Zamora - Astorga - León

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Der erste Tag war vorbei und galt als einer der entspannteren Tage. Ab jetzt ging der "Stress" erst richtig los. Am nächsten Tag ging es zeitig raus. Der Wecker sollte 6 Uhr klingeln, aber da es Robert mit der Zeitumstellung noch nicht so richtig hinbekommen hatte, klingelte der Wecker schon 5 Uhr. Die nächsten zwei Tage wollten wir den Norden der Region Castilla y León erkunden. Unser erstes Ziel war Zamora nahe der Grenze zu Portugal. Letztes Jahr in der Sprachschule in Salamanca, wurde mir dieser Ort schon sehr empfohlen, so dass ich nun gespannt war die Stadt zu besuchen. Im Stadtzentrum, was wieder durch den üblichen Plaza Mayor mit Rathaus und engen Gassen geprägt war, konnten wir die Kathedrale und eine alte Brücke über den Duermo besichtigen. Aber das wars auch schon ... ein wenig enttäuscht waren wir eine Stunde später zurück im Auto und hatten uns entschieden Astorga im Norden anzusteuern.

Innenansicht der Kathedrale in Astorga
Innenansicht der Kathedrale in Astorga
Tourist in Astorga
Tourist in Astorga
Jakobsweg - Hospital de Obrigo
Jakobsweg - Hospital de Obrigo
Kathedrale in León
Kathedrale in León

Die weiten Felder der Meseta zogen an uns vorbei. Die meisten Straßen sind schnurgerade und werden nur selten durch leichte Kurven oder Hügel unterbrochen. Astorga und auch später am Abend León hatte für Robert und mich so ein bisschen das Gefühl von "Back to the Roots", denn wir waren wieder am Camino de Santiago - dem Jakobsweg, den wir vor 3 Jahren mit dem Fahrrad von Pamplona nach Santiago de Compostella und Finisterra unternommen haben. Wir hatten hier Gelegenheit eine Lücke in unserem persönlichen Jakobsweg zu schließen, denn vor 3 Jahren, konnten wir die Kathedrale leider nicht von innen besichtigen. Das Bauwerk ist nicht nur von außen mit den zahlreichen Türmen, Bögen und Verziehrungen beeindruckend, sondern stellt im Inneren eher einen starken Kontrast zum Äußeren dar. Alle Wände und Säulen besitzen kaum Verziehrungen sondern bilden klare und schlanke Linien, die sich in endloser Höhe zu verlieren scheinen.

Auf dem Weg nach León, wo wir 2 Zimmer in einem Hostal reserviert hatten, wurde ein kurzer Stopp an einer alten römischen Brücke in Hospital de Obrigo eingelegt. Über die Brücke führt direkt der Jakobsweg, so dass wir ein klein wenig darauf laufen konnten. Eingerahmt war die ganze Szene von einer prächtigen Laubfärbung. Vor drei Jahren hatten wir diese Brücke ebenfalls mit dem Rad passiert, aber hier keinen längeren Stopp eingelegt. Einige Pilger waren zu dieser Jahreszeit auch unterwegs. Ab Astorga hat man als Pilger die Meseta endgültig verlassen und beginnt bald die beiden Pässe über das Kantabrische Gebirge nach Galizien zu bewältigen.

Zur besten Berufsverkehrszeit erreichten wir León. Die Suche nach einem Parkplatz und dem Hostal gestaltete sich sehr schwierig! Die Irrungen und Wirrungen von Valladolid wiederholten sich, bis wir kurzerhand in einem Parkhaus Halt machten und die Suche zu Fuß begannen. Der erste Blick auf das Hostal war ein Schock, denn es lag auf einer Einkaufsstraße, wo viele moderne oder gut renovierte Häuser standen. Unser Hostal war ein kleines, schmales Haus, eingezwängt zwischen 2 neuen Häusern mit dunkelgrauer Wand und abblätternden Putz. Als wir dann aber immer Inneren die Zimmer betraten, waren wir angenehm überrascht. Alle Zimmer waren mit Bad und Dusche ausgestattet und hatten den Komfort eines Hotels.

Den restlichen Abend verbrachten wir in der Altstadt von León. Natürlich erstürmten wir zuerst die berühmte Kathedrale mit dem großen Rundbogenfenster. Der Kirchenraum war komplett dunkel. Das einzige Licht, gelangte durch die zahllosen bunten Fenster ins Innere und kam dadurch noch besser zur Geltung. Wie schon vor 3 Jahren, war dieses Farbenspiel sehr beeindruckend.

Stand: 11.11.2006, 08.05.2017 | Text: Camillo | Bilder: Robert, Renate* | v7
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