Port de Soller, Cala Tuent

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Unser Taxi-Boot setzte uns in Cala Tuent ab.
Unser Taxi-Boot setzte uns in Cala Tuent ab.

Ich war überrascht, dass es auf Mallorca so viele Berge gibt. Die Sierra de Tramuntana im Nordwesten der Insel ist zwar nur knapp über 1000 Meter hoch, weißt aber doch fast einen hochalpinen wilden Charakter auf. Die Berge erheben sich scheinbar fast senkrecht mehrere hundert Meter aus dem Meer. An der Nordwestseite der Insel gibt es nur wenige Buchten und natürlich Häfen. Auch die wenigen Ortschaften in den Bergen sind nur über schmale Straßen, Pässe mit unzähligen Serpentinen, zu erreichen.

Die einsame Bucht Cala Tuent.
Die einsame Bucht Cala Tuent.

Für unseren ersten Ausflug in die Berge war wieder exaktes Timing angesagt. 10 Uhr morgens sollte uns das einzige Boot von Port de Sollér nach Cala Tuent bringen. Wir standen natürlich (gefühlt) im einzigen Stau auf der gesamten Insel (Autobahn bei Palma). Wir sahen das Boot schon ohne uns davon fahren. Zum Glück verkürzte der Tunnel nach Sollér die Fahrt erheblich, so dass wir das Boot gerade noch so erreichten und die Tickets für die letzten freien Plätze bekamen.

Küstenlandschaft in der Sierra de Tramuntana.
Küstenlandschaft in der Sierra de Tramuntana.

Das Boot raste auf dem Weg nach Sa Calobra ca. 30 Minuten entlang der senkrecht aufragenden Felsen, bevor wir dann fast als einzige in Cala Tuent das Boot verließen. Viele der anderen Leute im Boot schauten uns ungläubig hinterher. Ich konnte die Gedanken förmlich hören: „Was wollen die hier mit dem kleinen Kind? Hier kommt doch kein Boot mehr!“.

Wir sind schon fast am Ziel. Nur noch den Berg hinab.
Wir sind schon fast am Ziel. Nur noch den Berg hinab.
Nach drei Stunden der erste Blick auf Port de Sollér.
Nach drei Stunden der erste Blick auf Port de Sollér.


Für uns war klar was wir hier wollten. Wir wollten eine der klassischen Wanderrouten entlang der Küste zurück nach Port de Sollér laufen. Der Weg beginnt zwar in Sa Calobra, ist aber bei den Temperaturen von Cala Tuent mit 20 km auch immer noch ausreichend lang. Schon am Strand war unser Sohn, der in jeder Hand mit einem Wanderstock bewaffnet über den Strand lief, der Meinung, dass wir doch den einen oder anderen Stein mitnehmen sollten. Ja und dann gab es ja auch noch unzählige Tannzapfen zum Aufsammeln. Wir sammelten stattdessen lieber unser Kind auf und setzten ihn in die Kinderkraxe. Am Ende des einsamen Strandes von Cala Tuent stiegen wir hinauf zum Küstenweg. Der Weg führt nun auf gleicher Höhe durch eine atemberaubend schöne Bucht. Tief unter uns sehen wir das türkisfarbene Wasser und vereinzelte kleine Segelboote. Nach ca. 1 Stunde beginnt der Weg in mehreren Serpentinen durch einen dichten Steineichenwald auf den Pass Coll de Biniamar (386 m) anzusteigen. Nach einem kleinen Picknick führte ein sehr steiler Weg zwischen alten Olivenhainen in das Baltix Tal hinein und auf der anderen Seite noch etwas höher wieder hinaus. Vom oberen Ausgang des Tals hatten wir dann erstmaligen einen herrlichen Blick auf Port de Sollér. Der Weg führte durch Obst- und Zitronenplantagen in 1.5 Stunden hinab zum Hafen.

Die historische Straßenbahn zwischen Port de Sollér und Sollér.
Die historische Straßenbahn zwischen Port de Sollér und Sollér.
Sant Bartomeu in Sollér.
Sant Bartomeu in Sollér.
Der rote Blitz zwischen Palma und Sollér.
Der rote Blitz zwischen Palma und Sollér.

Kurz gesagt: Ein herrlich abwechslungsreicher Weg entlang der Küste und durch die Berge, der in 4.5 Stunden absolviert werden kann. Die zahlreichen schattigen Abschnitte schützen vor der Sonne.

Auf der Rückfahrt legten wir noch eine Badepause in Port de Sollér ein und machten einen kurzen Spaziergang durch Sollér.

Wilde Landschaft entlang des Küstenwegs.
Wilde Landschaft entlang des Küstenwegs.
Durch die Olivenhaine im Baltix Tal.
Durch die Olivenhaine im Baltix Tal.
Baden in Port de Sollér. Das Wasser war sehr warm.
Baden in Port de Sollér. Das Wasser war sehr warm.
Die Straßenbahn in Sollér.
Die Straßenbahn in Sollér.
Stand: 04.07.2014, 01.01.2019 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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