Tignale – Campione, Cima Cas und Cima Piemp

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Dunkle niedrige Tunnel ohne Licht
Dunkle niedrige Tunnel ohne Licht
Auf den Weg nach Campione im Nationalparksbesucherzentrum*
Auf den Weg nach Campione im Nationalparksbesucherzentrum*

Prabione liegt im Herzen des Nationalparks „Parco Alto Garda Bresciano“. Im Informationszentrum besorgten wir uns eine Wanderkarte für die Region Tignale. Vor unserer Haustür begannen direkt zwei Wanderwege. Der Weg 267 führte hinab zum Gardasee nach Campione und der Weg 266 hinauf auf den Monte Cas.

Gleich am ersten Tag entschieden wir uns nach einer kurzen Besichtigung von Prabione den Abstieg nach Campione an den Gardasee zu wagen. Der Weg 267 schlängelte sich am steilen Felshang im dichten Wald in das Valle di San Michele hinab. Die enge Schlucht und der tosende San Michele Fluss wartet mit einigen versteckten Wasserfällen auf. Hinzu kommen noch einige Tunnel bei denen fast eine Taschenlampe notwendig ist. Der Ort Campione del Garda liegt auf einer kleinen Halbinsel etwas verloren im Gardasee und ist nicht wirklich schön anzuschauen. Mit dem Auto kann der Ort, mit den vielen verfallenen Häusern, nur über einen Tunnel erreicht werden und ab 16 Uhr versinkt alles im Schatten der umliegenden Berge. Für uns war die einstündige Wanderung (je Richtung) aber eine gute Einstimmung auf die Region und der anschließende Aufstieg war auch nicht wirklich schwierig.

Der Weg 266 führte in nur einer Stunde über den Monte Cas (779 m, einer der beiden Hausberge von Prabione) zur Kirche Santuario di Montecastello. Aufgrund der abwechslungsreichen Strecke sind wir den Weg nicht nur einmal gelaufen. Den ersten Versuch unternahmen wir gemeinsam mit meiner Cousine + Familie. Der erste Aufstieg wurde jedoch schnell durch unzählige Serpentinen und ein aufziehendes Gewitter vereitelt. Zwei spätere Versuche waren erfolgreicher. Am Ende der Serpentinenstrecke, setzte sich der Weg über den flachen Bergrücken direkt an der ca. 700 Meter zum Gardasee abfallenden Felskante fort. Die Blicke über den See waren atemberaubend, wenn auch teilweise sehr diesig. Tief unter uns konnten wir die winzigen Motorboote und Windsurfer erkennen. Auf der seeabgewandten Seite befanden sich im Felsen zahlreiche kleinere Höhlen, die früher wohl militärisch genutzt wurden.

Der Aufstieg zum Monte Cas.
Der Aufstieg zum Monte Cas.
Immer entlang der steilabfallenden Felskante.
Immer entlang der steilabfallenden Felskante.
Die Wallfahrtskirche vom Monte Cas aus gesehen.
Die Wallfahrtskirche vom Monte Cas aus gesehen.

Die Wallfahrtskirche Santuario della Madonna di Montecastello aus dem 17. Jahrhundert befindet sich wie ein Adlerhorst am Südende des Berges und ist aus allen Richtungen schon von weit her zu sehen. Die Kirche verströmt eine sehr ruhige Atmosphäre und ist sehr farbenfroh und warm gestaltet. Nach dem Kirchenbesuch führte uns ein Kreuzweg hinab zur Straße und von da innerhalb von 30 Minuten zurück nach Prabione.

Ein seltener dunstfreier Blick über den Gardasee.
Ein seltener dunstfreier Blick über den Gardasee.

Eine weitere Wanderung in unmittelbarer Umgebung von Prabione stellt die Besteigung des zweiten Hausbergs – der Cima Piemp (1156 m) dar. Der Ausgangspunkt für die Wanderung war der Ortsteil Olzano, oberhalb von Gardola, dem Verwaltungssitz von Tignale. Der Aufstieg (Weg 256) führte im Wechsel von schmalen Pfaden und breiten Waldwegen in unzähligen Serpentinen den Berg hinauf. Die Wanderung verlief größtenteils im Schatten des Waldes. Am Gipfel befand sich ein Refugio, was theoretisch einen wunderbaren Blick auf den Gardasee ermöglichen sollte. Aufgrund des Dunstes reichte unser Blick praktisch jedoch gerade bis nach Olzano und Gardola. Der See oder umliegende Berge waren nicht zu erkennen. Schade, dass im Sommer und mit steigenden Temperaturen immer so viel Dunst in der Luft liegt. Eine Wanderung auf den Monte Baldo, dem höchsten Berg am Gardasee macht somit zu dieser Jahreszeit überhaupt keinen Sinn, da man auch dort nur Dunst von oben sieht (Gesamtdauer: 2 Stunden).

Tignale und Umgebung
Tignale und Umgebung
Santuario della Madonna di Montecastello
Santuario della Madonna di Montecastello
Blick von Gardola auf den Monto Baldo
Blick von Gardola auf den Monto Baldo
Refugio Cima Piemp
Refugio Cima Piemp
Stand: 05.07.2013, 20.01.2019 | Text: Camillo | Bilder: Camillo, Christine* | v7
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