Winterwanderungen auf den Bergen der Umgebung

0
Flussquerung
Flussquerung
Gipfelstürmer**
Gipfelstürmer**
Dampfende Täler***
Dampfende Täler***
Picknick***
Picknick***
Frische Brötchen***
Frische Brötchen***

Zweifelsohne muss jetzt der Eindruck entstanden sein, dass unsere Hauptbeschäftigung auf der Hütte im Futtern bestand, was ja auch nicht unbedingt falsch ist, denn irgendwie mussten ja die ganzen Vorräte weg. Natürlich gab es da auch andere Indoor-Aktivitäten, wie Gesellschaftsspiele á la Siedler von Catan, spannende Bücher, die gelesen werden wollten, oder gute Gespräche bei Tee mit Honig oder auch aus Deutschland importierten Wein.

Natürlich war das nicht alles, denn wir wollten ja an drei Tagen mit den Langläufern die Berge und Täler der Umgebung erkunden. Leider wurde daraus nichts, weil die Temperaturen entgegen den letzten 30 Jahren deutlich über 0°C lagen. Am ersten Tag zeigt das Thermometer sogar +13°C an! Vor unserer Hütte erstreckte sich ein grünes Tal, was von Bergen mit weißen Kuppen eingerahmt war.

Schwieriger Aufstieg im Schnee***
Schwieriger Aufstieg im Schnee***
Fünf in einer Reihe***
Fünf in einer Reihe***

Am ersten Tag unternahmen wir alle gemeinsam eine Wanderung auf unseren Hausberg. Der Unterschied zu deutschen DIN-genormten Wanderwegen bestand darin, dass es keine Wanderwege gab. Es gab eine Bergkuppe und somit war das Ziel klar. Wir suchten unseren Weg am steilen und von vielen Rinnsalen durchzogenen Grashang, sprangen von Stein zu Stein, überwanden breitere Bäche oder kreuzten Schnee-/Firnfelder. Mit zunehmender Höhe wurde der immer mehr gefrorene Boden fester und der Wind nahm zu. Von unseren Hausberg hatten wir einen schönen Blick in die umliegenden Berge und konnten beobachten wie die Wolken über uns lang zogen. Nach einer kleinen Verschnaufpause kehrten wir nach einem kleinen Umweg über einen zugefrorenen See wieder zur Stakkletsbua zurück.

Die nächsten beiden Tage unternahmen wir ähnliche Wanderungen, wobei die Wolken die meisten Bergkuppen einhüllten und es an der Hütte immer wieder zu Regenschauern kam. Der zweite Tag begann mit einer Wanderung auf die andere Seite des Tals, was gar nicht so einfach war, weil wir dabei zwei Flüsse, die sich in tiefen Schluchten durchs Gelände zogen, queren mussten. Teilweise waren die Ab- und Aufstiege zu den Flüssen sehr steil bzw. die Steine vereist. Oben auf dem Kamm angekommen, setzen wir unsere Wanderung über die um die 1000 Meter hohen Gipfel fort. Auf den ersten Bergen hatten wir gerade eine Lücke in den Wolken erwischt, wodurch wir in den umliegenden Tälern die aufsteigenden Wolken sehen konnten. Aus Nordwesten näherte sich aber schnell eine weiße Wand, die uns alsbald komplett in einen Schneesturm mit Sichtweiten um die 20 Meter einhüllte. Einmal ging es einen sehr steilen gefrorenen Hang hinab, den jeder auf seine eigene Art meisterte (schlittern/rutschen auf Schuhsohlen, Hintern oder Bauch). Der Aufstieg auf den letzten Gipfel war mit einigen schwierigen Stellen verbunden, wurde aber von allen gemeistert. Auf dem Gipfel prasselten uns die Schneeflocken wie kleine Nadelstiche ins Gesicht. Eine halbe Stunde später als wir wieder im Tal waren, kam die Sonne wieder raus und der Schnee war vergessen.

Stand: 20.01.2007, 24.04.2020 | Text: Camillo | Bilder: Martin, Egbert*, Fabian**, Camillo*** | v7
© 2020 Camillo's Adventures. Alle Rechte vorbehalten, soweit nicht ausdrücklich anders gekennzeichnet.