Auf zur Hütte

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Fahrradlift***
Fahrradlift***
Mit schweren Gepäck auf zur Hütte***
Mit schweren Gepäck auf zur Hütte***
Holzhacken***
Holzhacken***
Abfahrt auf Sohlen***
Abfahrt auf Sohlen***

Eine andere tolle Erfindung wartet für alle Fahrradbegeisterten in der bergigen Innenstadt, denn es gibt einen Fahrradlift, wo man sich gegen Geld im Sommer die Berge hochschieben lassen kann. So etwas sollte ab sofort an jedem Berg eingeführt werden!

Am nächsten Tag war es dann soweit, wir packten am Morgen unsere Sachen reise- und tragfähig zusammen, um auf die Hütte zu fahren. Unsere Hütte lag rund 90 km südwestlich von Trondheim und wurde von uns mit Autos und öffentlichen Bus angesteuert. Als Vorauskommando sind Fabian, Claudia, Jan, Ellen und Paula mit jeder Menge Gepäck gefahren. Martina, Martin, Maria und Egbert kamen spät am Abend mit Martins Auto nach. Der Rest nutze den Bus, der am frühen Nachmittag die Stadt verlies. Vom Bus aus konnten wir nicht viel von der Umgebung erkennen, denn es war bereits schon wieder dunkel. Das wenige was wir aber erkennen konnten, beunruhigte uns sehr, denn es war alles grün. Der Busfahrer ist für uns sogar einen kleinen Umweg gefahren und hat uns an einer Tankstelle raus gelassen von der aus, es dann nur noch rund 11 km bis zur Hütte waren. Der Weg zog sich an einer gut ausgebauten Waldstraße und schlängelte lediglich die letzten 2 km querfeldein über feuchte, sumpfige Wiesen und Hänge dahin. Während des Aufstiegs konnten wir schon aus der Ferne ein Licht ausmachen, was von unserer Hütte ausging und uns den Weg wies. Jan und Ellen hatten ganze Arbeit geleistet. Die beiden haben die Hütte sauber gemacht, Holz gehackt, die beiden Öfen angeheizt und einen Großteil des Gepäcks bereits hinaufgetragen.

Unterwegs in den Bergen*
Unterwegs in den Bergen*

Die Stakkletsbua (Name unserer Hütte) bestand aus einem großen Aufenthaltsraum mit großem Tisch, Sofa und Schaukelstuhl. An diesem Raum schloßen sich die Küche und 3 weitere kleine Schlafräume mit Doppelstockbetten an. Das Outhouse mit Holzlager befand sich hinter der Hütte. Die Hütte verfügte weder über Strom noch über fließendes Wasser (es gab einen kleinen Bach vorm Haus). An den langen und dunkeln Abenden sorgten Kerzen, Parafinlampen und die beiden urigen Öfen für eine ungeheuer gemütliche und warme Atmosphäre.

Gemütliches Abendessen bei Kerzenschein
Gemütliches Abendessen bei Kerzenschein

Auch wenn sich das ganze jetzt sehr rustikal anhört, war es unglaublich schön. Wir hatten unsere Gruppe in vier Teilgruppen unterteilt, wobei jeden Abend eine andere Gruppe für das Abendessen zuständig war. Es ist gar nicht so einfach für 14 hungrige Mäuler eine Mahlzeit zu planen. Unglaublich wie viel 14 Leute essen können! Jeden Abend wurde als Hauptgang ein riesiger Topf, der bestimmt 10 Liter aufnehmen konnte, zubereitet, wobei die Vielfalt von Kartoffel-/Zwiebelauflauf bis zu Chili con carne reichte. Der Norweger nennte die Dinge beim Namen und sagt zu Eintopf einfach nur „Grütze“. Die wichtigste Zutat bei jedem Essen waren Zwiebeln und Knoblauch, wobei wir Knoblauch nicht mehr in zehen- sondern nur knollenweise verarbeiteten. Neben dem guten Geschmack diente der Geruch auch dazu „andere Gerüche“ z.B. der unserer trocknenden und durchgeschwitzten Sachen über dem Ofen zu übertünchen. Die Vor- und Nachspeisen reichten von Knoblauchbrot bis hin zu Kaltschale mit Schokolade und Linzer Torte (wer hätte das gedacht!).

Stand: 20.01.2007, 24.04.2020 | Text: Camillo | Bilder: Martin, Egbert*, Fabian**, Camillo*** | v7
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