Toscalano-Maderno, Gargnano und Malchesine

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Uferpromenade in Toscalano-Maderno.
Uferpromenade in Toscalano-Maderno.

Südlich von Tignale befinden sich direkt am See die beiden Orte Toscalano-Maderno und Gargnano. Beide Orte besuchten wir mehrfach, weil diese kaum von Touristen überlaufen waren, schöne Strände hatten und zu langen Spaziergängen einluden.

Toscalano-Maderno waren einmal zwei getrennte Orte, die aber auf der Halbinsel, die der Fluss Toscalano in den Gardasee geschwemmt hatte, mittlerweile zusammengewachsen sind. Beide Orte sind für die lange Tradition in der Papierherstellung bekannt, die hier bereits im 14. Jahrhundert begann und bis in die Mitte des letzten Jahrhunderts bestand hatte. Selbst Luther übersetzte die Bibel auf Papier aus Toscalano. Heute sind im Papiermühlental alle Mühlen stillgelegt und verfallen. Lediglich in einem Papiermuseum kann man sich noch über die Herstellung von Papier informieren.

Gargnano ist das Tor zum Nationalpark „Parco Alto Garda Bresciano“, denn hier befindet sich der Abzweig nach Valvestino und Magasa, um in die Hochgebirgsregionen des Parks zu gelangen. Auch direkt von Gargnano aus gibt es viele tolle kleine Wanderungen auf die umliegenden Berge hinauf.

Gargnano mit vielen kleinen versteckten Anlegestellen.
Gargnano mit vielen kleinen versteckten Anlegestellen.
So stellt man sich Italien vor.
So stellt man sich Italien vor.

In beiden Orten Toscalano-Maderno und Gargnano gibt es wieder eine große Anzahl von Villen und Schlössern, die leider nicht besichtigt werden können.

Einer unserer letzten Ausflüge führte uns an einem späten Nachmittag doch noch an das Ostufer des Gardasees, um Malchesine zu besuchen. Wir parkten unweit der Altstadt und stürzten uns mit dem Kinderwagen in die engen Gassen. In Malchesine merkt man deutlich den Unterschied zur Westküste, denn alles touristisch perfekt hergerichtet. In den Gassen gab es unzählige Souvenirgeschäfte und Touristen aus allen möglichen Ländern. Nur Einheimische gab es nicht. Die Altstadt hat uns dennoch sehr gut gefallen, weil durch die engen Gassen immer eine frische Brise wehte und wir immer wieder schöne Blicke auf den See oder auf den alles dominierende Monto Baldo Massiv hatten.

Die berühmte Burg von Malchesine.
Die berühmte Burg von Malchesine.

Was uns wirklich überrascht hatte, waren die Wassertemperaturen. Von der Westküsten waren wir schon die kühlen Temperaturen, dass Wassers gewohnt. Im Norden war es deutlich kälter wie zum Beispiel im Süden bei Salo. In Malchesine, was auch recht weit nördlich lag, war das Wasser jedoch richtig angenehm warm. Leider ist der weg von Tignale so weit.

Das war unser erster Familienurlaub mit Kind. Der Unterschied zu meinen früheren Reisen ist erheblich, denn der Kleine gibt eindeutig den Takt vor bzw. die Schlafenszeiten vor. Teilweise waren wir aber über einen langen Mittagsschlaf gar nicht so böse, denn in den Nächten davor hatten wir meist nicht viel Schlaf bekommen. Gut war, dass Christine und ich die Region schon kannten und eine Reihe der tollen langen Wandertouren und Klettersteige schon gemacht haben. Somit hatten wir keinen Zwang unbedingt, bestimmte Dinge noch zu machen oder sehen zu müssen.

Die Region Gardasee oder wahrscheinlich ganz Italien ist perfekt geeignet zum Urlaub mit einem Kleinkind. Die Italiener sind unglaublich kinderlieb und offen. Kinder sind überall willkommen und stehen schnell einmal im Mittelpunkt. Die Wege am Gardasee sind kurz, so dass man vieles mit Halbtagestouren besuchen kann. In der Nebensaison sehen viele günstige Übernachtungsmöglichkeiten zur Verfügung und an vielen Orten ist man fast allein.

Der Dom von Gargnano.
Der Dom von Gargnano.
Das geschmücktes "Hochzeitsauto" wartet auf die Gäste.
Das geschmücktes "Hochzeitsauto" wartet auf die Gäste.
Mit dem Kinderwagen durch Malchesine.
Mit dem Kinderwagen durch Malchesine.
Ein schattiger Platz in Machesine.
Ein schattiger Platz in Machesine.
Stand: 05.07.2013, 20.01.2019 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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