verließen wir auf den Rädern Pamplona und radelten aus dem sehr trockenen, ja fast schon steppenartigen, Gebiet in Richtung Logrono und somit in die Meseta (Hochebene in Zentralspanien auf 900 m). Nach den ersten Anstiegen und unseren Erfahrungen aus dem Hunsrück konnten wir wirklich nur hoffen, dass nun nicht jeden Tag derartige Berge kommen, die uns schnell an die Grenzen unserer Kondition führen. Aber es kam noch schlimmer, aber erst viel, viel später. Zuerst folgten wir den schnurgeraden Straßen durch die Meseta, vorbei an Logrono und Burgos bis nach Léon. Die Weizenfeldlandschaft, die sich außerhalb der großen Städte, bis zum Horizont im tiefen gelb auf der rotbraunen Erde erstreckte, begleitete uns Tag und Nacht. Zwischendurch gab es kleine Dörfer oder Einsiedeleien, die mit kleinen Brunnen vorzügliche Plätze für eine Siesta bieten. Da haben wir uns natürlich ganz der spanischen Lebensart angepasst und uns von 13 bis 17 Uhr an einem schattigen Ort zurückgezogen.

Besondere Orte sind da zum Beispiel das Kloster Irache, wo es neben der obligatorischen Wasserquelle auch eine Weinquelle gibt. Ja Ihr lest richtig da gibt es eine Quelle wo vom benachbarten Weingut seit je her kostenloser Vino tino (Rotwein) für die Besucher fließt. Wir haben uns da natürlich auch ein wenig (okay es war sehr viel) vom leckeren Traubensaft abgefüllt. Nur musste man dann in der heißen Mittagssonne schon sehr vorsichtig sein, dass man da überhaupt wieder weg kam.

Kathedrale in Burgos
Kathedrale in Burgos
Kleine Nonne - Ganz groß
Kleine Nonne - Ganz groß
Vorräte wieder auffüllen
Vorräte wieder auffüllen
Endlose Weiten - Camino Real
Endlose Weiten - Camino Real
Stand: 01.07.2009 / 23.10.2016 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Robert*, André**, Nadine*** | v7
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